Der Temisgam-Likir-Trek

Leichte viertägige Tour durch typische Dörfer und zu schönen Klöstern

Das Dorf Hemis-Shukpachu

Das Trekking von Nurla bzw. Temisgam nach Likir wird gerne als "Baby-Trek" verunglimpft, denn seine niedrigen Pässe stellen wenig Ansprüche. Doch für den Einstieg in die Trekking-Erlebnisse ist er insbesondere zur Höhenanpassung ideal und außerdem erhält man sehr schöne Einblicke in die Lebensweise der Ladakhis. Der fortschreitende Bau von Straßen in der Region, bei dem die ursprünglichen Verbindungswege zwischen den Dörfern zerstört werden, kann den Trek jedoch bald unattraktiv machen. 

 

Im großen Dorf Nurla (auf der Karte nicht eingetragen) an der Hauptstraße zwischen Leh und Kargil verlassen wir den Bus. Am westlichen Ortsende zweigt nach Norden eine breite Piste ab, auf der wir nach Temisgam wandern. Die schönen Häuser des Ortes liegen inmitten von Feldern und die Erntearbeiten sind in vollem Gang. Das Dreschen wird immer noch von Rindern erledigt, die im Kreis getrieben werden. Von Temisgam folgen wir dem Fahrweg etwa eine Stunde lang nach Osten zum kleinen Weiler Ang, der tief im Tal zwischen wüstenhaften Bergen liegt. Hier finden wir eine Unterkunft in einem Guesthouse und haben aus den großen Fenstern unseres Zimmers einen tollen Blick auf die Berglandschaft ringsum. Am Nachmittag steigen wir auf die Hügel um den Ort und genießen herrliche Ausblicke.

 

Am nächsten Tag verlassen wir Ang im trockenen Bachbett nach Südosten und steigen in eineinhalb Stunden zum 3.750 m hohen Meptek La mit seiner weiten Aussicht auf die in verschieden Ocker- und Rottönen leuchtende, karge Bergwelt hinauf. Die Passhöhe wird wie gewohnt von Gebetsflaggen und glücksbringenden Tierschädeln markiert. In Serpentinen steigen wir nach Hemis-Shukpachu hinab, wo wir wieder in einem Homestay unterkommen. Dann streifen wir durch den weitläufigen Ort und schauen bei unterschiedlichen Erntearbeiten zu. Ein Besonderheit des Ortes ist der kleine von einem Zaun geschützte Wacholderhain, der fast wie eine grüne Oase wirkt.

 

Wir folgen nun nicht dem direkten Weg nach Yangtang, sondern machen den unbedingt lohnenden Umweg über das Kloster Rizong. Dazu verlassen wir Hemis-Shukpachu auf der Piste nach Süden, die wir jedoch verlassen, nachdem sie das Flussbett des Akheur Tokpo auf einer Brücke überquert hat. Direkt danach beginnt der anstrengende Aufstieg auf einem Bergpfad zum 3.910 m hohen Kunu La, der nach eineinhalb Stunden erreicht ist. Zunächst folgt der Weg der Bergflanke, um dann in einen Taleinschnitt zu führen. Etwa zwei Stunden nach dem Pass taucht plötzlich das in einen Talkessel geschmiegte, große Kloster Rizong auf. Die Mönche sollen nach nach recht strengen Regeln leben, wir werden aber sehr freundlich empfangen. Im Innern des Klosters dürfen wir einigen Mönchen dabei zuschauen, wie sie mit unglaublicher Geduld und Präzision ein Sandmandala erstellen. Nach der Klosterbesichtigung gehen wir zur Piste am Fuß der Gompa und kommen bald zu einem großen Quertal, in das wir links einbiegen. Durch eine schöne Schlucht führt der Pfad immer dem Wuleh Tokpo folgend bis kurz vor Temisgam. Ein steiler Anstieg bringt uns zu dem großen Dorf hinauf. Wo wir in einem Homestay am westlichen Ortsrand übernachten.

 

Am letzten Trekkingtag lassen sich längere Strecken auf den neuen Pisten nicht vermeiden. In östlicher Richtung verlassen wir Yangtang auf der oberhalb des Ortes gelegenen Fahrstraße. Kurz hinter der wenig ausgeprägten Passhöhe des Charatse La verlassen wir in einer Linkskurve die Piste und gehen auf einem Pfad zu den wenigen Häusern von Sumdo hinab. Hier wird der Wegverlauf etwas verwirrend, doch schließlich gelangen wir wieder auf die Piste hinauf und gelangen nach insgesamt vier Stunden entlang vieler Chörten und Mani-Mauern in das Etappenziel Likir, wo wir in einem Guesthouse im Ortszentrum unterkommen. Nun machen wir noch einen Ausflug in das deutlich nördlich des Ortes malerisch auf einem Hügel gelegene Kloster Likir mit der riesigen, erst 1998 fertiggestellten Statue des Maitreya-Buddhas.

 

Am folgenden Morgen fahren wir mit dem täglichen Bus nach Leh zurück.  

Die schönsten Bilder der Tour