Yosemite National Park (Kalifornien - Sierra Nevada)

(Oktober 2007)

Das Yosemite Valley mit so bekannten Gipfeln wie Halfdome und El Capitan ist ein Anziehungspunkt für 3 bis 4 Millionen Besucher im Jahr. Doch außerhalb des Tales ist man auf den unendlichen Wanderwegen schnell alleine und taucht in eine vielfältige, weitgehend unberührte Natur ein. Unsere Trekkingtour ist eine 6-tägige Runde durch den zentralen Teil des Yosemite Nationalparks und berührt viele der landschaftlichen Höhepunkte.

Anschließend machten wir noch eine Tagestour zwischen gigantischen Mammutbäumen im Mariposa Grove am Südeingang des Parks.

Allgemeine Informationen

Beste Reisezeit

Sommer und Herbst

 

Schwierigkeit

Die Hauptwanderwege sind gut unterhalten und an ausgesetzten Stellen gut ausgebaut. Obwohl es nur an Wegekreuzungen Beschilderungen und sonst keine Markierungen gibt, hat man mit etwas Orientierungssinn und guter Karte keine Probleme.  

 

Eintrittspreise und Genehmigungen

  • Link zur Nationalpark-Homepage mit Eintrittspreisen.
  • Für Tageswanderungen ist keine Genehmigung erforderlich (außer Half Dome).
  • Für Mehrtagestouren ist ein kostenloses Wilderness Permit (Link zur Nationalpark Homepage) erforderlich. Wilderness Permits sind in den Visitor Centers (Yosemite Valley und Tuolumne Meadows), im Wawona Visitor Center, in der Hetch Hetchy Entrance Station und in der Big Oak Flat Information Station erhältlich . Für jeden in die Wilderness des Nationalparks führenden Trail gibt es eine feste tägliche Begrenzung von Backpackern, die hier ihren Trek beginnen unabhängig von der Dauer und der Route der Tour. Etwa 60 Prozent dieses Kontingents kann im Voraus reserviert werden (Reservierungsgebühr). Der Rest wird kurzfristig im first-come-first-serve-Modus vergeben. Nur an den fünf High Sierra Camps und im Little Yosemite Valley sind die angelegten Campsites zu nutzen. Ansonsten kann man sich einen Lagerplatz unter Einhaltung gewisser Grundregeln frei wählen.

 

Schutz vor Bären

Lebensmittel sind stets zu beaufsichtigen oder vor Bären (aber auch anderen hungrigen Wildtieren) zu sichern.

Abgesehen von den fünf High Sierra Camps und dem Little Yosemite Valley, wo es feste Metallkästen (bear boxes) gibt, ist die Benutzung von bear cans (Plastiktonnen) vorgeschrieben, in denen Nahrungsmittel und alle riechenden Dinge (wie Zahnpasta) aufzubewahren sind. bear cans können in den Visitor Centers ausgeliehen werden.

 

Unterkunft

Bei der Anreise in den Yosemite National Park bietet sich die angenehme Kleinstadt Sonora als Übernachtungsort an. Sehenswert ist die wenige Kilometer nördlich gelegene ehemalige Goldgräberstadt Columbia, heute ein Freilichtmuseum.

Die Unterkünfte im Yosemite Valley sind unverhältnismäßig teuer und oft weit im voraus ausgebucht. Das Camping im Backcountry ist kostenlos, aber man benötigt eine entsprechende Genehmigung.

Ansprechend ist der einfache Campingplatz von Wawona. Wenn man mag, kann man im nahen Hotel stilvoll essen.

 

Literatur

  • Trekking California; The Mountaineers Books (englisch). Die von uns gegangene Tour ist darin aber nur teilweise beschrieben. 

 

Karten

  • Yosemite National Park; Trails Illustrated Map; National Geographic (englisch)

 

Links

Rund um das Yosemite Valley (6 Tage)

Ausgangspunkt

Yosemite Valley; hier gibt es einen speziellen Parkplatz für Langzeitparker (Overnight Parking)

Etappe 1: Yosemite Valley - Yosemite Creek (ca. 7 Meilen bzw. 8,6 km)

Gerade als wir mit dem Auto ins Yosemite Valley einfahren, beginnen sich die Regenwolken der vergangenen Tage zu lichten und der Blick auf die Granitwände des El Capitan wird frei. Nachdem wir in der Rangerstation das Permit für unsere Tour im Backcountry bekommen haben, sortieren wir den Proviant in unsere Rucksäcke, lassen den Mietwagen auf dem großen Parkplatz stehen und steigen bald den Yosemite Falls Trail hinauf. Die im Frühsommer imposanten höchsten Wasserfälle Nordamerikas sind Mitte Oktober leider völlig ausgetrocknet. Nach anstrengendem Aufstieg erreichen wir den Rand des Hochplateaus und lassen die letzten Tageswanderer hinter uns. Schon bald schlagen wir an einem kleinen Bach das Zelt auf. Nachts wird es bereits ziemlich kalt und am Morgen ist die Zeltplane von innen mit iner dünnen Eisschicht überzogen.

