Durch die Alpujarra am Fuß der Sierra Nevada

(März 2011)

Auf der Suche nach einem Frühjahrstrekking entschieden wir uns für eine zehntägige Tour am Fuß der andalusischen Sierra Nevada. Das Massiv ist mit nahezu 3500 m hohen Gipfeln trotz der südlichen Lage ein echtes Hochgebirge und die höheren Lagen sind im Frühjahr noch den Skitourengehern und Schneeschuhwanderern vorbehalten. Doch am Südhang bietet die Region der Alpujarra mit ihren weißen Dörfern vor der Kulisse der verschneiten Bergkette ein reizvolles Wandergebiet, das durch die Fernwanderwege GR 7, GR 142 und GR 240 (Sendero Sulayr) sowie viele regionale Routen gut erschlossen ist. In mehreren Dörfern findet man ansprechende Unterkünfte und man kann die deftige Küche der Region kosten. In den tieferen Lagen wandert man durch Terrassen, auf denen Ackerbau betrieben wird und Oliven und Mandelbäume angepflanzt werden. Die unzugänglicheren Hänge werden als Weideland genutzt, während sich an der Nationalparkgrenze ausgedehnte Kiefernwälder erstrecken. In den felsigen Regionen hat man gute Möglichkeiten die gar nicht so scheuen Seinböcke zu beobachten.

Allgemeine Informationen (Stand 2011)

Beste Reisezeit

Frühjahr und Herbst; bei unserer Tour Mitte März lag die Schneegrenze bei etwa 2.000 m; die Temperatur in den Bergorten lag nachts noch um den Gefrierpunkt und die Vegtation zeigte erst schüchterne Anzeichen des Frühlings

 

Schwierigkeit

In der Regel unschwierige, aber oft steinige Wege und Pfade; die Markierungen sind für südeuropäische Verhältnisse insbesondere auf den die Region berührenden Fernwanderwegen GR 7, GR 142 und GR 240 (Sendero Sulayr) recht gut.

 

Unterkunft

In vielen, aber nicht in allen Orten der Region gibt es kleine Hotels und Pensionen. Folgende Unterkünfte können wir empfehlen (Stand März 2011):

Hostal Poqueira in Capileira: familiär geführtes, preiswertes Hotel mitten im höchsten Ort des Poqueira-Tals; DZ mit einfachem Frühstück 45 €; sehr günstiges Menu einschl. Wein (auch abends!) für 10 - 11 € pro Person

Hotel La Fragua I in Trevelez: alteingesessene, stilvolle Wandererunterkunft in einer Gasse des mittleren Ortsteils; DZ 48 €; gutes Frühstück 4,50 € pro Person; empfehlenswert auch das wenige Schritte entfernte zugehörige Restaurant Mesón La Fragua

Casa Rural Sierra y Mar in Ferreirola: liebevoll gestaltetes B&B in einem der ursprünglichsten Orte der Taha de Pitres; die Gastgeber Inger und Sepp sprechen Deutsch und kennen die Gegend wie ihre Westentasche; DZ mit reichhaltigem Frühstück 62 €; Restaurants gibt es nur im benachbarten Mecina, aber den Gästen steht eine Küche zur Verfügung

Pension La Fuente in Yegen: einfache, freundliche Pension mit Retaurant; der Wirt bewahrt das Andenken an den englischen Schriftsteller Gerald Brenan, der das ländliche Leben in der Alpujarra festhielt; DZ mit einfachem Frühstück 45 €; Abendmenu mit Wein 11 € pro Person

 

Literatur

Andalusien; Reise Know-How; allgemeiner Reiseführer

Andalusien; Michael Müller Verlag; allgemeiner Reiseführer

Wandern in Andalusien; Dumont aktiv; das Buch beschreibt einige Tageswanderungen in der Region, die z.T. auf der Homepage des Autors Jürgen Peager (s.u) ergänzt werden

Walking in Spain (3 rd Edition); Lonely Planet; englisch; das Buch beschreibt eine Streckenwanderung auf dem GR 142 und GR 7 durch die Alpujarra, der wir in Abschnitten gefolgt sind; für den Sommer wird auch eine Überschreitung des Hauptkammes der Sierra Nevada dargestellt

