High Uintas Wilderness (Utah - Rocky Mountains)
(September 2018)
Die Uinta Mountains (Aussprache: ju-in-ta) sind ein zu den Rocky Mountains gehörender Gebirgszug im Nordosten Utahs an der Grenze zu Wyoming. Abweichend von der üblichen Nord-Süd-Ausrichtung der Rockies erstrecken sich die Uintas auf einer Länge von gut 150 km in Ost-West-Richtung. Mit 4124 m bildet der Kings Peak den höchsten Gipfel des Bundesstaates Utah. Die Hochlagen erhalten jährlich bis zu 1000 mm Niederschlag und sind gewöhnlich von Oktober bis in den Juli schneebedeckt. Folglich herrscht kein Wassermangel, was durch die auch im Spätsommer noch fließenden Bachläufe und über 500 größere und kleinere Seen deutlich wird. Die einst mächtigen Gletscher, die während der Eiszeit die Täler bedeckten, sind jedoch bereits seit langem vollständig verschwunden.
Das Gestein der Uinta Mountains besteht hauptsächlich aus Quarzit, Schiefer und Tonschiefer. Viele Bergrücken und Gipfel sind von steilen Abbruchkanten (Kliffen) umgeben und weisen relativ ebene Oberflächen auf. Dazwischen liegen weite, flache Täler am Übergang zwischen der alpinen Tundra und den ausgedehnten Nadelwäldern. Die Baumgrenze liegt in der Regel bei etwa 3300 m. Auf dieser Höhe gedeihen Engelmann Fichten und subalpine Tannenarten. In tieferen Lagen werden die Wälder von Drehkiefern (lodgepole pine) und am unteren Rand von Espenhainen geprägt. Die Uintas sind Heimat für viele typische Tierarten der Rockies, wie Schwarzbär, Puma, Elch, Wapiti-Hirsch, Schneeziege und Dickhornschaf.
Die 1984 ernannte Hight Uintas Wilderness umfasst den gesamten zentralen Teil der Bergkette. Mit einer Fläche von über 1800 km² ist sie die größte Wilderness Area Utahs. An ihrem Westrand verläuft zwischen Kamas und Evanston der im Winter gesperrte Mirror Lake Scenic Byway. Der zentrale Teil des Gebirges ist lediglich von Stichstraßen (oft Schotterpisten) aus zugänglich. Insgesamt lädt die Wilderness Area auf einem Wegenetz von fast 900 km Länge zu nahezu unendlichen Touren in die wilde Bergwelt ein. Der bekannteste Fernwanderweg in den Uinta Mountains ist der Highline Trail, der die Hochlagen von Ost nach West auf einer Länge von 167 km durchzieht. Der nördliche und zentrale Teil der Uintas steht unter der Verwaltung des Uinta-Wasatch-Cache National Forest. Der südliche, aus dem der Zugang bei der beschriebenen Tour erfolgt, gehört zum Ashley National Forest.
Allgemeine Informationen
Information:
- United States Department of Agriculture – Uinta-Wasatch-Cache National Forests, Tel.: (801) 999 2103 857, www.fs.usda.gov/detail/uwcnf/about-forest/districts/?cid=fsem_035477
Eintrittspreise:
Der Eintritt in die High Uintas Wilderness ist kostenlos.
Tipps zum Schlafen und Essen:
In den größeren Ortschaften am Südrand der High Uintas, wie Vernal und Roosevelt, findet man zahlreiche Motels, Supermärkte, Restaurants und empfehlenswerte Microbreweries mit gutem Essen (z.B. Vernal Brewing Company; 55 South 500 East; Tel. 435-781-2337; www.vernalbrewing.com/).
In der kleinen Ortschaft Duchesne ist das Angebot deutlich eingeschränkt. Aber auch hier gibt es ein gut sortiertes Lebensmittelgeschäft, zum Essen ein freundliches Diner-Restaurant an der Hauptstraße und gegenüber der Bibliothek das kleine Motel Harrison Inn (165 South Center Street; www.harrisoninnduchesne.us).
