Mount Assiniboine Provincial Park

Der Mount Assiniboine Provincial Park ist flächenmäßig kaum größer als das Bundesland Bremen und liegt eingerahmt von den Nationalparks Banff und Kootenay. Seine Hauptattraktion sind der pramidenfömige, 3.618 m hohe Mount Assiniboine, der auch als kanadisches Matterhorn bezeichnet wird, und die ihn umgebenden Seen. Der Park wird von keinerlei Straßen berührt, so dass die am Fuß des Mount Assiniboine gelegene komfortable Lodge nur zu Fuß, mit dem Pferd oder per Helikopter zu erreichen ist. Darüber hinaus stehen an den Trails im Park einfache Campgrounds zur Verfügung.

Allgemeine Informationen

Eintrittspreise und Genehmigungen

  • Link zur Provincial Park-Homepage; der Zugang zum Park ist kostenlos.
  • Für Tages- und Mehrtageswanderungen ist keine Genehmigung erforderlich.
  • Die Nutzung der einfachen Campsites im Mount Assiniboine Provincial Park erfolgt nach dem first come-first serve-Prinzip. Man muss sich selbst registrieren und den Übernachtungspreis von 10 $ pro Person (passend!) in eine Art Briefkasten werfen. Es besteht auch die Möglichkeit, die Übernachtungen im Voraus online zu bezahlen. Eine Reservierung ist damit jedoch nicht verbunden.
  • Achtung: Für die Übernachtungen während der Tour im Banff National Park sind Permits des Nationalparks erforderlich (siehe dort).

 

Schutz vor Bären

Lebensmittel sind stets zu beaufsichtigen oder vor Bären (aber auch anderen hungrigen Wildtieren) zu sichern.

Im Backcountry befinden sich an den Campsites große Metallkästen (Bear Boxes), in denen Nahrungsmittel und alle riechenden Dinge (wie Zahnpasta) sicher aufbewahrt werden können. 

 

Unterkunft

In sehr schöner Lage mit Blick auf den Berg liegt die Assiniboine Lodge. Sie ist nur zu Fuß, mit dem Pferd oder per Helikopter (regelmäßige Flüge) zu erreichen. Die Übernachtungspreise sind jedoch sehr hoch.

In der Nähe der Lodge liegen die einfachen Holzhütten der Naiset Huts, in denen jeweils 5-8 Personen unterkommen. Die Übernachtung kostet hier 20 bzw. bei vorheriger Reservierung 25 $ pro Person und kann über die Assiniboine Lodge arrangiert werden.

 

Karten

  • Banff & Mount Assiniboine; Hiking Map & Guide; 1:100.000; Gem Trek Publishing
  • Kartenskizze der Parkverwaltung zum Herunterladen

 

Links

Der Trek zum Mount Assiniboine (8 Tage)

Ausgangspunkt

Parkplatz des Sunshine Ski Village. Knapp 10 km westlich von Banff vom Trans-Canada Highway 1 auf die Sunshine Village Road abbiegen und dieser ca. 9 km bis zum großen Parkplatz am Straßenende folgen.

Im Sommer besteht die Möglichkeit mit Shuttle-Bussen vom Parkplatz die ca. 6 km bis zur Skistation Sunshine Village bzw. zurück zu fahren.

 

Vorbemerkungen

Die beschriebene Trekkingtour weist am 7. Tag im Bereich des Simpson Rivers zwischen dem Surprise Creek Shelter und Scoup Camp besondere Herausforderungen auf. Der Trail wir hier seit einigen Jahren nicht mehr unterhalten und ist im dichten Wald teilweise nur noch schwer zu finden. In der Regel hilft dabei u.a. die Suche nach äbgesägten Ästen oder Baumstämmen. Inzwischen sind viele Bäume über den Wegverlauf gestürzt, die z.T. mühsam überwunden oder umgangen werden müssen. Seit dem Herbst 2015 ist zudem bis auf unbestimmte Zeit die Hängebrücke über den Simpson River wegen Hochwasserschäden abgebaut worden. Die Querung des Flusses ist hier schwierig und kann bei hohem Wasserstand gefährlich sein. Alternativ kann man dem Horse Trail am Südufer des Simpson River vom Surprise Creek Shelter flussaufwärts folgen. Dieser wird aber auch nur wenig genutzt und ist wahrscheinlich nicht leicht zu verfolgen. Allerdings hat man immer den Simpson River als Orientierung. Wer sich von diesen Erschwernissen nicht abschrecken lässt, hat aber eine sehr abwechslungsreiche Runde vor sich!

 

Etappe 1: Parkplatz des Sunshine Ski Village - Healy Creek Campground (5,5 km)

Unsere achttägige Trekkingtour zum Mount Assiniboine beginnen wir nach der Anreise von Calgary und einem kurzen Besuch von Banff am frühen Nachmittag am Parkplatz des Sunshine Village (1.675 m). Für die ersten beiden Übernachtungen im Banff NP haben wir uns noch in Banff die nötigen Wildernis Permits besorgt. Nach gut zwei Stunden Wanderung durch dichten Wald mit vielen Pilzen erreichten wir den Healy Creek Campground (ca. 1.975 m), wo wir die erste Nacht (mit Temperaturen um den Gefrierpunkt) verbringen.