 

Karten

Sierra Nevada 1:50.000; Editorial Penibetica; recht gute Wanderkarte, aber längst nicht alle Wege in der Region sind eingezeichnet

Sierra Nevada 1:40.000; Editorial Alpina; diese Karte haben wir nicht benutzt, sie ist evtl. etwas besser als die erstgenannte, doch auch nicht aktuell (der Sendero Sulayr GR 240 ist nicht eingezeichnet)

 

Links

Wandern in Andalusien - Homepage von Jürgen Paeger; viele praktische Tipps und Ergänzungen zu den Wanderungen des Dumont aktiv; wir haben einige Anregungen für Touren um Trevelez und Capileira bekommen

Homepage des Parque Natural Sierra Nevada; spanisch; ausführliche Beschreibung des neuen Fernwanderweges Sendero Sulayr (GR 240), der die Sierra Nevada komplett umrundet - mit recht guten Karten für jede Etappe

Die Etappen unseres Trekkings durch die Alpujarra

11. März 2011: Von Capileira nach Ferreirola

Am ersten Tag unserer Tour ist der Wettergott nicht wirklich gnädig mit uns. Wir sind schon froh, dass es nicht regnet, als wir Capileira verlassen. Von den Gipfeln der Sierra Nevada sehen wir allerdings nichts. Unter den grauen Wolken verlieren auch die zahlreichen ursprünglichen Dörfer der Taha de Pitres, durch die wir an diesem Tag kommen, viel von ihrem Charme. Angesichts des Wetters kehren wir in der schönen casa rural "Sierra y Mar" in Ferreirola ein. Eine gute Entscheidung, denn es regnet fast die ganze Nacht hindurch. Doch was ist das schon gegen den Tsunami, der an diesem Tag Japans Küsten verwüstet.

12. März 2011: Von Ferreirola nach Nieles / Lobras

Von Ferreirola geht es auf dem aussichtsreichen Hangweg nach Busquístar und von dort, immer dem GR 142 folgend, hinab in die Schlucht des Río Trevelez. Auf schönem Pflasterweg steigen wir in Serpentinen auf der anderen Hangseite hinauf. Als wir auf schmalen Pfaden durch blühenden Ginster und mediterrane Kräuter wandern, reißen endlich die Wolken auf und im Sonnenschein erreichen wir das verschlafene Dorf Notáez. Mit einem Brot aus dem winzigen Dorfladen lässt es sich später am einsamen Weg nach Cástaras herrlich Picknicken. Ein kurzes Stück Asphaltstraße bringt uns dann nach Nieles. Zwei tiefe Barrancos müssen wir noch durchqueren, bis wir nach Lobras kommen. An der Kreuzung von GR 142 und GR 7 unterhalb des Dorfes rauscht ein Bach und es gibt ebene Terrassen, auf denen wir unser Zelt aufbauen.

13. März 2011: Von Lobras nach Mecina-Bombarón / El Golco

Über einen kleinen Sattel geht es auf gutem Pfad in das fruchtbare Tal des breiten Río Guadalfeo und an ihm entlang in das kleine Städtchen Cádiar. Gerne hätten wir hier zumindest ein frisches Brot gekauft, aber am Sonntag sind alle Läden geschlossen. Nun geht es weiter auf die Berge zu und auf steilem Pfad erreichen wir Alcútar. Ein paar hundert Meter auf der Asphaltstraße bringen uns nach Bérchules, wo wir uns in einem kleinen Restaurant beim Tagesmenu und reichlich Rotwein stärken. Mit neuer Energie steigen wir in die Schlucht des Río Grande hinab und auf schönem Pflasterweg wieder bergauf. Am gegenüberliegenden Hang scheinen die Häuser von Bérchules aufeinander gestapelt. Wir kommen zu einer Piste, die über einen Bergrücken nach Mecina-Bombarón führt. Trotz der Größe des Ortes finden wir keine Unterkunft, so dass wir über El Golco auf dem GR 7 ins Tal absteigen und in der Nähe des Baches auf aufgelassenen Terrassen unter Olivenbäumen zelten. 

