Trinity Alps Wilderness (Kalifornien - Klamath Mountains)
(Oktober 2014)
Wenn es gut gehütete Geheimnisse gibt - die Trinity Alps im Nordwesten Kaliforniens gehören dazu! Auch in den USA kennen nur wenige die zweitgrößte Wilderness Area Kaliforniens (2.130 km²). Mit 2.744 m scheint der Thompson Peak als höchster Gipfel nicht gerade gewaltig, die tief eingeschnittenen Täler sorgen jedoch für ein sehr bewegtes Relief und viele schweißtreibende Anstiege. Eine Besonderheit ist die vielfältige Flora (über 3.500 Arten) an der Schnittstelle mehrere Klima- und Vegetationszonen. Ein Beispiel dafür ist die zweithöchste Anzahl verschiedener Koniferen auf der Welt. Die Trinity Alps Wilderness ist mit 600 Meilen (über 900 km) Trails eine Trekkingregion mit nahezu unerschöpflichen Möglichkeiten. Wir haben uns aufgrund der guten Erreichbarkeit und der sehr vielfältigen Landschaft für ein Gebiet im Südosten in der Nähe der netten Ortschaft Weaverville konzentriert. Unsere nachfolgend beschriebene achttägige Tour führt durch eine der am meisten besuchten Regionen der Trinity Alps. Trotzdem trafen wir Anfang Oktober bei wunderbarem Herbstwetter in der ganzen Zeit nur genau 7 Menschen!
Allgemeine Informationen
Beste Reisezeit
Sommer und Herbst
Unterkunft
Für eine Übernachtung vor und nach der Tour bietet sich der sehr nette Ort Weaverville am Südrand der Trinity Alps an. Als preiswertes, ruhiges Motel ist das Red Hill Motel zu empfehlen. Komfort wird hier mit schöner Umgebung und Nähe zum Ortszentrum wett gemacht.
Weaverville hat einige ordentliche Restaurants (z.B. das Red Dragon an der Hauptstraße, mit günstiger chinesisch / thailändischer Küche). Proviant kann man im überraschend großen und hervorragend sortierten Tops Market im Gewerbegebiet am östlichen Ortsrand einkaufen.
Schwierigkeit
Die von uns gegangene Rundtour folgt ausschließlich guten Trails. An den Wegekreuzungen befinden sich Beschilderungen, die jedoch nicht in jedem Fall in gutem Zustand sind. Insgesamt ist die Orientierung einfach. Es sind große Höhenunterschiede zu bewältigen, die bei der Kalkulation der Gehzeiten berücksichtigt werden müssen.
Eintrittspreise und Genehmigungen
Für Mehrtagestouren in der Trinity Alps Wilderness ist ein Permit erforderlich, das man kostenlos in Rangerstationen erhält (z.B. in Weaverville an der Hauptstraße am westlichen Ortsausgang; außerhalb der Öffnungszeiten kann man sich das Permit vor dem Eingang der Rangerstation selber ausstellen)
Schutz vor Bären
Lebensmittel sind stets zu beaufsichtigen oder vor Bären (aber auch anderen hungrigen Wildtieren) zu sichern.
Nahrungsmittel sollen an ausladenden Ästen aufgehängt werden. Hierzu sind ein 10-15 m langes Seil (z.B. Reepschnur) und wetterfeste Beutel mitzubringen! Alternativ kann man auch eigene Bear Cans (Kunststofftonnen benutzen).
Literatur
- Trekking California; The Mountaineers Books (englisch)
- Trinity Alps & Vicinity; Wilderness Press (englisch); ein ausführlicher und zuverlässiger Wander- und Trekkingführer für die Region; unsere achttägige Runde habe ich aus mehreren Tourenvorschlägen des Buches zusammengesetzt.
Karten
- Trinity Alps Wilderness (1:63.000); Herausgeber Forest Service des US Departments of Agriculture; sehr große (unhandliche), doppelseitige Karte der gesamten Wilderness Area; gutes Kartenbild; für unsere Tour benötigt man nur einen kleinen Ausschnnitt; zur Vorbereitung habe ich die Karte unter folgendem Link einsehen und herunterladen können. (Das Tourengebiet befindet sich auf der zweiten Seite in der unteren Hälfte.)
Links
- Trinity Alps auf Wikipedia (englisch)
- Trinity Alps Wilderness auf der offiziellen Seite des Forest Service des US Departments of Agriculture
Die große Trinity Alps-Runde (8 Tage)
Ausgangspunkt:
Von Weaverville auf dem State Highway 22,5 Meilen nach Norden. Kurz nachdem die County Road 160 rechts nach Covington Mill abgezweigt und eine Brücke über den East Fork Stuart Fork überquert ist nach links auf die County Road 115 in Richtung Long Canyon Trail abzweigen. Dieser Straße 2,6 Meilen folgen. Dann noch 0,3 Meilen nach rechts eine Schotterstraße zum Long Canyon Trailhead hinauf.
Etappe 1: Long Canyon TH - Bee Tree Gap - Deer Creek Pass - Summit Lake
Nach 45 Minuten Fahrt von Waeverville erreichen wir den Long Canyon Trail Head, wo unser Abenteuer beginnt. Der Anstieg von fast 1000 Höhenmetern beginnt im dichten Wald und führt in der zweiten Hälfte durch den zunehmend offenen Long Canyon zur Passhöhe des Bee Tree Gap mit Fernsicht bis zum 130 km östlich gelegenen Lassen Peak. Ein kurzer Ab- und Wiederaufstieg bringt uns zum Deer Creek Pass. Wir folgen dem Four Lakes Loop zum Summit Lake, dem höchsten der vier Seen. Schöne Zeltplätze am Nordufer. Vom Pass kurz vor dem Summit Lake führt eine Pfadspur durch den auf dieser Seite wenig steilen Gipfel des Siligo Peak mit seiner fantastischen Aussicht über die höchsten Gipfel der Trinity Alps.
