Goblin Valley State Park & Little Wild Horse Canyon (Utah)

(Oktober 2018)

In den späten 1920ern war Arthur Chaffin mit zwei Begleitern auf der Suche nach einer neuen Route zwischen Green River und Caineville. Dabei blickten die drei Männer von einem Aussichtspunkt inmitten einer unwirtlichen Wüstenlandschaft in einen Talkessel mit Tausenden ungewöhnlicher Felsformationen, die sie an Pilze erinnerten. Trotz der Faszination, die das Naturwunder auf ihn ausübte, vergingen viele Jahre, bis Chaffin 1949 in das Mushroom Valley, wie er es zunächst nannte, zurückkehrte. Er erkundete und fotografierte fantasieanregenden Steinsäulen und schon bald zog es mehr und mehr Besucher in die abgelegene Gegend. Um die steinernen Kobolde (goblins) vor Vanadalismus zu schützen, erwarb der Staat Utah das Land und gründete 1964 den Goblin Valley State Park.

Die meisten Hoodoos im Goblin Valley sind nur wenige Meter hoch, wirken durch die großen, abgerundeten Decksteine aber wie Gnome, Kobolde oder andere Lebewesen aus einer Märchenwelt. Sie entstanden durch die Erosion von 170 Millionen Jahre alten Ablagerungen in den Küstenbereichen eines großen Binnensees. Die starke Schichtung des rötlichen Entrada-Sandsteins, führt dazu, dass Bruchstücke einer härteren Lage die darunter liegende weichere Gesteinssäule durch ihr Gewicht verfestigen und dadurch widerstandsfähiger gegen den Angriff von Wasser und Wind machen, als den umgebenden, ungeschützten Boden.       

Besonders eindrucksvoll ist das Spiel der Farben und Formen im Goblin Valley während der Abend- und Morgenstunden. Daher ist eine Übernachtung auf dem einfachen Campground des State Parks sehr zu empfehlen. Der Park verfügt auch über einige kurze angelegte Trails. In dem grob in drei Bereiche (Valley 1 bis 3) eingeteilten Labyrinth der Steinsäulen kann man sich jedoch frei bewegen und auf die Suche nach neuen bizarren Gestalten und spannenden Fotomotiven gehen.  

Man erreichte den Goblin Valley State Park über einen 19 km (12 mi) langen, inzwischen durchgehend asphaltierten Abzweig von der Utah State Route 24 an der Meilenmarkierung 137, die sich 39 km (24 mi) südlich des Interstate Highway 70 bzw. 34 km (21 mi) nördlich von Hanksville befindet. Ein Besuch des Goblin Valley State Park lässt sich sehr gut mit einer Wanderung im nahe gelegenen Little Wild Horse Canyon verbinden.

Information:

 

Eintrittspreise:

Der Eintritt kostet 15 $ pro Pkw einschließlich aller Insassen pro Tag. Bei einer Buchung des Campingplatzes ist der Eintrittspreis eingeschlossen. Der America The Beautiful Pass ist in State Parks nicht gültig.

 

Übernachtung:

Der Campingplatz des Parks liegt etwa 2 km vom Goblin Valley entfernt inmitten eines Halbrunds aus bizarren Felsen. Kleine Unterstände an jedem der 25 Campsites (30 $ pro Nacht zzgl. Reservierungsgebühr) bieten etwas Schatten und Windschutz, denn Bäume gibt es in der trockenen Umgebung nicht. Das zentrale Sanitärhaus verfügt aber auch über Duschen. Da es in weitem Umkreis keine Alternativen gibt, sollte man eine Übernachtung frühzeitig über www.reserveamerica.com reservieren. Außerdem stehen zwei einfache, an mongolische Nomadenzelte erinnernde Yurten (100 $ pro Nacht zzgl. Steuern und Reservierungsgebühr) zur Verfügung.

Little Wild Horse Canyon

Spannender Ausflug in einen klassischen Slot Canyon

3:00 Stunden

Der San Rafael Swell ist eine gewaltige Aufwölbung verschiedener Gesteinsschichten im zentralen Utah beiderseits des Interstate Highway 70. Die Erosion hat bizarre Schluchten, Tafelberge und Felsmonumente geformt, so dass die Wüstenlandschaft teilweise mit der Oberfläche des Mars verglichen wird. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel eines Slot Canyons ist der Little Wild Horse Canyon am Südost-Rand des San Rafael Swell unweit des Goblin Valley State Park.

Die Engstellen sind gerade noch so breit, dass man als normal gebauter Mensch bequem hindurch passt. Dabei ragen die Felswände dann bis zu 120 m in den Himmel. Die Kraft des Wassers hat ganz unterschiedliche Strukturen in das Gestein geschliffen, so dass sich das Erscheinungsbild der Narrows ständig ändert.