High Uintas Loop mit Kings Peak (6Tage)
Die große Einsamkeit auf dem Dach Utahs
Die große Runde in Form einer 8 durch das Herz der High Uintas Wilderness weist abgesehen von langen Tagesetappen und der insgesamt großen Höhe, in der man sich bewegt, erstaunlich wenige Schwierigkeiten auf. Als besondere Highlights bleiben die zahlreichen Seen, die scheinbar grenzenlose Weite der Hochtäler und markante Bergfestungen, wie das Red Castle, in Erinnerung. Einen zusätzlichen Reiz stellt die Möglichkeit zur Besteigung des Kings Peak, dem höchsten Punkt Utahs, als relativ kurzer Abstecher vom Anderson Pass dar.
Ein Großteil der Trekkingroute pendelt in Höhenlagen um die Baumgrenze, die hier bei etwa 3300 m liegt. Auf diesem Niveau befinden sich in den weiten Hochtälern auch viele Seen, in deren Umgebung sich landschaftlich sehr reizvoll gelegene und trotzdem geschützte Campsites anbieten. Einige von ihnen, wie z.B. am Lower Red Castle Lake, werden im Sommer und an Wochenenden intensiv genutzt. Doch außerhalb dieser Zeiten findet man hier noch die große Einsamkeit echter Wildnis.
Der Zugang von der Südseite der Bergkette ist etwas länger und deutlich weniger frequentiert als von Norden (z.B. China Meadows oder Henry’s Fork Trailhead). Dafür ist die Anfahrt zum Trailhead auf einer etwa 30 km langen, aber für normale Pkw geeigneten Schotterpiste etwas beschwerlich.
Toureninfo
Ausgangspunkt:
Der Swift Creek Trailhead befindet etwa 60 km nördlich der kleinen, am US Highway 40 gelegenen Ortschaft Duchesne. Da etwa die Hälfte der Fahrstrecke auf einer groben, aber auch von normalen Pkw gut befahrbaren Schotterpiste verläuft, sind für die Fahrzeit etwa 90 Minuten einzuplanen. Im Zentrum von Duchesne biegt man auf den State Highway 87 und folgt diesem 25 km (15,5 mi) nach Norden. Kurz nach einer weiten Rechtskurve (zwischen den Meilenmarkierungen 15 und 16) biegt man links auf die mit 21000 West bezeichnete Straße ab und folgt ihr nach Norden. Man durchquert den Weiler Mountain Home und biegt gut 1 km (0,7 mi) weiter nördlich an der T-Kreuzung nach rechts der 20780 West folgend ab. Nach 6,5 km (4 mi) zweigt man rechts auf eine breite Schotterpiste ab, die sogleich den Lake Fork River quert. Kurz darauf macht sie eine Linkskurve, an der von rechts eine etwas kleinere Piste von Altamont dazustößt. Wir folgen nun stets der Hauptpiste (Yellowstone Road). Sie führt bald in das weite Tal des Yellowstone Creek hinab, passiert einige Campingplätze und überquert auf einer schmalen Brücke den Fluss. Auf der östlichen Seite verläuft die etwas schlechter werdende Piste abseits des Flusses talaufwärts, führt an einer Ranch vorbei und endet schließlich am Swift Creek Trailhead und dem angrenzenden einfachen Campground.
Anforderungen:
Gut ausgebaute und ausgeschilderte Trails. Bei einigen wenigen Wiesenpassagen ist der Wegverlauf nicht leicht zu verfolgen, hier ist aufmerksam auf Steinmännchen zu achten. Einige Bachquerungen müssen bei hohem Wasserstand durchwatet werden, wofür Sandalen oder Sportschuhe empfehlenswert sind. Die Besteigung des Kings Peak vom Anderson Pass (Abstecher) verläuft weglos durch weite Blockhalden und erfordert Orientierungssinn und gute Trittsicherheit. Im Sommer ist mit regelmäßigen Nachmittagsgewittern zu rechnen.
Länge:
105 km (ohne Ausflug zum Kings Peak)
Höchster Punkt:
Anderson Pass 3871 m (bzw. Gipfel des Kings Peak 4124 m)
Höhenunterschied:
2895 m im Auf- und Abstieg (ohne Ausflug zum Kings Peak)
Beste Jahreszeit:
August bis September.
Genehmigung:
Für Mehrtagestouren in der High Uintas Wilderness ist keine Genehmigung erforderlich. Am Swift Creek Trailhead liegt ein Register aus, in das man sich unter Angabe der geplanten Route eintragen sollte.
