Rocky Mountain National Park (Colorado - Rocky Mountains)

(September 2017)

Im Norden Colorados bildet die Front Range den ersten gewaltigen, in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Gebirgswall über den Great Plains. Im Vergleich zu den westlich anschließenden Ketten zeigen sich die von Gletschern gestalteten Berglandschaften hier besonders wild. Tief eingeschnittene Trogtäler und zahlreiche Karseen tragen zu der äußerst attraktiven Szenerie bei, die auch den Rocky Mountain National Park prägt. Aufgrund der Nähe zu den Ballungsräumen von Denver, Boulder und Fort Collins strömen jährlich etwa 3 Millionen Besucher in den Park. Sie konzentrieren sich in seiner Osthälfte, insbesondere entlang der Bear Lake Road und der Trail Ridge Road.

Über 500 km gut unterhaltene Trails laden zur Erkundung des Nationalparks ein. Für Tages- und kürzere Mehrtageswanderungen ist insbesondere die Region um den Bear Lake und den Fern Lake unter den schroffen Ostabbrüchen der Continental Divide attraktiv. Ein dichtes Wegenetz eröffnet hier sehr variable Tourenmöglichkeiten. Deutlich anspruchsvoller, wenn auch technisch nicht besonders schwierig ist die Besteigung des Longs Peak, mit 4345 m der höchste Gipfel im Nationalpark. Aufgrund der Länge von 24 km und des großen Höhenunterschiedes von 1550 m ist die Tour nur für konditionsstarke und gut akklimatisierte Bergwanderer zu empfehlen.

Wesentlich leichter erreichbar ist die Höhenstufe der alpinen Tundra bei einer Fahrt auf der viel befahrenen und je nach Schneeverhältnissen von Ende Mai bis Mitte Oktober geöffneten Trail Ridge Road. Sie windet sich von Estes Park auf einer Strecke von 35 km als gut ausgebaute Passstraße zum 3595 m hohen Fall River Pass hinauf und bietet von zahlreichen Aussichtspunkten grandiose Bergpanoramen. Auf der Westseite der kontinentalen Wasserscheide senkt sich die Route dann in ein das sanfte Kawuneeche Valley hinab, in dem der Colorado River als noch unscheinbarer Bergbach entspringt. Sie verlässt den Nationalpark kurz vor dem kleinen Ferienort Grand Lake. Er liegt am Ufer des gleichnamigen Sees, der die größte natürliche Wasserfläche Colorados darstellt. Die wesentlich größeren Stauseen Shadow Mt. Lake und Lake Granby werden als herrlich gelegene Segel- und Sportbootreviere genutzt.

Die Trails im Westteil des Parks sind deutlich weniger frequentiert. Durch lang gezogene und dicht bewaldete Täler kann man zu abgelegenen Bergseen und kargen Hochebenen an der Continental Divide aufsteigen. Dabei stehen die Chancen gut, auf Elche, Wapiti-Hirsche, Maultierhirsche, Schneeziegen oder Dickhornschafe zu treffen.

Eine besondere Attraktion bildet Brunft der Wapiti-Hirsche (Elks) im Herbst, die sich insbesondere auf den großen Wiesenflächen, wie z.B. dem Moraine Park an der Bear Lake Road, beobachten lässt.  

Wer von Osten auf dem US Highway 36 in den Nationalpark fährt, erreicht wenige Kilometer hinter dem Ferienort Estes Park das noch außerhalb des Parks gelegene Beaver Meadows Visitor Center. Hier gibt es alle notwendigen Informationen für den Parkbesuch, während man das Backcountry Permit für Mehrtagestouren im Wilderness Office in einem Nebengebäude erhält. Auf der Westseite liegt etwa zwei Kilometer nördlich von Grand Lake am US Highway 34 das Kawuneeche Visitor Center, wo ebenfalls Backcountry Permits ausgegeben werden. Weitere kleinere und nicht ganzjährig geöffnete Besucherzentren sind das Alpine, das Fall River, das Moraine Park und das Lilly Lake Visitor Center, in denen keine Permits ausgestellt werden. 

In den Sommermonaten und an Wochenenden können die Parkplätze entlang der Zufahrtstraßen zum Bear Lake und zum Fern Lake Trailhead schon früh belegt sein. Daher bietet es sich an dann die kostenlosen Shuttle Busse zu nutzen (Auskunft über Linien und Fahrzeiten auf der Homepage des Nationalparks).

Allgemeine Informationen

Beste Reisezeit

Juli bis September

 

Eintrittspreise und Genehmigungen

  • Link zur Nationalpark-Homepage mit Eintrittspreisen
  • Für Tageswanderungen ist keine Genehmigung erforderlich.
  • Für Mehrtagestouren im Rocky Mountain National Park ist ein Backcountry Permit erforderlich, das man in Visitor Centers bzw. den benachbarten Wilderness Offices erhält. Die Permits können ab dem 1. März eines Jahres online reserviert werden (www.pay.gov/public/form/start/68498987). Aufgrund der großen Nachfrage und der begrenzten Anzahl an Campsites ist eine sehr frühzeitige Reservierung zu empfehlen. Die Route ist genau zu planen und die zugewiesenen Campsites müssen eingehalten werden. Auf der Seite „Wilderness Camping“ findet man auch einen Link zum aktuellen Belegungsstand der Campsites.

    Die Kosten für das Permit betragen unabhängig von der Dauer der Tour und der Anzahl der Personen (max. 7 pro Gruppe) 26 $. Die Bezahlung bei Reservierung im Internet erfolgt per Kreditkarte. Gegen Vorlage der Reservierungsbestätigung erhält man am Tag des Beginns der Tour bis 12:00 Uhr bei einem Visitor Center bzw. Wilderness Office das eigentliche Permit.

    Mit dem Permit bekommt man auch eine Erlaubnis, sein Fahrzeug für die Dauer der Tour am Trailhead abzustellen.

 

Karten

  • Rocky Mountain National Park - Trails Illustrated Map 200; 1:50.000; National Geographic (englisch)

Zu den Touren: