John Muir Wilderness (Sierra Nevada - Kalifornien)

(September 2019)

Die John Muir Wilderness erstreckt sich über mehr als 150 km entlang des Hauptkamms der Sierra Nevada und grenzt östlich an die Nationalparks Sequoia und Kings Canyon an. Benannt wurde sie nach dem Abenteurer und frühen Naturschützer John Muir, der viel Zeit in der Sierra Nevada verbrachte und deren Naturwunder mit seinen Naturbeschreibungen bekannt machte. Er hat großen Anteil an der Einrichtung der Nationalparks in diesem Gebirgszug.

Das Schutzgebiet wurde 1964 als Wilderness Area ausgewiesen und 1984 und 2009 auf die heutige Fläche von 2633 km² erweitert. Die Verwaltung obliegt westlich der Wasserscheide dem Sierra National Forest, östlich ist der Inyo National Forest zuständig. Im Bereich der John Muir Wilderness liegen sowohl der Mount Whitney (mit 4421 m der höchste Gipfel der USA ausgenommen Alaska) und der südlichste Gletscher Nordamerikas in der Palisade Range. In der John Muir Area werden rund 950 km Wanderwege unterhalten, darunter auch Teilstücke der Fernwanderrouten des John Muir Trail und des Pacific Crest Trail.

Allgemeine Informationen

Information:

 

Eintrittspreise:

Der Eintritt in die John Muir Wilderness ist für Tagestouren kostenlos.

 

Tipps zum Schlafen und Essen:

In den kleinen Orten entlang des US Highway 395 am Ostrand der Sierra Nevada gibt es zahlreiche Motels und kleinere Hotels sowie Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten (teilweise mit etwas eingeschränkter Auswahl). Des Weiteren bieten sich für Camper in der Region eine Vielzahl oft schon gelegener privater und öffentlicher Campingplätze an.

Zu den Seen am Fuß der Palisades (6:20 Std.)

Tagestour zum zweithöchsten Bergmassiv der Sierra Nevada

Bei dieser Wanderung bietet sich die eher seltene Möglichkeit die großartigen Gebirgsszenerien der High Sierra auch ohne Übernachtung in der Wildnis intensiv zu erleben. Auf den guten Trails ist die Tour trotz ihrer Länge auch an einem Tag gut machbar. Natürlich besteht auch die Möglichkeit die Gletscher und Seen am Fuß der Palisades genauer zu erkunden und an einem der wunderbarten Seen zu zelten. Dann ist jedoch wie üblich ein Wilderness Permit erforderlich.

Die Tour besteht aus dem abwechslungsreichen Auf- und Abstieg im Tal des North Fork Big Pine Creek und einer Runde zu mehreren Seen in einem weiten Gebirgskessel, der sich nordöstlich der der Palisade Range erstreckt. Die Palisades sind eine 18 km lange Gipfelkette zwischen Bishop Pass und Taboose Pass. Der Gebirgskamm bildet die Grenze zwischen Sequoia & Kings Canyon Nationalpark im Westen und der John Muir Wilderness im Osten.

Der North Palisade ist mit 4341 m die höchste Erhebung der Palisade Range und die dritthöchste in der gesamten Sierra Nevada. Mehrere weitere Gipfel der Kette ragen ähnlich hoch auf. An ihrer Nordostflanke liegen mit dem Palisade Glacier und dem Middle Palisade Glacier die längsten Gletscher der Sierra Nevada und gleichzeitig die südlichsten Nordamerikas. Beide schmelzen in Folge des Klimawandels stark ab.       

Toureninfo

Ausgangspunkt:

Vom Zentrum in Big Pine biegt man von dem US Highway 395 nach Westen auf die Crocker Street und folgt dieser Straße aus dem Ort und dann steil ansteigend in das Tal des Big Pine Creek. Es geht vorbei an mehreren Campingplätzen des U.S. Forest Service, bis die Straße nach 19 km (12 mi) nahe der Glacier Lodge am Parkplatz (begrenzter Parkraum) am Big Pine Creek Trailhead endet.

Für Mehrtagestouren gibt es einen gesonderten overnight parking ca. 1 km vor dem Straßenende. Von dort kann man auf direktem, aber etwas längerem Weg zum Wegpunkt 2 aufsteigen.

 

Anforderungen:

Durchgehend gut ausgebaute und ausgeschilderte Trails ohne besondere Schwierigkeiten.

 

Länge:

22 km

 

Höchster Punkt:

Summit Lake 3350 m

 

Höhenunterschied:

960 m im Auf- und Abstieg

 

Beste Jahreszeit:

Mitte Juni bis Mitte Oktober.

 

Genehmigung:

Für die Tagestour ist keine Genehmigung erforderlich. Für Mehrtagestouren in der John Muir Wilderness ist ein Wilderness Permit erforderlich. Da für die Trailheads nur eine begrenzte Anzahl von Permits vergeben werden und das Wandergebiet sehr beliebt ist, ist eine frühzeitige Online-Reservierung (Gebühr 16 $) auf www.recreation.gov/ empfehlenswert. Das Permit kann man im White Mountain Public Lands Information Center, 798 North Main Street, im Zentrum von Bishop in Empfang nehmen.

 

Schutz vor Bären:

Für Tagestouren sind keine besonderen Vorkehrungen erforderlich. Bei Übernachtung in der Wilderness ist die Verwendung von bear canisters zwingend vorgeschrieben.

 

Karten:

Sequoia – Kings Canyon; Trails Illustrated Map 205; 1:80.000; National Geographic.