Schutz vor Bären:
In der High Uintas Wilderness kommen Schwarzbären vor. Daher ist der Proviant in einem eigenen bear canister aufzubewahren oder an geeigneten Ästen für Bären und andere Tiere unzugänglich aufzuhängen. Hierzu sollte man ein mindestens 10 m langes Seil (Reepschnur) und wetterfeste Beutel im Gepäck haben.
Karten:
High Uintas Wilderness; Trails Illustrated Map 711; 1:75.000; National Geographic.
Tourenbeschreibung
1. Tag: Swift Creek Trailhead – Farmers Lake
12,6 km (7,8 mi), 4:30 Std., 865 m↑, 0 m↓
Für den Aufstieg zum High Line Trail wählen wir als Alternative zum wenig Abwechslung bietenden Weg durch das Tal des Yellowstone Creek die anstrengendere, aber wesentlich interessantere Variante über den Farmers Lake und den Bluebell Pass. So steht uns gleich am ersten Tag größte Anstieg der gesamten Tour bevor. Am Swift Creek Trailhead (1), 2480 m, führt der Weg von den Informationstafeln an einer Pferdekoppel vorbei in den Wald. Schon nach wenigen Minuten ist die solide Holzbrücke über den Swift Creek und direkt danach das Holzschild an der Grenze der High Uintas Wilderness erreicht. Nach einem kurzen Anstieg kommen wir zu Verzweigung (2), 2490 m, an der wir uns rechts in Richtung Swift Creek halten. Auf steinigem Weg geht es sogleich in weiten Kehren durch den lichten Wald kräftig bergan. Nachdem wir gut 200 Höhenmeter hinter uns gebracht haben, verflacht der Trail auf einem Bergrücken zunächst etwas. Wir können verschnaufen und erste Blicke auf die in der Ferne auftauchenden, kargen Gipfel genießen. Bald verlässt der Weg die Kammlinie, verläuft die Höhe haltend durch Espenwald und senkt sich anschließend zum Swift Creek hinab. Am Ufer des kräftigen Bergbaches bietet sich an einer Kaskade ein schöner Rastplatz. Etwas oberhalb queren wir auf das Ostufer und wandern abseits des Baches talaufwärts. Nachdem wir erneut den Bach gekreuzt haben, gelangen wir in einem flacheren Abschnitt zu Biberteichen und den Stümpfen der von den großen Nagern gefällten Bäumen. Der Weg steigt danach im Hang wieder spürbar steiler an und überwindet die Geländestufe zum schmalen Deer Lake (3), 3130 m. Weiter geht es durch dichten Wald bergauf zur ersten Weggabelung (4), 3220 m, nach dem Tal des Yellowstone Creek. Wir halten uns links in Richtung des Farmers Lake und passieren schon kurz darauf einen flachen, in feuchten Wiesen gelegenen See. Bald darauf taucht linkerhand des Trails der White Miller Lake auf. Nun gilt es noch die letzten Höhenmeter zur Verzweigung am Farmers Lake (5), 3345 m, zu überwinden. Nach links ist der Bluebell Pass und nach rechts der Timothy Lake ausgeschildert. Um zum noch nicht sichtbaren Farmers Lake zu gelangen, gehen wir den Pfadspuren folgend direkt geradeaus aufwärts. Kurz vor dem Seeufer befinden sich auf einer Lichtung zum Zelten gut geeignete ebene Flächen.
