Von Lukla nach Namche

Durch das Tal des Dudh Kosi in den Hauptort des Khumbu

Auf dem zweitägigen Weg von Lukla nach Namche ist man selten allein, ständig begegnet man anderen Trekkingtouristen, Trägern und Karawanen von Lasttieren mit den unterschiedlichsten Lasten. Die Strecke durch das tief eingeschnittene Tal des Dudh Kosi ist trotzdem wegen der noch üppigen Vegetation und den Einblick in das ländliche Leben Nepals. Die Orte unterwegs sind stark durch die große Anzahl von Lodges für die Trekker geprägt. Wer es etwas ruhiger mag, für den sind folgende Abstecher interessant:

Wir landeten morgens in Lukla und stiegen nicht auf dem direkten Weg nach Cheplung ab, sondern nahmen zunächst den an der Südseite der Landebahn beginnenden Weg hinab nach Surke. Beim Abstieg muss man zunächst darauf achten, auf dem Hauptweg zu bleiben. Dann geht es durch kleine, wenig touristische Orte und Wald ins Tal des Dudh Kosi. Noch hoch über dem Fluss trifft man auf den direkten Weg zwischen Jiri und Namche, dem wir nun bergauf folgten, bis wir in Cheplung auf die Hauptroute stießen. Dieser Umweg mit einigen zusätzlichen Höhenmetern ist wesentlich ruhiger und wir liefen auch auf dem restlichen Weg zum Übernachtungsort Phakding den meisten anderen Touristen hinterher.

Von Phakding machten wir auf dem Rückweg einen Abstecher in das von Touristen kaum besuchte Dorf Rimijung (ca. 20 min Aufstieg; große Informationstafel am Abzweig). Obwohl so dicht an der Trekkingroute gelegen gibt es hier (noch) keine einzige Lodge, nur typisches Dorfleben. Etwas oberhalb des Ortes liegt ein schönes Kloster, das uns ein sehr netter junger Mönch ausführlich zeigte und uns mit einer Khata (ein Glück bringender traditionell zur Begrüßung oder zum Abschied Schal) verabschiedete. Eines der schönsten menschlichen Erlebnisse unserer Reise!

Von Namche nach Chukhung

Annäherung an die 8000er

Ab Namche sollte man den weiteren Aufstieg behutsam angehen, um sich allmählich an die beträchtliche Höhe zu gewöhnen. Dabei bietet es sich an, kurze Tagesetappen zu planen und mit Nachmittagsausflügen die Form zu testen.

Wir haben bewusst Übernachtungsorte wie Khumjung, Phortse und Upper Pangboche gewählt, die etwas abseits der Hauptroute zum Everest Base Camp liegen und daher ein typischeres Bild der Lebensweise in der Region vermitteln. Ein Besuch des schönen Klosters Tengboche sollte trotzdem nicht ausgelassen werden.

Von Dingboche bieten sich schöne Akklimatisationsausflüge zum See unter der Ama Dablam-Nordwand (4700 m) und zum Aussichtspunkt Nangkartshang Peak (5000 m) an. Ein Abstecher in das Chukhung-Hochtal bringt einen dann den hohen Gipfel wie Lhotse und Makalu schon sehr nahe. Hier lohnen sich die Ausflüge zum Island Peak Base Camp und auf den Chukhung Ri (5550 m).

Chukhung - Kala Pattar

Zum Fuß des Mount Everest

Zunächst ging es nun zurück nach Dingboche und dann auf dem schönen Höhenweg nach Thuklha. Hier trifft man wieder auf den Hauptstrom der Touristen und in der einzigen Lodge wurde es daher wieder einmal etwas voller. Außerhalb der Saison gibt es aber immer ausreichend Unterkünfte. Am nächsten Vormittag stiegen wir nach Lobuche (4950 m) hinauf, dem höchsten Übernachtungsort unserer Tour. Den Nachmittag nutzten wir, um bis auf etwa 5400 m am kaum begangenen Changrila Tong-gu Ri aufzusteigen. In der Nachmittagssonne lagen wir lange auf den warmen Felsen und blickten auf die fantastischen Berge und Gletscher.

Der Aufstieg zum Kala Pattar lässt sich von Lobuche gut als Tagestour machen. In etwa 2 Stunden erreichten wir durch wilde Gletschermoränen Gorak Shep und gingen zunächst zu einem Aussichtspunkt bei mehreren Memorials auf einem Hügel nördlich der Lodgesiedlung. Dann stärkten wir uns mit einem frühen Mittagessen für den Aufstieg zum Kala Pattar, den wir in einer guten Stunde schafften. Am gegenüberliegenden Eishang des Nuptse gingen eindrucksvoll donnernd Lawinen ab. Die Sicht auf Mount Everest und Nuptse ist am frühen Nachmittag (klares Wetter vorausgesetzt) am besten. Trotzdem steigen die meisten morgens hier herauf - uns war es recht, so hatten wir die grandiose Aussicht ganz für uns.