Helambu - Durch das Vorgebirge des Himalaya

Von Melamchi Bazar nach Tharepati (5 Tage)

Durch die Helambu Regionen ziehen sich zwei Haupttrekking-Routen, die parallelen Bergrücken in Nord-Süd-Richtung folgen und zu einer einfachen Rundtour verbunden werden können. Von beiden kann man vom Tharepati-Pass in Richtung der Gosainkund-Seen und nach Langtang weitergehen. Wir wählten die etwas weniger begangene östliche Route, die in Melamchi Bazar beginnt, das von Kathmandu in etwa vier Stunden mit dem Linienbus erreichbar ist. 

1. Tag: Melamchi Bazar - Kakani

Wir verlassen den Linienbus mittags nach der holprigen Pistenfahrt entlang des Melamchi Khola im Marktdorf Melamchi Bazar. Wir folgen der staubigen Piste noch etwas nach Norden und überqueren am Ortsausgang den Fluss auf der langen Hängebrücke. Am anderen Ufer schlagen wir an einer Wegegabelung den nach links ansteigenden Fußweg ein, der uns schnell durch lichten Wald und an kleinen Gehöften vorbei auf den Bergrücken hinaufführt. Später treffen wir auf eine neue, wenig befahrene Piste, die sich bis nach Sermathang erstreckt, die wir jedoch immer wieder verlassen können, um zwischen den Orten auf dem alten Fußweg zu gehen. Auf dem Bergrücken kommen wir nun durch mehrere typische Dörfer der landwirtschaftlich intensiv genutzten Region. In der Ferne leuchten die ersten vereisten Gipfel der Hauptketten des Himalaya in der Nachmittagssonne. Am späten Nachmittag erreichen wir Kakani und nehmen uns ein einfaches Zimmer in einer neuen Lodge an der Dorfstraße.   

2. Tag: Kakani - Tarkeghyang

Am Morgen sind die Täler beiderseits des Sattels von Kakani mit Wolken gefüllt, während hier oben die Sonne scheint - ein toller Anblick. Nach dem Frühstück geht es auf steilem Treppenweg die nächste Geländestufe auf dem Bergrücken empor. Mal geht es durch kleine Waldstücke und an alten Chörten (kleinen glockenförmigen Kultstätten) vorbei, dann wieder auf der neuen Piste entlang. Nach einem Wegstück auf der Piste kommen wir zu einer großen neuen Buddhastatue auf einem mit Gebetsfahnen geschmückten Hügel. Hier machen wir eine Pause, bevor wir nach Sermathang weitergehen. In der warmen Mittagssonne lassen wir uns vor einer Lodge mit Bratnudeln und dem obligatorischen "Big Pot Tea" (eine riesige Thermoskanne Tee) bewirten. Von Sermanthang folgen wir nicht weiter dem Kammweg, sondern dem größeren Weg am westlichen Hang entlang, der uns durch schönen Bergwald und durch das Dorf Gangjawal zu unserem Etappenort Tarkeghyang führt. Wir gehen durch das Dorf mit den ungewöhnlich eng stehenden Häusern hindurch und finden am Ortsausgang ein schönes Guesthouse, wo wir uns für zwei Nächte einquartieren.   

3. Tag: Tageswanderung auf den Yangri Peak

Am Ostrand des Dorfes beginnt der steile Anstieg durch schönen Bergwald mit großen Rhododendren zum Yangri Peak, den wir als Tagestour ohne großes Gepäck besteigen wollen. Auf einem Sattel angekommen, werden wir von den kleinen Jungen einer freundlich zurückhaltenden Hirtenfamilie begrüßt, die hier in ihrer einfachen Unterkunft lebt und ihre Rinder in der Umgebung weiden lässt. Unser Weg verläuft nun ansteigend auf dem Bergrücken nach Norden auf den Gipfel des Yangri Peak zu. Während der Hauptweg rechts am Gipfel vorbeiführt, nehmen wir den linken Weg, der sich zu der großen Stupa in 3771 m Höhe hinaufwindet. Von hier haben wir eine tolle Aussicht auf die nördlich gelegene Himalaya-Hauptkette und auf das im Hügelland von Helambu. Auf dem selben Weg kehren wir schließlich nach Tarkeghyang zurück. 

4. Tag: Tarkeghyang - Melamchigaon

Von Tarkeghyan kann man das Ziel des Tages, das Dorf Melamchigaon, bereits am gegenüberliegenden Hang sehen, doch dazwischen liegt das tief eingeschnittene Tal des Melamchi Khola. Also geht es zunächst hinab zu kleinen Ortschaften, wo die kleinen Terrassenfelder herkömmlich mit Rindern gepflügt werden. An einer kleinen Dorfschule ist gerade Unterrichtsbeginn und wir können die Morgengymnastik verfolgen. Später dürfen wir auch in die kleinen Klassenräume schauen und die Schüler stellen sich brav auf englisch mit Namen und Alter vor. Das Lehrerzimmer ist durch einen Erdrutsch beschädigt und wir hinterlassen eine kleine Spende zum Wiederaufbau. Etwas später schauen wir in ein Kloster, in dem gerade mit gefärbter Butter kunstvolle Figuren für eine Trauerzeremonie gefertigt werden. Dann erreichen wir den Bach am Talgrund und überqueren ihn auf einer schönen Hängebrücke. Nun müssen wir die ganzen Höhenmeter auf steilem Weg wieder hinaufsteigen, um gegen Mittag das Dorf Melamchiagon, das sich zwischen den Terrassenfeldern ausbreitet, zu erreichen. Wir suchen uns eine Unterkunft für die Nacht, essen in der Lodge zu Mittag und bummeln am Nachmittag durch den Ort. Wir besuchen das leider verschlossene Kloster, doch unser Wirt begleitet uns später noch zu einer bekannten Grotte, am oberen Ortsrand, in der ein bedeutender buddhitischer Lama meditiert haben soll.  

5. Tag: Melamchiagon - Tharepati

Wir verlassen Melamchiagon nach Westen und steigen in den dichten Wald hinauf, dessen knorrige Bäume mit Flechten und Moosen bewachsen sind. 1000 Höhenmeter gilt es auf dem ständig ansteigenden Waldpfad zu erklimmen. Nach etwa drei anstrengenden Stunden haben wir den Sattel von Tharepati erreicht. Leider sind die Wolken hier zusammengezogen und von der vielgerühmten Aussicht ist nichts zu sehen. So suchen wir uns die sympathischte der zahlreichen Lodges aus, nehmen uns ein Zimmer und essen etwas Warmes. Erst gegen Abend reißen die Wolken ein wenig auf und die letzten Sonnenstrahlen erzeugen ein faszinierendes Wechselspiel von Licht und Schatten zwischen den Wolkenfetzen.

Die schönsten Bilder der Tour