Mesa Verde National Park

(Oktober 2017)

Im 1906 gegründeten Mesa Verde National Park werden die eindrucksvollen Zeugnisse der einst dort ansässigen Pueblo Indianer bewahrt. Etwa seit 550 n.Chr. bewohnten sie das u.a. von Wacholder-Wäldern bewachsene Plateau in Siedlungen, die hauptsächlich aus Grubenhäusern bestanden. Sie betrieben Ackerbau, jagten das reichlich vorhandene Wild und waren geschickte Töpfer und Korbflechter. Um 1150 nach Chr. begannen sie aus bisher nicht vollständig bekannten Gründen, ihre Wohnungen in Felsnischen der Canyons am Plateaurand zu verlegen. In kurzer Zeit entstanden die gemauerten, hervorragend in die Landschaft eingepassten Pueblo-Bauten, die wir heute noch bewundern können. Nach nur etwa 100 Jahre verließen die Indianer Mesa Verde. Es gibt unterschiedliche Theorien für diesen plötzlichen Exodus.

Der Besuch des Mesa Verde National Park sollte im Visitor Center nahe des US Highway beginnen. Dort gibt es eine anschauliche Ausstellung zu Geschichte und Natur der Region. Außerdem erhält man wichtige Informationen und vor allem auch die Tickets für eine von Rangern geführte, sehr empfehlenswerte Besichtigung eines der Pueblos. Anschließend benötigt man noch etwa 45 Minuten für die Fahrt zum Museum auf der Chapin Mesa. Für die Fahrt auf den beiden nahe des Museums beginnenden Schleifen mit ihren zahlreichen Aussichtspunkten und kurzen Wanderwegen sowie der geführten Besichtigung des Balcony Houses oder des Cliff Palace sollte man einen kompletten Tag einplanen. Die etwas abgelegene Wetherhill Mesa mit weiteren cliff dwellings sollte ggf. an einem zusätzlichen Tag erkundet werden.   

  

Information:

Eintrittspreise:

Der Eintritt in den Mesa Verde National Park kostet pro Pkw 20 $ für bis zu 7 Tage und schließt alle Insassen ein. Beim Besuch mehrerer Nationalparks lohnt sich evtl. der America The Beautiful Pass, der 80 $ kostet und 12 Monate für alle Nationalparks sowie National Monuments gültig ist. Er gilt auch für die Mitreisenden des Passinhabers und ist ebenfalls an den Parkeingängen erhältlich.

 

Tipps zum Schlafen und Essen:

Der Morefield Campground etwa 6 km südlich des Visitor Center ist der einzige Campingplatz im Nationalpark. Er verfügt über 267 Stellplätze und eine erstaunlich gute Ausstattung (einschl. Einkaufsmöglichkeit für Lebensmittel, Waschmaschinen und WLAN).

Petroglyph Point Trail

Spannende Runde zu sehenswerten Felsgravuren

2:00 Std.

Der Mesa Verde National Park verfügt nur über recht wenige Wanderrouten. Die abwechslungsreiche Runde von den Ruinen des Spruce House zu einer großen, mit zahlreichen Gravuren bedeckten Felswand sollte man jedoch nicht versäumen. Sie gibt einen Einblick in die Geologie der tief eingeschnittenen Canyons am Südrand des Plateaus und führt zu Zeugnissen der Pueblo Indianer, die sich diesen erstaunlichen Lebensraum zunutze machten.

Trotz der Kürze der Tour, stellen einige Eng- und Kraxelpassagen auf der ersten Hälfte der Runde recht hohe Ansprüche an die Trittsicherheit. Doch gerade dadurch erhält der Ausflug in die malerische Schluchtenlandschaft einen besonderen Reiz und ist auch für größere Kinder absolut zu empfehlen. Es kann nicht schaden, etwas Proviant und Getränke dabei zu haben, denn es bieten sich zahlreiche schöne Gelegenheiten für eine Rast an.

Toureninfo

Ausgangspunkt:

Vom Parkeingang nahe des Abzweigs vom US Highway 160 fährt auf der einzigen Zugangsstraße in weiten Kehren auf das Plateau des Mesa Verde hinauf. Nach etwa 25 km (16 mi) lässt man am Far View Visito Center den Rechtsabzweig zu Weatherhill Mesa und folgt der Straße weitere 9 km (6 mi) zum Chapin Mesa Archeological Museum, wo man auf einem der großen Parkplätze sein Auto abstellt. Der Wanderweg beginnt unterhalb des Museums am Aussichtspunkt auf das Spruce House.