Etappe 2: Yosemite Creek - Lagerplatz oberhalb des Grand Canyon of the Tuolumne River (ca. 13 Meilen bzw. 20,8 km)

Am nächsten Tag queren wir in leichtem Auf- und Ab stets auf über 2000 m bleibend durch lichte Nadelwälder das Hochland. An einer Wegegabelung halten wir uns links und überqueren später eine Forststraße und wenig später die Tioga Road. Der kleine Lukens Lake bietet sich später für eine Pause an. Oberhalb des Zeltplatzes White Wolf nehmen wir Kurs auf das Tal des tief eingeschnittenen Tuolumne River. Am späten Nachmittag finden wir hoch über dem Grand Canyon of the Tuolumne River ein ebenes sandiges Plätzchen mit herrlicher Aussicht auf den Hetch Hetchy Stausee als Lagerplatz.

Etappe 3: Lagerplatz oberhalb des Grand Canyon of the Tuolumne River - Lagerplatz östlich der Muir Gorge (ca. 11 Meilen bzw. 17,6 km)

Am dritten Tag steigen wir auf gut ausgebautem Weg in den Grand Canyon of the Tuolumne River ab. Im schönen bewaldeten Pate Valley mit seinen Herbstfarben treffen wir zum ersten Mal auf einen Schwarzbären, der panisch die Flucht ergreift. Wer hat sich mehr erschrocken, der Bär oder wir? Nun geht es immer weiter in die enger werdende Schlucht hinein. Nach dem wir die Engstelle der Muir Gorge über einen Bergsporn umgangen haben, kommen wir wieder in den Talgrund. Am sandigen Flussufer finden wir einen schönen Zeltplatz für die Nacht.

Etappe 4: Lagerplatz östlich der Muir Gorge - Lagerplatz an den Polly Dome Lakes (ca. 13 Meilen bzw. 20,8 km)

Nun geht es immer neben dem rauschenden Fluss stromauf. Die Kaskaden, die über die glatt geschliffenen Granitstufen herabfallen, sind jetzt relativ zahm, doch nach der Schneeschmelze herrscht hier ein ohrenbetäubendes Getöse. Am oberen Ende des Canyons biegen wir an der Wegekreuzung bei Glen Aulin nach Südwesten ab und steigen in Richtung der Polly Dome Lakes hinauf. Der Anstieg zieht sich länger als erwartet, doch haben wir von einer Anhöhe schöne Fernblicke auf die hohen Berge an der Ostgrenze des Parks. Die Suche nach einem Lagerplatz gestaltet sich etwas schwierig. Doch schließlich ist ein kleiner ebener Platz zwischen Felsblöcken gefunden und das notwendige Wasser schöpfen wir aus einer Felsmulde. Wir hätten doch etwas unterhalb in der Nähe des Cathedral Creek bleiben sollen.

Etappe 5: Lagerplatz an den Polly Dome Lakes - Little Yosemite Valley (ca. 14,5 Meilen bzw. 23,3 km)

Am folgenden Morgen geht es hinab zum herrlich gelegenen Tenaya Lake an dessen Ufer wir auch die Tioga Pass-Straße kreuzen. Vor uns ist bereits der langgezogene Rücken des Clouds Rest zu sehen. Glücklicherweise macht er seinem Namen keine Ehre und bei strahlend blauem Himmel und wunderbarer Fernsicht erreichen wir den Gipfel. Von hier haben wir fantastische Blicke hinab in das Yosemite Valley und auf den Halfdome aus ganz neuer Perspektive. Nun folgt noch ein langer aber leichter Abstieg zum Zeltplatz im Little Yosemite Valley.

Etappe 6: Little Yosemite Valley - Glacier Point - Yosemite Valley (ca. 13 Meilen bzw. 20,8 km)

Der letzte Trekkingtag ist noch einmal reich an Höhepunkten. Vorbei an den Nevada Falls, die uns einen kleinen Eindruck der gewaltigen Wasserfälle des Tals vermitteln, wandern wir auf aussichtsreichem Weg zum Glacier Point hinauf. Hier teilen wir den grandiosen Ausblick auf den Half Dome mit zahlreichen Ausflüglern, die mit dem Auto zu diesem einzigartigen Aussichtspunkt gekommen sind. Doch schon bald wird es wieder ruhiger, als wir auf dem Four Mile Trail steil ins Yosemite Valley hinabsteigen. Im Tal genießen wir noch einmal die herbstlichen Farben und die Nachmittagssonne, bevor wir zu unserem Auto zurückkehren.