Mojave National Preserve (Kalifornien)

(September / Oktober 2009)

Obwohl das Schutzgebiet der Mojave Wüste direkt am Highway zwischen Los Angeles und Las Vegas liegt, machen nur wenige Reisende einen Abstecher in die scheinbare Ödnis. Die Naturlandschaften hier stehen im Schatten der bekannteren Attraktionen im Death Valley, doch findet man auch hier große Sanddünen, typische Wüstenvegetation, an die Trockenheit angepasste Tiere und den größten "Wald" der bizarren Yoshua Trees.

Empfehlenswert ist eine kurze Wanderung in den engen Banshee Canyon beim Hole-in-the-Wall-Campground. Hier kann man auch interessante Pflanzen wie Yuccas und verschiedenste Kakteen entdecken.

Die landschaftliche Vielfalt wird auch von den Höhendifferenzen im Park zwischen 240 m bei Baker und 2.417 m am Clark Mountain bestimmt. Leider hat ein heftiger Wald- und Buschbrand die Wacholderbestände im zentralen Teil des Mojave Preserve fast vollständig vernichtet, so dass weite Landstriche verödet erscheinen.

Das kleine Visitor Center des Parks ist im ehemaligen Bahnhof Kelso eingerichtet. Noch heute verläuft die Strecke der Union Pacific Railroad mit teilweise erheblichen Steigungen durch die Mojave Wüste.

Allgemeine Informationen

Beste Reisezeit

Frühjahr, Herbst und Winter

 

Schwierigkeit

Wir haben nur leichte, kurze Wanderungen im Mojave National Preserve unternommen. Auf der Runde bei Hole-in-the-Wall ist im Banshee Canyon eine kurze, gesicherte Kletterstelle zu überwinden (im Aufstieg vom Süden leichter als beim Abstieg). Die Auswahl an ausgewiesenen Wanderwegen ist begrenzt.

 

Eintrittspreise und Genehmigungen

  • Der Eintritt zum Mojave National Preserve ist kostenlos.
  • Für Tageswanderungen und Mehrtagestouren ist keine Genehmigung erforderlich.

 

Schutz vor Bären

Im Mojeve National Preserve kommen keine Bären vor. Daher sind keine Vorkehrungen erforderlich.

 

Unterkunft

Es gibt zwei sehr einfache Campingplätze bei Hole-in-the Wall und in Mid Hills. An beiden gibt es außer Wasser und Toiletten keine weiteren Einrichtungen.

 

Literatur

  • Hiking California´s Desert Parks; Falcon Guide (englisch)

 

Karten

  • Übersichtskarte der Naturpark-Verwaltung
  • zum Wandern sind Karten im Falcon Guide ausreichend

 

Links

Rundwanderung bei Hole-in-the-Wall (4 Stunden)

Ausgangspunkt

Hole-in-the Wall Campgroundund Information Center; zu erreichen über die mit normalem Pkw befahrbare Schotterpiste der Black Canyon Road 20 Meilen nördlich des Highway 40.

 

Die Wanderung

Diese Tour führt uns vom Campground in weitem Bogen gegen den Uhrzeigersinn um das Felsmassiv des Barber Butte herum. Die Route ist mit gutem Orientierungsvermögen trotz des bewegten Geländes kaum zu verfehlen. Das Highlight ist am Ende die Durchquerung des Banshee Canyon. Auf den ersten Blick erscheint die Felswand unüberwindbar, doch ein schmaler Einschnitt und eine kurze gesicherte Kletterstelle bringen uns schließlich zum Ausgangspunkt zurück.

Kelso Dunes (2-3 Stunden)

Ausgangspunkt

Vom Kelso Visitor Center auf der Kelbaker Road 7 Meilen nach Süden und dann auf einer ordentlichen Piste knapp 4 Meilen nach Westen zum Trailhead (zweiter Parkplatz an der Piste).

 

Die Wanderung

Die Dünen von Kelso wurden vor 10.000 bis 20.000 Jahren vom Wind aus dem Sand des Mojave River Deltas zusammengetragen. Sie erreichen eine Höhe von über 200 m. Entsprechend mühsam ist auch ihre Besteigung. Doch neben der tollen Aussicht kann man ein interessantes Phänomen beobachten, das es nur an wenigen Sanddünen der Welt gibt. Bringt man an ihren Hängen eine Lawine ins Rutschen, so entsteht ein tiefes, dröhnendes Greräusch. Die Dünen sind Lebensraum für erstaunlich viele Tiere. Unter ihnen die Mojave fringe-toed lizard, eine kleine Echse, die sich mit Häuten zwischen ihren Zehen blitzschnell über den Sand bewegt.

Der Trail beginnt hinter dem Toilettenhäuschen und führt nur sanft ansteigend nach Nordwesten in einer Meile an den Fuß der Dünen. Dann beginnt der etwas anstrengende Aufstieg im losen Sand.

Zurück zum Parkplatz gehen wir auf dem gleichen Weg.

Durch Yoshua Trees zum Teutonia Peak (3 Stunden)

Ausgangspunkt

Ausgeschilderter Trailhead und Parkplatz an der Cima Road ca. 11 Meilen südlich des Interstate Highway 15 bzw. ca. 7 Meilen nördlich der Straßenkreuzung bei Cima.

 

Die Wanderung

Die bizarren Yoshua Tree gehören zur Gattung der Palmlilien (Yucca) und zur Familie der Agavengewächse. Die bis zu 15 m hohen Pflanzen sind ein typischer Vertreter der nordamerikanischen Wüstenflora.

Die ersten 0,5 Meilen des sandigen Trails führen gemächlich bergauf durch einen ausgedehnten Bestand alter Youshua Tree. Dann passieren wir ein Tor und erreichen nach insgesamt 0,9 Meilen die Reste von einfachen Bergbauschächten. Der Pfad wird nun schmaler und quert einen weiteren Pfad. Wenig später stehen wir am Fuß des felsigen Teutonia Peak. Über den nun steileren, mit einigen Felsstufen durchsetzten Trail geht es zum Wegesende kurz unter dem Gipfel hinauf. Die letzten Meter erfordern dann Kraxelei, auf die aber auch verzichtet werden kann.

Südwestlich erhebt sich der Buckel des Cima Dome, ein großer Monolith aus knapp unter der Erdoberfläche erstarrtem Gestein. Er wurde von der Erosion freigelegt und an seinen Hängen findet sich heute der dichteste Bestand von Yoshua Trees auf der Welt.

Der Rückweg zum Parkplatz erfolgt auf dem gleichen Weg.