 

Etappe 2: Healy Creek Campground - Healy Pass - Sunshine Meadows - Howard Douglas Lake (18,8 km)

Am nächsten Morgen steigen wir zunächst zum Healy Pass (2.330 m) auf und haben eine schöne Aussicht auf die Gipfel über dem Egypt Lake. Doch unser Tagesziel liegt in der anderen Richtung, sodass wir umkehren und uns 1,5 km unterjhalb des Passes an der Gabelung rechts auf einen kleinen See zu halten. Dann geht es in stetem Auf und Ab über den Simpson Pass Trail zu den Sunshine Meadows, wo wir noch einmal auf zahlreiche Tagesausflügler stoßen. Vorbei am Rock Isle Lake wandern wir bequem über die weite Ebene, deren Sommerblumen leider schon verblüht sind, zur kleinen Passhöhe am Quartz Hill (2.395 m). Hier liegt uns nun unser nächster Zeltplatz am Howard Douglas Lake (ca. 2.250 m) zu Füßen und ist wenig später erreicht. 

 

Etappe 3: Howard Douglas Lake - Citadel Pass - Og Lake (16,0 km)

Vom Citadel Pass (2.360 m), der die Grenze des Banff Nationalparks bildet, haben wir am nächsten Morgen weite Blicke auf die Berglandschaft, die von der markanten Spitze des Mount Assiniboine in der Ferne überragt wird. Ein steiler Abstieg brachte uns hinab in das weite Tal des Golden Valley. Wir lassen den Abzweig zum Porcupine Campground unbeachtet, sondern wandern weiter ins Valley of the Rocks mit seiner wilden Felslandschaft. An dessen südlichem Ende liegt der malerische Og Lake (2.060 m), auf dessen einfachem Campground wir an diesem Abend wieder die einzigen Besucher sind.

 

Etappe 4: Og Lake - Lake Magog (6,8 km)

Nachmittagstour: Lake Magog - Wonder Pass - Aussichtspunkt - Wonder Pass - Lake Magog (ca. 13 km)

Nach der kalten Nacht ziehen leichte Nebelschwaden über den See, als die ersten Sonnenstrahlen auf die Berggipfel fallen. Stets den Mount Assiniboine vor Augen, geht es nun über welliges Wald- und Wiesengelände zur erstaulich komfortablen, aber auch nicht ganz preiswerten Assiniboine Lodge (2.180 m). Wir belegen jedoch einen der zahlreichen freien Plätze auf dem recht großen Campground am Lake Magog, der sich als Standpunkt für Tagestouren anbietet. Wir nutzen den herrlichen Nachmittag noch für einen Ausflug zum Wonder Pass (2.395 m), zu dem wir durch herbstlich verfärbte Lärchenwälder aufsteigen. Auf seiner Südseite führt ein Pfad zu einem Aussichtspunkt (Wonder Viewpoint), von dem wir einen schönen Blick auf die Ostflanke des Mount Assiniboine und den Gloria Lake haben.

 

Vormittagstour: Lake Magog - Nub Ridge - Lake Magog (ca. 5 km)

Etappe 5: Lake Magog - Cerulean Lake - Mitchell Meadows Campground (5,7 km)

Am nächsten Morgen spiegelt sich der Mount Assiniboine auf der vollkommen glatten Oberfläche des Lake Magog. Wir machen eine Vormittagstour zur Nub Ridge (2.390 m), die eine fantastische Aussicht auf die schroffen Berge und die Seen an ihrem Fuß bietet. Gegen Mittag sind wir zurück am Campground und brechen wieder mit den großen Rucksäcken bepackt zum Mitchell Meadows Campground (1.995 m) auf, wo wir wieder völlig alleine die Nacht verbringen.

 

Etappe 6: Mitchell Meadows Campground - Ferro Pass - Surprise Creek Shelter (15,5 km)

Offiziell sind die Trails unserer weiteren Rundtour wegen eines seit einem Monat im angrenzenden Kootenay Nationalpark schwelenden Waldbrandes gesperrt. Doch ein Ranger hat uns versichert, dass keine Gefahr zu befürchten ist. So steigen wir zum Ferro Pass (2.270 m) mit seinem weiten Blick in das Tal des Surprise Creek hinauf. Wir folgen dem immer größer werdenden Bach vorbei am Rock Lake stromabwärts, bis wir am Nachmittag die Einmündung in den Simpson River erreichen. Hier gibt es für uns eine schöne Überraschung in Form der idyllischen und zur freien Nutzung verfügbaren Holzhütte des Surprise Creek Shelter (1.400 m). Mit einem heimeligen Feuer im Ofen machen wir es uns gemütlich und genießen das Holzfällerambiente.

 

Etappe 7: Surprise Creek Shelter - Scoup Camp - Porcupine Campground (14,9 km)

Der nächste Tag wird beschwerlich, denn der Pfad entlang des Simpson River ist als "unmaintained trail" auf der Karte vermerkt und wird schon seit Jahren nicht mehr gepflegt. Immer wieder zwingen uns umgestürzte Bäume zu Klettereinlagen oder zu Umwegen. Bald ist die Spur kaum noch zu erahnen. Erst als wir das Scoup Camp erreicht haben, wird das Fortkommen wieder einfacher und wir erreichen schließlich den Porcupine Campground (ca. 1.700 m).

 

Etappe 8: Porcupine Campground - Citadel Pass - Sunshine Village - Parkplatz des Sunshine Ski Village (19,7 km)

Beim Anstieg zum Citadel Pass (2.360 m) schließt sich unsere Runde durch den Mount Assiniboine Provincial Park und wir kehren auf dem bereits bekannten Weg zur Skistation Sunshine Village (2.200 m)zurück, von wo wir auf der breiten Piste noch 6 km bis zu unserem Mietwagen auf dem Parkplatz zu laufen haben.