- Swift Creek Trailhead 2480 m - 0:00
- Abzweig Swift Creek Trail 2490 m - 0:10
- Deer Lake 3130 m – 3:15
- Weggabelung 3220 m – 3:35
- Farmers Lake 3345 m – 4:30
2. Tag: Farmers Lake – oberes Tal des Yellowstone Creek
17,6 km (10,9 mi), 6:50 Std., 520 m↑, 485 m↓
Von der Wegegabelung (5) unterhalb des Sees geht es in westlicher Richtung mit dem Bluebell Pass als erstem Ziel. Entlang einer Reihe seichter Seen, die sich vor einem kargen Höhenzug aneinanderreihen nehmen wir in flachem Gelände Kurs auf den schon weithin sichtbaren Passübergang. Der Aufstieg in Kehren zum Bluebell Pass (6), 3525 m, ist steil und wegen des feinen Gerölls etwas rutschig, aber nicht besonders lang. Eineinhalb Stunden nach unserem Aufbruch genießen wir von dem sanften Sattel weite Blicke über das Tal des Yellowstone Creek. Auf steinigem Weg geht es nun hinab, bis bald wieder die ersten Baumgruppen erreicht werden. Mehrfach scheint sich der bisher deutliche Trail in Wiesen zu verlieren. Hier muss man gut auf Steinmänner achten, die die Richtung vorgeben. Nachdem wir durch eine Blockhalde steiler bergab gestiegen sind, schwenkt der im Wald nach Norden. Hier sind offensichtlich relativ wenige Backpacker unterwegs, denn der Pfad ist oftmals nur sehr vage zu erkennen. Jenseits einer großen Wiese folgt er dem Waldrand an den Fuß einer gewaltigen Blockhalde an deren unteren Rand wir uns nun in nördlicher Richtung orientieren. Wenn wir eine große Feuchtwiese erreichen, bleiben wie an ihrem Westrand und kommen kurz darauf zum Abzweig des zum Milk Lake führenden Stichwegs (7), 3345 m. Wir bleiben aber auf dem Hauptweg der nun im Wald eine weite Linkskurve beschreibt aber noch kaum an Höhe verliert. Kurz nachdem wir rechts des Weges Blicke in den tiefen Einschnitt des Milk Creek eröffnet haben, beginnt der Abstieg in steilen, gerölligen Serpentinen in das Tal des Yellowstone Creek. Hier stoßen wir auf den querenden Yellowstone Creek Trail (8), 3070 m, auf den wir nach rechts talaufwärts einbiegen. Auf deutlich angenehmerem Trail geht es nun talaufwärts und bald wechseln wir auf das westliche Ufer. Bald bieten sich glatte Felsplatten am Ufer für eine Rast an, doch zumeist verläuft unser Weg abseits des Baches durch lichten Wald. Das Tal verengt später und der Yellowstone Creek fließt durch einen schluchtartigen Einschnitt mit auffällig rotem Gestein. Bald darauf wird der Pfad undeutlicher und wir queren einige seitliche Zuflüsse zum Hauptbach. Steinmänner weisen uns die Route, die nun nach links den bewaldeten Hang hinaufführt. Wenn wir den Wald hinter uns lassen und die Steigung verflacht, leiten uns große Steinmarkierungen zur Wegekreuzung mit dem High Line Trail (9), 3375 m. Hier folgen wir dem Wegweiser nach Westen in Richtung Anderson Pass. Schon bald geht es leicht abwärts zu den Quellbächen des Yellowstone River. Wir überqueren zwei von ihnen und kommen nach kurzem Anstieg zu einem wunderbar geschützten Zeltplatz in einer Baumgruppe links des Weges (10), 3380 m.
- Farmers Lake 3345 m - 0:00
- Bluebell Pass 3525 m - 1:30
- Abzweig Milk Lake 3345 m - 2:50
- Einmündung Yellowstone Creek Trail 3070 m – 3:50
- Wegekreuzung Highline Trail 3375 m – 6:20
- Camp oberer Yellowstone Creek 3380 m – 6:50
3. Tag: oberes Tal des Yellowstone Creek – oberer Grass Lake
16,2 km (10,1 mi), 6:00 Std., 620 m↑, 710 m↓