Etappe 2: Summit Lake - Diamond Lake - Luella Lake - Scharte unterhalb Seven Up Peak - Seven Up Trail - Bear Basin - Swift Creek
Auf dem Four Lakes Trail umrunden wir den Siligo Peak auf seiner Westseite und steigen ins Tal des Deer Creek ab. Am gegenüberliegenden Hang geht es gleich wieder steil hinauf in Richtung Granite Lake. An der Passhöhe folgen wir dem Seven Up Trail durch den Hang des gleichnamigen Gipfels bis zum Sattel oberhalb des Bear Basin. Hier haben wir einen wunderbaren Blick in das Tal und auf den Mt. Shasta am Horizont. Durch das lang gezogene Bear Basin steigen wir über Wiesen und durch Wald hinab zum Swift Creek. Nahe der Wegekreuzung liegt unter hohen Nadelbäumen ein großer Lagerplatz.
Etappe 3: Swift Creek - Deer Flat Trail - Liliypad Lake Trail - Thumb Rock Trail - Poison Canyon Trail - Landers Lake
Zunächst geht es auf dem Deer Flat Trail lange durch dichten Wald und einige Lichtungen (hier ist der Pfad teilweise überwachsen und etwas schwer zu verfolgen) zu einem Sattel hinauf, wo wir der Beschilderung zum Lilypad Lake folgen. Die Wege sind hier deutlich weniger frequentiert als bisher, doch insgesamt haben wir kaum Orientierungsprobleme. Oberhalb des Lilypad Lake geht es auf dem Thumb Rock Trail über einen kleinen Pass und durch den Hang oberhalb des weiten Tal des Parker Creeks. Der Pfad führt hinauf auf den Höhenrücken und verläuft angenehm mit weiten Ausblicken in westlicher Richtung bis zu einem Pass über dem Tal des Union Creek. 200 Höhenmeter müssen wir in das Hochtal hinabsteigen und auf der Gegenseite gleich wieder hinauf. Ein kurzer Abstecher vom Landers Lake Trail bringt uns zum Tagesziel, dem am Ende des Sommers recht wenig Wasser führenden Landers Lake.
Etappe 4: Landers Lake - Mumford Meadow - Horseshoe Lake - Ward Lake - oberes Tal des Kidd Creek
Zurück auf dem Landers Lake Trail geht es hinab zur weiten Wiesenlichtung der Mumford Meadows. Von hier das sanfte Tal des Swift Creek bergan und schließlich steiler zum malerischen Horseshoe Lake - ein wunderbarer Platz für eine lange Mittagsrast. Weiter zum Ward Lake, mit guten Zeltmöglichkeiten am südwestlichen Ufer. Angesichts der langen Etappe am nächsten Tag überqueren wir noch den Pass zum Kidd Creek und zelten nicht ganz so idyllisch im oberen Tal nahe des klaren Baches.
Etappe 5: Kidd Creek - Salmon River - Big Flat - (old) Caribou Lakes Trail - Big Caribou Lake
Wir wandern ins tiefe Tal des Salmon River und folgen dem Tri Forest Trail bis kurz vor die Farm Big Flat (mit Unterkunftsmöglichkeit). Hier biegen wir auf den Caribou Lakes Trail ab. Er steigt zunächst in langen Kehren recht flach an. An einem Sattel zweigt der alte Trail ab und steigt steil zu einem Pass mit fantastischer Aussicht in alle Richtungen an. Von hier ist es nicht mehr weit zu den Caribou Lakes, wo wir am oberen Big Caribou Lake in wunderbarer Landschaft das Lager einrichten.
Etappe 6: Big Caribou Lake - Sawtooth Ridge - Portuguese Camp / Ausflug zu Sapphire und Emerald Lake
Vom Nordrand des Big Caribou Lake steigt ein nicht immer deutlicher Pfad zur Sawtooth Ridge hinauf. Die Aussicht ins Tal des Stuart Fork und zum Sawtooth Peak ist großartig. Ein gut ausgebauter trail führt durch den steilen Hang 700 Höhenmeter hinab zum Talgrund, wo wir bereits mittags am Portuguese Camp das Zelt aufbauen. Den Nachmittag nutzen wir zu einem Ausflug talaufwärts zu den herrlich gelegenen Seen Sapphire und Emerald Lake.
Etappe 7: Portuguese Camp - Morris Meadow - Deer Creek Trail - oberes Tal des Deer Creek
Durch dichten Wald folgen wir dem Tal des Stuart Fork abwärts zur großen Lichtung der Morris Meadow. Dort biegen wir nach Osten ins Tal des Deer Creek ab. In weitem Bogen kommen wir zur schon bekannten Kreuzung des Four Lakes Loop. Etwas unterhalb schlagen wir ein letztes Mal das Lager auf.
Etappe 8: oberes Tal des Deer Creek - Deer Creek Pass - Little Stonewall Pass - Echo Lake - Bee Tree Gap - Long Canyon TH
Vorbei am Deer Lake steigen wir zum Deer Creek Pass hinauf. Von hier machen wir noch einen Umweg zum Echo Lake. Da uns die Cross-Country-Route über den Lake Anna zu schwierig erscheint, gehen wir auf dem Trail zum Bee Tree Gap und steigen schließlich durch den Long Canyon wieder zum Ausgangspunkt ab.