Aufgrund der leichten Erreichbarkeit und der geringen technischen Anforderungen wird man bei der Erkundung des Little Wild Horse Canyons kaum ganz alleine sein. Aber die Besucherzahlen halten sich in Grenzen und es gibt auch keine lästigen Zutrittsbeschränkungen wie in bekannteren Schluchten. Daher ist hier eine Wanderung noch eine aufregende Unternehmung, von der man jedoch bei der Gefahr von Regenfällen in der Region unbedingt Abstand nehmen sollte. Denn die langen Passagen ohne Fluchtmöglichkeiten werden bei plötzlichen Fluten schnell zur Falle.

Am Trailhead wird eine Rundwanderung durch den Little Wild Horse Canyon mit Rückweg durch den nicht so beeindruckenden Bell Canyon vorgeschlagen, für die mindestens 5 Stunden veranschlagt werden müssen. Wir beschränken uns bei dieser Tour auf den spektakulärsten Teil.

Toureninfo

Ausgangspunkt:

Von der Utah State Route 24 biegt man nahe der Meilenmarkierung 137, die sich 39 km (24 mi) südlich des Interstate Highway 70 bzw. 34 km (21 mi) nördlich von Hanksville befindet, nach Westen auf die Temple Mountain Road ab (Ausschilderung zum Goblin Valley State Park). Nach 8 km (5 mi) knickt die Asphaltstraße an einer Kreuzung nach Süden ab und man erreicht nach 11 km (7 mi) den Goblin Valley State Park. Etwa einen Kilometer vor dem Kassenhäuschen zweigt nach rechts die gut beschilderte und seit einigen Jahren auch asphaltierte Wild Horse Road ab. Nach 8 km (5 mi) endet der Asphalt und an der Straße befindet sich der Parkplatz mit einigen Informationstafeln, an dem die Wanderung beginnt.

 

Anforderungen:

Zumeist einfache Wanderung im zumeist trockenen Bachbett. Im Bereich der zweiten Passage mit Engstellen sind einige Felsblöcke und -stufen in leichter Kletterei zu überwinden. Nach Regefällen gibt es einige Wasserbecken im Schluchtgrund, die zu nassen Füßen führen können. Dann sind schnell trocknende Sportschuhe gut geeignet für die Wanderung.

 

Länge:

6,7 km

 

Höchster Punkt:

Wendepunkt am Ende der Engstellen 1640 m

 

Höhenunterschied:

ca. 125 m im Auf- und Abstieg

 

Beste Jahreszeit:

Frühjahr und Herbst; im Sommer kann es sehr heiß werden und die Gefahr von Sturzfluten (flashfloods) ist besonders hoch.

 

Genehmigung:

keine

 

Schutz vor Bären:

keine Vorkehrungen erforderlich.

 

Karten:

San Rafael Swell; Trails Illustrated Map 712; 1:90.000; National Geographic. Die Karte ist zur groben Orientierung hilfreich, für die Wanderung an sich aber nicht erforderlich. Am Trailhead hängt eine gute Karte aus.

Tourenbeschreibung

Am Trailhead (1), 1525 m, sollte man sich an der aushängenden Karte mit dem Wegverlauf vertraut machen. Dann beginnt die kleine Wanderung eher unspektakulär im breiten wash (Bachbett) des Bell Canyon. Hier sind zunächst die knorrigen Stämme großer Laubbäume der Blickfang. Nach weinigen Minuten kommen wir zu einer Geländestufe, an der wir entweder in das Bachbett hinunterkraxeln oder nach einem Pfad, der links oberhalb durch den Hang verläuft, Ausschau halten müssen. Beide Varianten führen an der Stelle wieder zusammen, wo sich das Tal teilt. Ein leicht zu übersehender Holzpfahl weist nach rechts in den Little Wild Horse Canyon, dem wir nun stets folgen (2). Die langsam höher werdenden Canyon-Wände sind voller bizarrer Aushöhlungen. Nun beginnen die ersten Narrows, bei denen wir aufpassen müssen, nicht mit den Schultern an den scharfkantigen Fels zu stoßen. Nach gut 10 min öffnet sich die Schlucht noch einmal, doch wir sehen schon den engen Spalt, der uns nach wenigen Schritten wieder verschluckt. Wir müssen unter einem großen, herabgestürzten Felsblock hindurchkriechen. Dann schlängeln wir uns durch die unglaublich enge Schlucht mit ihren ständig wechselnden Farben. Einige kleine Felsstufen und evtl. auch wassergefüllte Becken erfordern kurze Klettereinlagen, bei denen die Kamintechnik (Gesäß an die eine und Füße an die gegenüberliegende Wand) zum Einsatz kommen kann. Wer das zu anstrengend findet, kann schon hier umkehren. Aber bis zum Ende der Engstellen (3), 1640 m, die man nach gut 3 km hinter sich lässt, gibt es noch viel zu entdecken. Zurück geht es dann auf dem gleichen Weg.     

  1. Trailhead 1515 m – 0:00
  2. Abzweig Little Wild Horse Canyon 1545 m – 0:15
  3. Ende der Narrows 1640 m – 1:30
  1. Abzweig Little Wild Horse Canyon 1545 m – 2:45
  1. Trailhead 1515 m – 3:00