Ammergauer Alpen

Wanderungen von Märchenschlössern auf schroffe Gipfel

(Juni 2020)

Die Ammergauer Alpen (auch Ammergebirge genannt) erstrecken sich grob zwischen Garmisch-Partenkirchen im Osten und Füssen im Westen. Der Großteil liegt in Deutschland, während der südwestliche Teil zu Österreich gehört. Geologisch zählen die Ammergauer Alpen zu den nördlichen Kalkalpen. Sie weisen zumeist felsige Gipfelgrate, dicht bewaldete Hänge und einige gewaltige Schuttströme in den Tälern auf. Größere Ortschaften findet man nur am Rand der Gebirgsgruppe, das Zentrum ist nur sehr dünn besiedelt. Touristische Anziehungspunkte sind neben der reizvollen Bergwelt die weltbekannten Schlösser Neuschwanstein, Hohenschwangau und Linderhof sowie das Kloster Ettal.

Wir haben von den Standorten Oberammergau und Alterschrofen (bei Füssen) mehrere Gipfelwanderungen unternommen, für deren Erreichbarkeit ein eigenes Auto unentbehrlich ist. Weitere Touren (insbesondere im Westteil) mussten wir aufgrund schlechten Wetters vom Programm streichen.

Allgemeine Informationen

Beste Reisezeit

Für Gipfeltouren Frühsommer bis Herbst. Aufgrund der gringen Höhen sind die meisten Gipfelanstiege schon im Juni schneefrei.

 

Schwierigkeit

Bei den von uns gegangenen Wanderungen meist gut markierte Wege und Steige;

mehrere Passagen sind etwas ausgesetzt, für erfahrene Bergwanderer aber bei guten Bedingungen unproblematisch.

Vorsicht: bei Nässe, Schnee oder Eis sind die Steige und Gratrouten zu meiden!

 

Unterkunft

Die größeren Ortschaften am Rand der Ammergauer Alpen verfügen über eine gute touristische Infrastruktur und ein großes Angebot an Unterkünften. In Hauptreisezeiten ist eine frühzeitige Buchung ratsam.

Wir haben uns als Standorte für Oberammergau (günstige Lage zu vielen Tourenstartpunkten; schönes Ortsbild und gutes Angebot an Restaurants) sowie Alterschrofen (zwischen Füssen und Hohenschwangau gelegen) entschieden. Auch wenn beide Orte über eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel verfügen, ist ein eigenes Auto von Vorteil, um einige Wanderungen zu erreichen.

 

Literatur

Ammergauer Alpen; Kompass Verlag; Ein solider Wanderführer mit großer Auswahl an Touren in verschiedenen Schwierigkeitsbereichen. Eine Wanderkarte liegt dem Buch bei.

 

Karten

Die im o.g. Wanderführer enthaltene Wanderkarte ist ausreichend, auch wenn an die Touren angrenzende Wege

nur schwach dargestellt sind. Eine zusätzliche Offline-Karte für das Smartphone ist empfehlenswert.

 

Links

Naturpark Ammergauer Alpen - Homepage mit umfangreichen Infos zu Unterkünften, Verkehrsverbindungen, Wandertouren, Ausflügen etc.

Kenzenhütte und Kenzenbus - Info-Seite der Gemeine Halblech

WANDERUNGEN VON OBERAMMERGAU

Über den Schartenkopf zum Kloster Ettal

Die tagesfüllende Wanderung mit Start und Ziel in Oberammergau führt zunächst steil im Wald zur Laberalm hinauf. Anschließend geht es auf felsigem Steig zum aussichtsreichen Schartenkopf (u.a. toller Tiefblick auf Kloster Ettal). Vorbei an der Bergstation der Laberbergbahn geht es leicht abwärts an den Fuß des Ettaler Mandl (Besteigung über Klettersteig). In langem Abstieg durch Wald erreicht man das sehenswerte Kloster Ettal. Auf bequemen Waldwegen und entlang der Ammer geht es nach Oberammergau zurück.

Friederspitz und Frieder - Aussichtskanzeln zur Zugspitze

Die große Runde auf den Doppelspitze von Friederspitz und Frieder verlangt immerhin gut 1400 m im Auf- und Abstieg. Zunächst geht es vom Parkplatz Ochsenhütte ins Tal des Schwarzenbach und zum Schuttstrom des Friedergries. Hier gilt es den richtigen Einstieg in den Prinzregentensteig nicht zu verpassen, auf dem man nun rasch an Höhe gewinnt. Nach einer anschließenden langen Hangquerung auf schmalem Pfad steigen wir auf einem Grat in unzähligen Serpentinen zum Lausbichel hinauf. Auf dem Wiesenbuckel können wir schon einmal herrliche Ausblicke auf die umgebende Bergwelt und insbesondere das Zugspitzmassiv genießen. Ein letzterAnstieg bringt uns zum Gipfel des Friederspitze und über einen Sattel nach Norden zu nahezu gleich hohen Frieder. Der Rückweg verläuft dann auf guten Wegen steil hinab ins Tal zum Fahrweg nahe der Rotmoosalm, dem wir nun nur noch bis zum Parkplatz folgen müssen. 