Tourenbeschreibung

Von den Hinweistafeln am Big Pine Creek Trailhead (1), 2390 m, gehen wir auf dem breiten Weg am Ufer des Big Pine Creek in westlicher Richtung. Wir passieren einige oberhalb liegende Holzhäuser. Nach etwa 300 m knickt der Wegverlauf nach rechts ab und wir folgen der Beschilderung „Trail“ bergan. Kurz darauf überqueren wir die Kaskaden der First Falls des North Fork Big Pine Creek auf einer Brücke. Am anderen Ufer biegen wir nach rechts auf den mit „North Fork Big Pine“ beschilderten Weg ab, der sich in engen Serpentinen steil den Hang empor windet. Wenn der Trail auf einen Fahrweg stößt, wenden wir uns erneut rechts und folgen dem schmaler werdenden Weg. Nach wenigen Minuten wechseln wir wieder über eine Brücke auf das andere Ufer des rauschenden Bergbachs. Hier geht es der Beschilderung zum Upper Trail folgend wenige Meter steil bergan zur Einmündung in den North Fork Trail (2). 2530 m. Alternativ kann man auch dem unteren, im Talgrund verlaufenden Trail folgen und erst unterhalb der Second Falls auf den North Fork Trail treffen. Wir wandern nun aber nach Nordwesten auf dem gut ausgebauten, sandigen Weg im offenen Hang stetig bergauf. Nach einer Viertelstunde zweigt nach rechts der Pfad zum Baker Creek ab und von unten mündet der Alternativweg ein. Wir bleiben auf dem Hauptweg, der bald nach links schwenkt, die Grenze der John Muir Wilderess überquert und die Steilstufe der Second Falls mit einigen Kehren überwindet. Danach verflacht der Weg und verläuft durch Mischwald. Im Wald liegt links des Trails das große in den 1920ern aus Bruchsteinen erbaute Haus des Big Pine Creek Ranger Camp. Wenig später lichtet sich der Wald, und wir bekommen erste Blicke auf die markante Berggestalt der Temple Crag (3962 m). Wir gewinnen in der Folge noch einmal deutlicher an Höhe, wechseln zwei Mal die Bachseite und erreichen nach insgesamt zwei Stunden die Verzweigung (3), 3050 m, an der wir nach links unsere Runde im Uhrzeigersinn zu einigen herrlich gelegenen Seen beginnen. An deren Ende werden wir von rechts vom Black Lake zurückkommen.

Wir passieren nun den links unterhalb des Weges gelegenen First Lake und kommen bald zu einem Felsvorsprung, von dem sich ein großartiger Blick auf den Second Lake (4), 3080 m, eröffnet, hinter dem sich die Temple Crag erhebt. Über dem steilen Nordufer kommen verläuft der Weg zum Third Lake, über dessen Ufer sich schöne Zeltplätze anbieten. Anschließend geht es in Kehren etwa 15 Minuten hinauf zu einer Lichtung und einer Bachquerung. Kurz darauf stoßen wir auf den Abzweig zum Glacier Lake (5), 3240 m, der sich als Ausflug anbietet, wenn man bei einer Mehrtagestour die Gegend genauer erkunden möchte. Wir gehen aber weiter zum Fourth Lake und erreichen nach 10 Minuten die Wegekreuzung (6), 3275 m, unweit seines Südufers. Nun bietet sich links ein kurzer Abstecher zum Fifth Lake (7), 3285 m, an. Zurück an der Wegekreuzung (6) gehen wir zum Fourth Lake mit seiner malerischen Halbinsel und mehreren guten Lagerplätzen. Der Trail verläuft entlang des Westufers und steigt anschließend weiter an. Über ein lichtes Plateau rechts des Weges können wir eine Felskante erreichen, die steil zum See abbricht und einen herrlichen Ausblick bietet. Wir gehen an der Abzweigung zum Sixth und Seventh Lake geradeaus weiter und haben wenig später am Summit Lake (8), 3350 m, den höchsten Punkt der Wanderung erreicht. Von hier reichte der Blick nach Süden bis zu den Hauptgipfeln der Palisades mit den darunter hängenden Gletschern. Wir kehren zur Wegekreuzung am Fourth Lake (6) zurück und nehmen den Weg links zum Black Lake (9), 3255 m. Der von dichtem Wald umgebene See eröffnet nur noch eingeschränkte Blicke auf die umgebenden Gipfel. Wir folgen dem weiterhin deutlichen Trail, der nun bald im offenen Hang deutlich an Höhe verliert und auf unseren Aufstiegsweg (3) stößt. Hier halten wir uns links und benötigen noch knapp zwei Stunden, um auf dem bereits bekannten Weg zum Trailhead zurückzukehren.

 

1. Big Pine Creek Trailhead 2390 m - 0:00
2. Einmündung North Fork Trail 2530 m - 0:25
3. Verzweigung unterhalb First Lake 3050 m – 2:00
4. Second Lake 3080 m – 2:15
5. Abzweig Glacier Lake 3240 m – 2:50
6. Wegekreuzung am Fourth Lake 3275 m – 3:00
7. Fifth Lake 3285 m – 3:10

6. Wegekreuzung am Fourth Lake 3275 m – 3:00

8. Summit Lake 3350 m – 3:20

6. Wegekreuzung am Fourth Lake 3275 m – 3:40

9. Black Lake 3255 m – 4:10

3. Verzweigung unterhalb First Lake 3050 m – 4:35

2. Einmündung North Fork Trail 2530 m - 6:00

1. Big Pine Creek Trailhead 2390 m - 6:20