Banff National Park

Der 1885 gegründete Banff National Park ist der älteste Nationalpark Kanadas und der drittälteste der Erde. Heute umfasst er 6641 m² weitgehend wilde Berglandschaft, doch in seinen Anfängen waren nur die heißen Quellen und eine Höhle in der Nähe des heutigen Ortes Banff geschützt. Diese waren 1883 im Zuge der Planung der Eisenbahnlinie durch die kanadischen Rockies entdeckt worden. Das neue Verkehrsmittel ermöglichte auch die frühe Erschließung der Region für den Tourismus. Die Canadian Pacific Railway errichtete schon bald Hotels (so auch das 1887-88 erbaute Banff Springs Hotel) und erschloss die Natur durch Wanderwege.

Der Ort Banff ist heute fast vollständig auf die Befriedigung der Wünsche zahlloser Touristen aus aller Welt ausgerichtet. Und auch die Fahrt auf dem bestens ausgebauten Trans-Canada Highway vermittelt trotz der imposanten Bergkulisse nicht den Eindruck, sich in unberührter Natur zu bewegen. Doch das ändert sich sofort, wenn man die Wanderschuhe schnürt und die leicht erreichbaren Touristenattraktionen hinter sich lässt. Wir entschieden uns bei der Suche nach einer Trekkingtour für die Umrundung der Sawback Range nördlich von Banff, für die wir fünfeinhalb Tage einplanten.

Allgemeine Informationen

Eintrittspreise und Genehmigungen

  • Link zur Nationalpark-Homepage mit Eintrittspreisen
  • Für Tageswanderungen ist keine Genehmigung erforderlich.
  • Für Mehrtagestouren ist ein Backcountry Permit (Preis pro Permit und Person unabhängig von der Dauer der Tour, siehe Nationalpark-Homepage mit Eintrittspreisen) erforderlich, erhältlich in den Visitor Centers in Banff und am Lake Louise. Entlang der Trails sind feste campsites ausgewiesen, auf denen stets nur eine begrenzte Anzahl von Wandergruppen übernachten darf. Die Route ist daher genau zu planen und einzuhalten. Die Nachfrage nach Permits kann zur Hauptreisezeit die Nachfrage übersteigen! Vorabreservierungen sind möglich. Wir hatten im September keine Probleme die gewünschten Campsites zu bekommen.

 

Schutz vor Bären

Lebensmittel sind stets zu beaufsichtigen oder vor Bären (aber auch anderen hungrigen Wildtieren) zu sichern.

Im Backcountry befinden sich an den Campsites Seilsysteme, an denen Nahrungsmittel und alle riechenden Dinge (wie Zahnpasta) in sichere Höhe gehängt werden können. Hierzu sind wetterfeste Beutel mitzubringen!

 

Karten

  • Banff & Mount Assiniboine; Hiking Map & Guide; 1:100.000; Gem Trek Publishing

 

Links

Sawback Range Loop (6 Tage)

Ausgangspunkt

Ca. 5 km westlich von Banff vom Trans-Canada Highway 1 auf den Bow Valley Parkway abzweigen und diesem 17,5 bis zum Parkplatz des Johnston Canyon folgen. Von Norden über Castle Junction und den Bow Valley Parkway zum Johnston Canyon.

 

Etappe 1: Johnston Canyon - Ink Pots - Larry´s Camp (7,9 km)

Wir starten nach der Anfahrt und nachdem wir uns das Permit besorgt hatten mittags am Johnston Canyon Trailhead (1.430 m). Der Johnston Canyon ist gleich ein erstes, aber noch viel besuchtes Highlight der Tour, eine tief eingeschnittene kleine Schlucht mit mehreren Wasserfällen. Die bis zu den kalten Quellen der Ink Pots (1.645 m) sehr gut unterhaltenen Wege und Stege teilen wir noch mit zahlreichen Tagestouristen. Wenig später erreichen wir Larry´s Camp (1.680 m), wo wir das erste Mal unser Zelt aufschlagen.

 

Etappe 2: Larry´s Camp - Mystic Pass - Mystic Valley Camp (12,0 km)

Nach einer kalten Nacht beginnen wir den Aufstieg zum Mystic Pass (2.285 m). Die weite Passhöhe wird von einer Bergkette aus unterschiedlich gefärbten, schräg gestellten Gesteinsschichten überragt. Beim Abstieg tauchen wir wieder in den dichten Wald ein und erreichen bald den Mystic Lake, an dessen Ufern wir unsere Mittagspause machen. Zum Lagerplatz im Mystic Valley (ca. 1.900 m) ist es nun nicht mehr weit.

 

Etappe 3: Mystic Valley Camp - Forty Mile Summit - Sawback Lake Camp (12,2 km)

Leider behält die Wettervorhersage Recht und es beginnt in der Nacht leicht zu regnen. Doch als wir nach einer Stunde Gehzeit zur nicht mehr besetzten Rangerhütte an der Mystic Junction (1.845 m) kommen, wärmen uns wieder die ersten Sonnenstrahlen. Nun geht es stets durch kühlen Wald zum Forty Mile Summit (2.150 m), einem langgezogenen, wenig ausgeprägten Pass hinauf, dessen Lichtung weite Blicke nach Norden freigibt. Kurz nach dem kurzen Abstieg biegen wir vom Hauptweg in Richtung Sawback Lake ab und haben wenig später den gleichnamigen Campground (ca. 2.000 m) erreicht. Der See liegt noch eine halbe Stunde weiter talaufwärts in einem Felskessel, doch können wir die Landschaft dort am nächsten Morgen aufgrund der Kälte nicht wirklich genießen.