Wer zusätzlich zur normalen Etappe vorhat, auch den Kings Peak zu besteigen, sollte rechtzeitig aufbrechen, denn dann steht ein langer Tag bevor. Der High Line Trail führt zunächst über einen weiteren kleinen Zufluss des Yellowstone Creek und dann aus dem Taleinschnitt auf eine karge Hochfläche hinauf. Den Steinmännern folgend gelangen wir an den Fuß eines Geröllhangs, in dem wir in gut angelegten Kehren mit weiten Blicken über das Tal des Yellowstone Creek aufsteigen. Eine lange Traverse bringt uns nach zwei Stunden zum Sattel des Anderson Pass (11), 3871 m. Vom höchsten Punkt des High Line Trail lässt sich der Kings Peak besteigen, wofür einschließlich Gipfelaufenthalt mindestens zwei Stunden zusätzlich eingeplant werden sollten (s. Ausflug). Beim Abstieg nach Osten geht es zunächst recht steil einen Hang hinab und dann über ein steiniges Plateau. Anschließend sind noch zwei Geländestufen zu überwinden, bis der Pfad wieder verflacht und der obere Rand des weiten Painter Basin erreicht ist. Um hier etwas Wegstrecke zu sparen, kann man nach der Querung des ersten Baches im Talbecken nach links weglos im ebenen Gelände Kurs auf den bereits gut sichtbaren Gunsight Pass nehmen, bis man auf den vom Wegedreieck im Painter Basin (12), 3445 m, heraufführenden Trail trifft. Vorbei an seichten Teichen nähern wir uns dem Fuß des Passes. Die Steigung nimmt nun deutlich zu, wenn der Weg in teilweise felsigem Gelände zum Gunsight Pass (13), 3623 m, hinaufführt. Von hier bietet sich ein umfassender Blick zurück ins Painter Basin. Angesichts eines namenlosen 4000er mit markanten Felsbändern windet sich unser aufwändig angelegter Pfad in einer weiten Schleife ins Tal. Leicht abwärts kommen wir zur Gabelung am oberen Ende des Henry’s Fork Basin (14), 3355 m. Wir halten uns links in Richtung Henry’s Fork Lake, passieren wenig später ein ausgedehntes Feuchtgebiet mit flachem See, überqueren einen Bachlauf und stoßen nach kurzem Anstieg auf eine alte Blockhütte. Von hier benötigen wir noch eine gute Viertelstunde zum großen Henry’s Fork Lake. Zwei anscheinend häufig genutzte Campsites liegen direkt am Weg, doch wir sollten noch etwas weiter zum kleinen See oberhalb des Grass Lake (15), 3290 m, gehen. Über seinem Ostufer befinden sich rechts des Trails sehr schöne Zeltmöglichkeiten im Nadelwald.
- Camp oberer Yellowstone Creek 3380 m - 0:00
- Anderson Pass 3871 m - 2:00
- Painter Basin 3445 m - 3:30
- Gunsight Pass 3623 m - 4:20
- Henry’s Fork Basin 3355 m - 5:10
- Kleiner See oberhalb des Grass Lake 3290 m – 6:00
Ausflug Kings Peak
2,2 km (1,4 mi), 1:30 Std., 255 m↑, 255 m↓
Vom Anderson Pass führen in südlicher Richtung zunächst noch gut zu verfolgende Pfadspuren den Bergrücken hinauf. Das Gelände wird aber schnell steiler und abgesehen von vereinzelten Steinmännern muss man die Route nun mehr und mehr alleine finden. Dabei sollte man versuchen, stets auf der Ostseite knapp unter dem Grat zu bleiben. Dabei kraxelt man weite Strecken durch eine Blockhalde mit großen Felsblöcken. Hier ist eine sehr gute Trittsicherheit unbedingte Voraussetzung, wirklich ausgesetzt ist der Aufstieg jedoch nicht. Die große Höhe wird man bei der Anstrengung jedoch deutlich zu spüren bekommen. Nach einer knappen Stunde ist auch der letzte Felszacken erklommen und man steht am Gipfel des Kings Peak in 4124 m auf dem höchsten Punkt Utahs und genießt bei guter Sicht einen grandioses Panorama des zentralen Teils der Uinta Mountains. Nachdem wir uns in das in einer Felsnische liegende Gipfelbuch eingetragen haben, geht es auf derselben Route wieder zum Anderson Pass hinab.