Vom Schloss Linderhof auf die Große Klammspitze

Am Schloss Linderhof beginnt der Aufstieg zur Brunnenkopfhütte, der auf gutem Weg und mit Hilfe zahlreicher weiter Kehren keine großen Ansprüche stellt. Von der Hütte bietet sich der beliebte, zum Schluss seilgesicherte Abstecher auf den Brunnenkopf mit schönen Ausblicken an. Von der Hütte geht es in westlicher Richtung zunächst in leichtem Auf und Ab auf die Große Klammspitze zu, deren Gipfel man dann in leichter Kraxelei durch einen steilen Felshang erreicht. Vom vielbesuchten Gipfel geht es stellenweise leicht ausgesetzt entlang des Felsgrats weiter zum grasigen Gipfelkamm des Feigenkopfs. An seinem Ende geht es durch Grashänge zum Bäckenalmsattel mit seiner Wegekreuzung hinab. Hier beginnt der lange Abstiegsweg durch das abgeschiedene Sägertal. Wenn man nicht das Glück hat, sich an der Asphaltstraße im Lindertal abholen zu lassen, muss man noch etwa 1,5 km auf Wanderwegen parallel zur Straße nach Linderhof zurückkehren.

Von Graswang auf das Kienjoch

Von Graswang geht es in südlicher Richtung über den ebenen Talgrund zum Forsthaus Dickelschwang mit der daneben liegenden Gertrudiskapelle. Bald tauchen wir auf einem Forstweg in den Wald ein. Wenig später zweigt rechts ein unscheinbarer Pfad ab, der im dichten Wald schnell an Höhe gewinnt. Er quert eine am Hang  verlaufende Forststraße und steigt mit gelegentlichen Ausblicken auf das Tal von Graswang weiter kräftig an. Wenn sich der Wald lichtet und allmählich in niedrigeren Latschenbewuchs übergeht, verflacht der Weg und führt auf dem Kamm zum weithin sichtbaren Kieneckspitz. Von hier geht es über einen teils recht schmalen Grat zum häufiger besuchten Kienjoch hinüber. Nachdem mit dem Geißsprungkopf ein weiterer grasiger Gipfel überschritten wurde, senkt sich der Weg steil in einen Sattel hinab, von dem aus es in nördlicher Richtung zunächst über Wiesen, dann im Wald zur nicht bewirtschafteten Kuhalm-Diensthütte abwärts geht. Von hier folgen wir nicht der Fahrstraße, sondern steigen auf einem Pfad steil in den Einschnitt des Kuhalmbachs (oder Kühalpenbachs) hinab. Mehrmals wechselt der Weg die Bachseite (z.T. über Sperrmauern). Ein kurzer Abstecher führt zu einem eindrucksvollen Wasserfall. Das Tal verengt sich schluchtartig und der schmale Weg steigt im westlichen Steilhang hoch über dem Bachbett an. Im Frühsommer sollte man nach nach den zahlreichen seltenen Orchdeen Ausschau halten (z.B. Frauenschuh). Der Hangweg mündet schließlich in einen Forstweg, auf dem man nach Graswang zurückkehrt. 

WANDERUNGEN VON FÜSSEN

Von Hohenschwangau nach Füssen

Bei einer Wanderung um den Alpsee und zum Schwansee ergeben sich immer wieder neue Blicke auf die Königsschlösser und der Berge ringsum. Aber auch die Pflanzen- und Tierwelt bietet bei genauem Hinsehen viele Überraschungen. Bei der Überschreitung des Kalvarienbergs hat man schließlich eine schöne Aussicht auf die Stadt Füssen deren Altstadt zu einem ausgiebiegen Bummel einlädt.

Von Hohenschwangau auf den Säuling

Vom Großparkplatz in Hohenschwangau folgen wir dem Weg unterhab des Schlosses Neuschwanstein in die teilweise mit Metallstegen ausgestattete, eindrucksvolle Pöllatschlucht. An deren oberen Ende gehen wir nahe des Abzweigs zur Marienbrücke auf dem Wasserleitungsweg weiter bergan. Dann biegen wir auf den im Wald ansteigenden Weg zum Säuling ab, der über die Lichtung des Älpele zur Wildsulzhütte führt. Hier halten wir uns links und kommen bald in offeneres Gelände. Schließlich beginnt der sehr steile und teilweise gesicherte Anstieg zum vielbesuchten Gipfel des Säuling mit weiten Blicken über die Ammergauer Alpen, das Wettersteingebirge und die Tannheimer Berge. Nach Süden steigen wir ebenfalls in steilem Fels und mit Stahlseilen gesichert zum Säulinghaus hinab. Von hier bringt uns die lange Schleife um den Pilgerschrofen wieder zur Wildsulzhütte. Auf dem vom Anstieg bekannten Weg geht es nun wieder nach Hohenschwangau hinab.

Von der Kenzenhütte über die Hochplatte

Mit dem Kenzenbus (s. Links) fahren wir von Halblech zur Kenzenhütte (auch Kenzenhaus genannt). In südöstlicher Richtung geht es hinauf in ein Hochtal mit saftigen Almwiesen, das im Süden von der Hochplatte überragt wird. Wir schwenken am Osthang des Lösertalkops nach üden und erreichen in karstigem Gelände den Bergrücken, auf dem wir nach Westen teils gesichert zum Gipfel der Hochplatte aufsteigen. Bei deren Überschreitung folgt man dem nun noch schmaler werdenden Grat, der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfodert. Allmählich führt der Steig abwärts zu eonem Sattel mit Wegekreuzung. Hier steigen wir durch das Fensterl (ein natürliches Felstor) in des steilen Nordhang ein, in dem sich lange Schneefelder halten. Der Weg wendet sich bald nach Osten und führt durch ein weltabgeschiedenes Tal zum Kenzensattel, über dem bizarre Felsnadeln in den Himmel zeigen. Durch ein nun zunehmend liebliches Tal wandern wir wieder zur Kenzenhütte hinab.