 

Etappe 4: Sawback Lake Camp - Flints Park - Block Lakes Junction (11,8 km)

Zurück auf dem Hauptweg erreichen wir gegen Mittag die Wegekreuzung am Flints Park Campground (1.830m) in einem weiten Talbecken. Wir folgen nun dem Cascade River stromaufwärts zum Zeltplatz an der Block Lakes Juntion (ca. 1.900 m).

 

Etappe 5: Block Lakes Juntion - Badger Pass - Luellen Lake (18,3 km)

Nun wartet der höchste Pass unserer gesamten Reise auf uns. Zunächst verdunkeln noch dichte Wolken den Himmel, doch je höher wir kommen, um so größer werden die Wolkenlücken. Als wir die letzten Bäume hinter uns gelassen haben, steigen wir auf schmalem Pfad durch eine karge, hochwüstenartige Stein- und Gerölllandschaft. Vom 2.545 m hohen Badger Pass blicken wir dann in das Tal des Johnston Creek mit den dahinter aufragenden Berggipfeln. Dorthin führt nun unser Abstieg und am Abend schlagen wir unser Zelt am schön gelegenen Luellen Lake (ca. 2.000 m) auf.

 

Etappe 6: Luellen Lake - Larry´s Camp - Johnston Canyon (17,4 km)

In der Nacht hat es geregnet und auf den höher gelegenen Berghängen geschneit. Der Morgen ist eisig kalt, doch die Landschaft bekommt durch den Wintereinbruch einen neuen Reiz. Dem Johnston Creek bergab folgend erreichen wir am Larry´s Campground wieder bekanntes Terrain und durch den Johnston Canyon geht es bei leichtem Schneefall zum Ausgangspunkt unserer Runde um die Sawback Range zurück.

Rundwanderung am Lake Louise (5 Stunden)

Der Lake Louise ist der am meisten besuchte See in den Kanadischen Rockies. Doch bei dieser leichten Runde lassen wir die Touristenmassen schnell hinter uns und erkunden eine typische Bergszenerie mit herrlichen Blicken auf Seen und Gletscher. Mit etwas Glück lassen sich auch wilde Tiere wie Schneeziegen und Pikas entdecken.

 

Ausgangspunkt

Die großen Parkplätze am Lake Louise - 5,5 km vom Highway 1 entfernt.

 

Die Wanderung

Wir gehen zum Seeufer vor dem Hotelkomplex des Chateau Lake Louise. Wir folgen dem Weg entlang des Nordufers. Am Ende des Sees geht es noch etwa 600 m flach weiter, bevor ein stetiger Anstieg beginnt. Einen knappen Kilometer weiter zweigt rechts der Abkürzungsweg zum Big Beehive ab. Wir gehen aber noch einen weiteren knappen Kilometer und biegen dann erst rechts auf den Highline Trail ein. Von unten stößt bald der Abkürzungsweg auf den Highline Trail. An der nachsten Verzeigung geht es für uns nach links an den steilen Anstieg zum Big Beehive Saddle. Von hier geht es auf dem rechten Abzweig zur Kuppe des Big Beehive. Großartige Blicke in alle Richtungen (hinab zum Lake Agnes, auf das Hotel am Lake Louise und in das Bow River Valley) belohnen einen für die Anstrengungen des Aufstiegs. Nach einer Pause kehren wir zum Big Beehive Saddle zurück und steigen in Kehren steil zum Lake Agnes hinab, der in einem dramatischen Felskessel liegt. Wir umrunden den See auf seiner Nordseite und gelangen zum Lake Agnes Teahouse, wo man zu einer Stärkung einkehren kann.

Annstatt nun direkt zum Ausgangspunkt zurückzukehren, machen wir noch den Abstecher zum Little Beehive. Unterwegs haben wir erneut Tiefblicke auf den Lake Louise. Vom Aussichtspunkt des Little Beehive schauen wir nun in das Bow River Valley nach Norden. Beim Rückweg nehmen wir den direkten Weg zum Mirror Lake, wo wir auf den viel begangenen Lake Agnes Trail treffen, der uns zurück zum Chateau Lake Louise bringt.

 

Zum Aussichtspunkt auf der Parker Ridge (2-3 Stunden)

Ganz im Norden des Banff National Park eröffnet die kurze Wanderung auf die Parker Ridge einen herrlichen Blick auf den Eisstrom des Saskatchewan Glacier. Der Trail wird jeden Sommer erst geöffnet, wenn der Nordhang, duch den er führt schneefrei ist. So sollen Abkürzungen vermieden und die empfindliche Vegetation geschützt werden.

 

Ausgangspunkt

Parker Ridge Parkplatz am Icefields Parkway 4 km südlich der Grenze zum Jasper National Park am Sunwapta Pass.

 

Die Wanderung

Vom Parkplatz wandern wir in mehreren Kehren durch Kiefernwäldchen und offene Wiesen stetig bergan, bis wir schließlich über die Baumgrenze kommen. Im karger werdenden Hang geht es bis zum 2.250 m hohen Rücken hinauf. Hier führt der Weg zu zwei Aussichtspunkten auf den 9 km langen Eisstrom des Saskatchewan Glacier.

Zurück gehen wir auf demselben Weg.