4. Tag: Oberer Grass Lake – Lower Red Castle Lake
19,5 km (12,1 mi), 6:00 Std., 350 m↑, 360 m↓
Vom Grass Lake verläuft der Weg in nördlicher Richtung zunächst durch feuchte Wiesen und danach über einen bewaldeten Rücken zum Bear Lake, wo sich weitere Zeltplätze bieten. Kurz darauf lassen wir den rechts ins untere Henry’s Fork Basin abzweigenden Trail unbeachtet und beginnen kurz darauf den Anstieg in einer Diagonale durch den steilen Hang zum Plateau des Flat Top Mountain. Am Ende der weiten Grasfläche tauchen wir in lichten Wald ein. An den Abzweigen zur Dahlgreen Ridge und zu den Big Meadows (17), 3375 m, gehen wir jeweils geradeaus in Richtung China Meadows. Wir wandern nun mit sanftem, aber stetigem Gefälle abwärts durch Wald und über Lichtungen. Eine feuchte Wiese queren wir auf einem aufwändigen Bohlenweg. Nachdem wir den Stichweg zum Lake Hessie (18), 3205 m, hinter uns gelassen haben, senkt sich der Trail merklich in das Tal des East Fork Smith Fork hinunter. An einem flachen Teich treffen wir auf den breiten vom China Meadows Trailhead heraufkommenden Trail (19), 3025 m. Als wir hier zur Hälfte der Etappe unsere Mittagspause machten, konnten wir eine Elchfamilie beobachten. Im weiten Tal geht es abwechselnd im Nadelwald und am Rand ausgedehnter Wiesen nach Süden ohne besondere Anstrengungen leicht aufwärts in Richtung der Red Castle Lakes. Nach gut 1,5 Stunden auf dem East Fork Smith Fork Trail wechseln wir auf einer soliden Holzbrücke an das Westufer des kräftigen Bergbaches und haben erste Blicke zum festungsartigen Felsmassiv des Red Castle. Einige Serpentinen bringen uns eine Geländestufe hinauf, auf der von rechts der Bald Mountain Trail einmündet. Kurz darauf führt der Smith Fork Pass Trail (20), 3280 m, den wir am kommenden Tag einschlagen werden, nach links zu einem Holzsteg über den Bachlauf. Wir gehen jedoch weiter geradeaus zum nur noch 20 Minuten entfernten Lower Red Castle Lake (21), 3280 m. Der Trail verläuft oberhalb des Sees, sodass wir einen der links abwärts führenden Trampelpfade einschlagen müssen, um an die malerisch am Fuß des Red Castle gelegene Wasserfläche und zu den beliebten Zeltplätzen zu gelangen. Wenn am Ende der Etappe noch Zeit und Energie vorhanden sind, lohnt es sich, auf dem Trail zum Red Castle Lake zumindest noch 20 min zu einem kleinen See weiterzugehen und den großartigen Blick auf das schroffe Felsmassiv im Nachmittagslicht auf sich wirken zu lassen.
- Kleiner See oberhalb des Grass Lake 3290 m - 0:00
- Verzweigung am Bear Lake 3325 m - 0:40
- Abzweig Big Meadows Trail 3375 m - 1:30
- Verzweigung zum Lake Hessie 3205 m - 2:10
- East Fork Smith Fork Trail 3025 m - 3:00
- Abzweig Smith Fork Pass 3280 m – 5:40
- Lower Red Castle Lake 3280 m – 6:00
5. Tag: Lower Red Castle Lake – Five Point Lake
19,8 km (12,3 mi), 5:50 Std., 460 m↑, 385 m↓
Am Beginn dieser langen, aber nicht sehr schwierigen Etappe gehen wir zunächst zurück zum Abzweig des Smith Fork Pass Trail (20). Auf diesem gehen wir leicht abwärts zum Holzsteg über den Bach und halten mit schönen Blicken auf die Nordwand des Red Castle zum östlich gelegenen Waldrand. Unser Trail führt in die Nadelbäume und schwenkt allmählich nach Süden. Vereinzelte Lichtungen eröffnen die Sicht auf die Ostflanke des Red Castle, die im Morgenlicht tatsächlich dunkelrot leuchtet. Vor dieser Kulisse steigen wir eine gute Stunde nach dem Steg zu einem kleinen See hinauf. Falls man die Fortsetzung des Trails übersehen hat, muss man etwas unterhalb des Sees an seinem Ausfluss danach suchen und den Bach überqueren. Beim Anstieg zur nächsten Geländestufe lassen wir die letzten Baumgruppen hinter uns und kommen in weites, von Felsblöcken durchsetztes Wiesengelände, in das sich der