Death Valley National Park (Kalifornien)

(November 2007)

Das teilweise unter dem Meeresspiegel liegende "Tal des Todes" wird von mehreren hohen Gebirgsketten vor den feuchten Westwinden abgeschirmt. So befindet sich hier an der Ostgrenze Kaliforniens eine der heißesten und trockensten Regionen Nordamerikas. Trotzdem bietet das 1994 in den Status eines Nationalparks (der größte in den USA außerhalb Alaskas) erhobene Death Valley faszinierende, vielfältige Landschaften, die weit mehr als einen flüchtigen Besuch lohnen. Es gibt hier unerwartet zahlreiche Wandermöglichkeiten, die von kurzen Spaziergängen bis zu ausgedehnten Tageswanderungen reichen.

Allgemeine Informationen

Beste Reisezeit

Winterhalbjahr (im Sommer kann es unerträglich heiß werden)

 

Schwierigkeit

Die beschriebenen Wanderungen sind recht leicht. Nur die Tour in den Surprise Canyon erfordert etwas Geduld bei der Wegfindung, da der Pfad teilweise im Bachbett und durch dichtes Buschwerk führt.

 

Eintrittspreise und Genehmigungen

  • Link zur Nationalpark-Homepage mit Eintrittspreisen
  • Für Tageswanderungen ist keine Genehmigung erforderlich.
  • Für Mehrtagestouren wird ein backcountry permit (Link führt zur Backpacking-Seite des Nationalparks) , empfohlen. Eine Verpflichtung besteht scheinbar nicht.
  • Da der Beginn der Tour in den Surprise Canyon außerhalb des Nationalparks liegt und die Entfernung zum nächsten Visitor Center bei der Anfahrt von Westen sehr weit ist, kann die Tour bedenkenlos ohne Permit angetreten werden.

 

Schutz vor Bären

Im Death Valley kommen keine Bären vor. Daher sind keine Vorkehrungen erforderlich.

 

Unterkunft

Liste der Campingplätze im Death Valley National Park.

Der Wildrose Campground (kostenlos) ist sehr einfach und steinig, liegt aber günstig für die Wanderungen in der Panamint Range.

Für Unternehmungen im zentralen Teil des Death Valleys bietet sich der Texas Spring Campground an, der echtes Wüstenfeeling vermittelt.

 

Literatur

  • Hiking California´s Desert Parks; Falcon Guide (englisch)

 

Karten

  • Death Valley National Park; Trails Illustrated Map; 1:165.000; National Geographic (englisch)
  • Karte der Nationalparkverwaltung

 

Links

Durch den Surprise Canyon zur Geisterstadt Panamint City (13,8 Meilen bzw. 22,1 km; 1-2 Tage)

Ausgangspunkt

Vom Highway 178 (erreichbar von Norden als Abzweig von Highway 190 bei Panamint Springs über die Panamint Valley Road oder von Süden ab Ridgecrest) Abzweigen und 3,6 Meilen zum winzigen Ort Ballarat fahren. Am kleinen Laden links halten und auf der Indian Ranch Road 1,9 Meilen auf Schotter nordwärts. Dann rechts auf die Surprise Canyon Road (weißer Felsen mit Markierung S7) und dieser 4,1 Meilen bis zum Straßenende am Chris Wicht Camp, einer armseligen Behausung. Hier den Wagen so abstellen, dass niemand gestört oder behindert wird.

 

Die Wanderung

Um 1875 wurde im oberen Surprise Canyon Silber entdeckt und es entstand eine Bergwerkssiedlung mit über 1.000 Bewohnern. Nach einigen Jahren schwemmte eine Sturzflut nach heftigen Sommerregen einen Großteil der Einrichtungen das Tal hinab. In der Folge wurden nur kleinere Versuche unternommen, die Bergbautätigkeit wieder aufzunehmen. Erst Anfang der 1980er richtete eine Minengesellschaft wieder ein Bergbaucamp ein und baute eine Schotterstraße das Tal hinauf. Eine flashflood im Jahr 1984 machte diese Bemühungen erneut zunichte. Die Straße durch den Canyon ist inzwischen nahezu vollständig verschwunden. Geblieben sind unterschiedlich alte Überbleibsel der Bergbausiedlung Panamint City im oberen Canyon, die das Ziel der außergewöhnlichen Tour sind.

Man kann die Wanderung als lange Tagestour unternehmen, wir haben jedoch im unteren Bereich des Tales, wo der Bach noch ganzjährig fließt, gezeltet.

Vom Parkplatz am Chris Wicht Camp (2.600 ft; 792 m) verläuft der Trail im überraschend grünen Talgrund entlang des ganzjährig fließenden Baches. Bereits vor der Steilstufe in der Engstelle des Canyons kann man recht gute Zeltplätze finden. Nach 0,5 Meilen steigt der Pfad steiler an und die Schlucht wird enger. Am Ende des Steilstücks ist eine leichte Kraxelei erforderlich, um in das sich nun weitende Tal zu gelangen (3.250 ft; 990 m). Nach insgesamt 1,7 Meilen erreicht man die Limekiln Spring (4.000 ft; 1.220 m), die untere der beiden Hauptquellen. In der Nähe finden wir einen - allerdings nicht sehr komfortablen, weil unebenen - Platz für unser Zelt.