 

Anforderungen:

Die Route ist auf der ersten Hälfte bis zum Aufstieg auf das Plateau kurz nach dem Petroglyph Point häufig felsig und erfordert an einigen wenigen Stellen die Zuhilfenahme der Hände. Kurze Abschnitte des schmalen Trails verlaufen leicht ausgesetzt entlang von Abbruchkanten. Für geübte Wanderer ist die Tour jedoch problemlos begehbar.

 

Länge:

4,1 km (2,6 mi)

 

Höchster Punkt:

2225 m

 

Höhenunterschied:

160 m im Auf- und Abstieg

 

Beste Jahreszeit:

Frühjahr bis Herbst; bei hohen Temperaturen bieten Bäume und Überhänge zeitweise Schatten; bei Glätte im Winter ist von der Wanderung abzusehen.

 

Genehmigung:

Am Trailhead muss man sich in ein ausliegendes Register eintragen; es gibt keine zahlenmäßigen Beschränkungen für den Trail.

 

Schutz vor Bären:

keine Vorkehrungen erforderlich.

 

Karten:

Durango, Cortez; Trails Illustrated Map 144; 1:63.360; National Geographic.

Aufgrund des großen Maßstabs für die Wanderung nur bedingt geeignet.

Tourenbeschreibung

Bevor wir zu unserer Wanderung aufbrechen, fesselt uns vom View Point (1), 2115 m, der Blick auf das Spruce House, eines der größten cliff dwellings von Mesa Verde. Bis 2015 war es das einzige, dass auch außerhalb einer Führung betreten werden durfte. Seitdem ist der Zugang aufgrund der Felssturzgefahr jedoch auf absehbare Zeit nicht gestattet. Der ausgeschilderte Treppenweg führt nun gemeinsam mit dem Spruce Canyon Loop Trail in den bewaldeten Talgrund hinab. Am Wegesrand liegt in einem Metallständer ein Register aus, in das man sich eintragen soll. Nach 200 m zweigt links der (gesperrte) Weg zum Spruce House ab (2). Nach weiteren 300 m teilt sich der Weg (3). Rechts verläuft der Spruce Canyon Loop Trail in weitem Bogen durch die Nachbarschlucht zurück zum Ausgangspunkt. Wir halten uns aber links und steigen über Stufen in einen Seitencanyon hinauf. Knapp 20 m unter der Abbruchkante der Chapin Mesa verflacht der Weg zunächst und führt nun in leichtem Auf und Ab in südlicher Richtung durch die Schluchtwand. Es geht durch eine bizarre Felslandschaft mal entlang großer Überhänge, in denen sich Überreste kleinerer Felssiedlungen befinden, dann wieder auf breiten Felsbändern. Spannend sind kurze Engstellen, in denen man sich zwischen den Felswänden hindurchzwängen muss. An Steilstellen erleichtern Felstreppen den Weg. Nachdem man einen zweiten tiefen Einschnitt ausgegangen ist, nähert man sich allmählich dem Höhepunkt der Wanderung – zumindest aus kulturhistorischer Sicht. Oberhalb des Trails werden am Petroglyph Point (4) in einer glatten Wand aus rötlichem Sandstein zahlreiche Felsgravuren (Petroglyphen) sichtbar. Viele lassen sich gut als menschliche Wesen, Hände und Tiere identifizieren. Bei anderen Mustern kann man hingegen seiner Fantasie freien Lauf lassen.

Direkt nach dem Petroglyph Point folgt der kurze, aber steile Anstieg über große Felsstufen auf das Plateau. Der Weg schwenkt nun nach Norden und folgt dem Plateaurand in sicherem Abstand. Wer mag, kann über den blanken Fels vorsichtig an die Abbruchkante herantreten und den schönen Blick über den Navajo Canyon genießen. Dann verläuft der Trail für einige Minuten durch ein Gebiet in dem die alten Wacholderbäume Waldbränden zum Opfer gefallen sind. Glücklicherweise betreten wir aber schon kurz darauf wieder intakten, lichten Wald. Nun geht es weitgehend eben zum Oberlauf der Schlucht am Spruce House zurück. Der Weg schwenkt in weitem Bogen über Fels nach links und quert das sanfte Tal auf einem Damm. Wenige Schritte darauf erreichen wir wieder den Aussichtspunkt auf das Spruce House (1) und damit den Endpunkt der Tour.

  1. Spruce House View Point 2115 m – 0:00
  2. Abzweig zum Spruce House – 0:05
  3. Abzweig Spruce Canyon Loop Trail 2070 m – 0:10
  4. Petroglyph Point 2075 m – 1:10
  1. Spruce House View Point 2115 m – 2:00