Smith Fork Pass Lake schmiegt. Der See in der zunehmend karger werdenden Hochgebirgsszenerie vor den farbigen Felsabbrüchen ist ein eindrucksvoller Anblick. Durch hügeliges Terrain geht es nun stetig weiter bergan, bis wir knapp drei Stunden nach unserem Aufbruch auf dem breiten Sattel des Smith Fork Pass (22), 3580 m, stehen. Westlich erhebt sich die Pyramide des Wilson Peak (3974 m) und vor uns erstreckt sich das weite Tal des oberen Yellowstone Creek, das im Osten vom steilen Rücken des Kings Peak begrenzt wird. Den Steinmännern folgend kommen wir leicht bergab wandernd flott voran, passieren flache Teiche und stoßen nach einer guten halben Stunde auf die vom zweiten Tag bereits bekannte Wegekreuzung mit dem High Line Trail (9), 3375 m. Auf diesem geht es nach rechts in Richtung Tungsten Pass. Bäche und kleine Seen sorgen auf unserem wenig anstrengenden Anstieg durch flaches Buschwerk zur kaum erwähnenswerten Passhöhe für Abwechslung. Ein paar Meter unterhalb liegt auf der Westseite der Tungsten Lake (23), 3457 m. An seinem Südufer halten wir uns an der Wegegabelung links und verlassen den High Line Trail. Der teilweise etwas undeutliche Trail führt durch vereinzelte Nadelbäume ins Tal des Garfield Creek hinab, den wir überqueren. Danach geht es die verlorenen Höhenmeter wieder aufwärts und wir kommen zur Ruine einer Steinhütte links des Wegs. Kurz darauf liegt rechterhand der langgestreckte Superior Lake in karger Umgebung. Daher empfiehlt es sich, noch etwa 20 Minuten weiter zum wieder von Wald umgebenen Five Point Lake zu gehen. Recht komfortable Zeltplätze findet man unter anderem westlich des Wegedreiecks (24), 3355 m, an seinem Südufer nahe des Dammes, mit dem der See aufgestaut wurde.
- Lower Red Castle Lake 3280 m - 0:00
- Abzweig Smith Fork Pass 3280 m - 0:20
- Smith Fork Pass 3580 m - 2:50
- Wegekreuzung High Line Trail 3375 m - 3:30
- Tungsten Lake 3457 m – 4:30
- Five Point Lake 3355 m – 5:50
6. Tag: Five Point Lake – Swift Creek Trailhead
19,3 km (12,0 mi), 6:30 Std., 80 m↑, 955 m↓
Unser letzter Trekkingtag führt nun zwar hauptsächlich bergab, sollte aber aufgrund seiner Länge und des nicht immer leicht zu gehenden Untergrunds nicht unterschätzt werden. Von der Wegegabelung (24) folgen wir der Beschilderung zum Yellowstone Creek. Eine Bachquerung stellt uns kurz darauf vor wenig Probleme, doch in der weiten Wiese wenig später müssen wir gut auf den mit Steinmännern spärlich markierten Wegverlauf achten. Anschließend geht es auf steilem Pfad ins Tal des Garfield Creek. Wir überqueren den Bach auf Trittsteinen und wandern an einem Höhenrücken entlang, bis sich der sehr steinige Trail in Serpentinen zum Yellowstone Creek hinab senkt. Auf einer wackeligen Brücke aus Baumstämmen gelangen wir an das gegenüberliegende Ufer und zum Yellowstone Creek Trail (25), 2900 m, auf dem wir nun noch knapp 14 km bis zu unserem Ausgangspunkt vor uns haben. Dieser letzte Abschnitt ist wegen des häufig sandigen Bodens kein lockeres Auslaufen, sondern erfordert viel Kraft. Der Weg verläuft bald hoch über dem schluchtartig eingeschnittenen Bachlauf. Mehrmals bieten sich von Felskanzeln schöne Blicke in den kleinen Canyon. An seinem Ende erreicht der Weg kurzzeitig das Niveau des Baches, steigt dann aber noch mehrmals im Hang an, während das Tal einen weiten Linksbogen beschreibt. Schließlich kommen wir zum Abzweig des Swift Creek Trail (2), kurz darauf zur Brücke über den Bach und wenige Minuten später zum Parkplatz am Trailhead (1), 2480 m, wo unsere große Tour durch die High Uintas Wilderness endet.
- Five Point Lake 3355 m - 0:00
- Einmündung Yellowstone Creek Trail 2900 m - 2:00
- Abzweig Swift Creek Trail 2490 m – 6:20
- Swift Creek Trailhead 2480 m – 6:30