Am nachsten Tag geht es weiter das Tal hinauf, teilweise durch dichtes Buschwerk entlang des Baches. 2,8 Meilen nach dem Start kommen wir zur Brewery Spring (4.800 ft; 1.463 m), der letzten verlässlichen Wasserquelle. Oberhalb der Quelle ist die Trasse der ehemaligen Zufahrtspiste teilweise noch erkennbar. Nach insgesamt 4,8 Meilen erreichen wir die Überreste von Panamint City (6.200 ft; 1.890 m). Besonders auffällig ist der hohe Schornstein, aber es gibt auch gut erhaltene Gebäude, Industrieanlagen und Fahrzeugwracks der jüngeren Bergbautätigkeit. Es liegt eine etwas mystische Stimmung über dieser verlassenen Siedlung.

Wer noch genug Zeit und Energie hat, kann in weiteren 1,9 Meilen über den in südöstlicher Richtung verlaufenden Frenchmans Canyon noch zum Panamint Pass (8.100 ft; 2.470 m) aufsteigen, der einen Blick ins Death Valley eröffnet.

Wir kehren aber von Panamint City auf dem Aufstiegsweg wieder zum Ausgangspunkt zurück.

Wildrose Peak (5 Stunden)

Ausgangspunkt

Vom Highway 190 an der Emigrant Junction auf der Emigrant Canyon Road für 20,9 Meilen bis zum Abzweig der Mahogany Flat Road. Dieser vorbei am Wildrose Campground 7,1 Meilen (davon 4,5 Meilen asphaltiert, danach Piste) bis zum Parkplatz an den Charcoal Kilns folgen.

 

Die Wanderung

Die Wanderung zum Wildrose Peak beginnt an den restaurierten bienenkorbförmigen Charcoal Kilns (6.800 ft; 2.073 m), in denen früher Holzkohle für die Metallverhüttung gewonnen wurde. Der Trail führt in nordwestlicher Richtung zunächst nur leicht ansteigend am Hang entlang. Trotz des noch sichtbaren Holzeinschlags wandern wir durch lichten Kiefern- und Wacholderwald. Nach 1,2 Meilen wird der gute Pfad steiler und wendet sich nach Norden. Wir erreichen einen ersten Sattel und haben durch die immergrünen Bäume einen Blick ins Death Valley hinab. Weiter geht es bergan, bis wir einen Sattel (8.230 ft; 2.510 m) unterhalb des Gipfels erklommen haben. Nun müssen wir noch einige Serpentinen überwinden, bis wir nach 4,2 Meilen und Überschreitung des vorgelagerten Südgipfels auf dem höchsten Punkt des Wildrose Peak (9.064 ft; 2.763 m) stehen. Von diesem Gipfel der Panamint Range, der im Winter oft mit Schnee bedeckt ist, blickt man in das fast 3000 m tiefer gelegene Death Valley hinab. Hier werden einem besonders die extremen Höhen- und Temperaturunterschiede des Nationalparks bewusst.

Zurück geht es auf dem gleichen Weg.

Fall Canyon (ca. 5 Stunden)

Ausgangspunkt

Von Stovepipe Wells auf dem Highway 9 Meilen nach Osten, dann auf die Scotty´s Castle Road nach Norden abbiegen. Nach weiteren ca. 12 Meilen rechts auf die Piste zum Titus Canyon abzweigen. Nach 2,7 Meilen erreicht man einen Parkplatz am Eingang des Titus Canyon und den Beginn unserer Wanderung.

 

Die Wanderung

Der Fall Canyon ist eine tief eingeschnittene Schlucht in der Gebirgskette, die das Death Valley auf ihrer Ostseite begrenzt. Vom Parkplatz am Eingang des Titus Cayon nehmen wir den nicht ausgeschilderten aber leicht zu findenden Trail am Fuß der Bergkette nach Norden. Wir überschreiten einige niedrige Rücken und biegen nach ca. 0,5 Meilen nach rechts und nähern uns dem Eingang des Fall Canyon.

Es geht auf dem losen Schotter des breiten, in der Regel trockenen Bachbettes ganz sanft bergan. Der Canyon ist zunächst noch weit, nach 1,3 Meilen ab dem Start rücken die Felswände jedoch dichter zusammen. Bei Meile 2,9 müssen wir auf einen mit Steinmännern markierten Pfad achten, der an der rechten Schluchtwand eine Felsstufe umgeht, dann geht es wieder bequemer voran. Etwas später kommen wir in die spektakulärsten Engstellen zwischen den verschiedenfarbigen, abgeschliffenen Schluchtwänden. Da es auf dem gleichen Weg zurückgeht, kann man den Umkehrpunkt je nach Zeit und Lust beliebig wählen.