14. März 2011: Von El Golco nach Yegen

In der Nacht haben mehrmals Regentropfen auf die Zeltplane geklopft. Glücklicherweise ist es am Morgen zunächst trocken, als wir zum Weiler Montenegro aufbrechen. Von hier geht es dann auf einer Piste nach Yegen, wo wir gegen Mittag eintreffen. Angesichts der dichten Wolken nehmen wir ein Zimmer in der netten Pension La Fuente. Am Nachmittag erkunden wir die Umgebung des Ortes auf Spaziergängen, bis uns der erneut einsetzende Regen wieder in unsere Unterkunft treibt. Hier genießen wir im gemütlichen Speiseraum am wärmenden Kamin das gute Abendessen.  

15. März 2011: Von Yegen nach Juviles

Nun müssen wir uns entscheiden, ob wir es wagen, zum Sendero Sulayr aufzusteigen, um auf ihm nach Westen zu gehen, oder ob wir in tieferen Lagen bleiben. Ein Blick auf die tiefhängenden Wolken macht alles klar - der Sendero Sulayr muss warten. Auf dem Faltblatt, das in der Pension ausliegt, ist ein Weg zurück nach Mecina-Bombarón eingezeichnet, der weit oberhalb der Landstraße verläuft. Zunächst ist er leicht zu finden, dann verlieren wir aber den Anschluss und schlagen uns querfeldein durch niedriges Gebüsch bis zur breiten Piste, die in die Sierra hinaufführt. Wir folgen ihr einige Kurven bergan, bevor wir zu den Ruinen der Molino La Senal abzweigen. Hier müssen wir den Anschluss zum dann wieder guten, gepflasterten Weg etwas suchen, auf dem es zur alten Bogenbrücke unterhalb von Mecina-Bombarón hinabgeht. Von hier nehmen wir den bereits bekannten Weg nach Bérchules. Unterwegs stehen noch einige Mandelbäume in voller Blüte. Die im Reiseführer angegeben Unterkünfte in Bérchules sind entweder ganz oder wegen Renovierung geschlossen. Nachdem wir einen Regenschauer in einer Bar beim Kaffee ausgesessen haben, gehen wir auf der Landstraße in das 4 km entfernte Juviles. Der Ort wird von der gewaltigen Schinkenfabrik dominiert. Ansonsten ist auch hier alles verschlafen. Nur in der etwas heruntergekommenen Pension Tino gibt es ein Zimmer. Abends tummelt sich die gesamte Familie im Gastraum, doch zu mehr als einem trockenen bocadillo (Sandwich) und Salat (was hat die Kiwi zwischen Tomaten und Oliven verloren?) können wir die gelangweilte Wirtin nicht überreden. Bei weitem die unerfreulichste Unterkunft unserer Tour. 

16. März 2011: Von Juviles nach Trevélez

Auf dem GR 7 steigen wir zunächst durch etwas eintönige, mit niedrigem Buschwerk bewachsene Hänge bergan und schauen auf ein Meer aus Wolken herab, das sich in den Tälern bis zum Mittelmeer erstreckt. Als wir die Piste am Loma de Juviles erreichen, eröffnet sich plötzlich ein herrlicher Blick in das Tal von Trevélez mit den schneebedeckten Gipfeln der Sierra Nevada. Bald taucht auch das weiße, für seinen hervorragenden Schinken berühmte Bergdorf vor uns auf. Auf einem schönen Pfad steigen wir schließlich zum Fuß des Ortes hinab und gehen durch steile Gassen in den mittleren Ortsteil hinauf, wo wir uns im netten Hotel La Fragua I ein Zimmer nehmen. In der warmen Mittagssonne picknicken wir mit frischem Brot, Schinken und Käse auf der Terrasse vor unserem Zimmer und blicken über die flachen Dächer mit ihren eigenartigen Schornsteinen ins Tal.

 

Am Nachmittag machen wir eine herrliche Rundwanderung auf einen Aussichtsgipfel über dem Ort. Zunächst gehen wir ein Stück auf dem GR 7 in Richtung Juviles zurück, bis wir auf den Wasserkanal der Acequeia de Cástaras treffen. An ihm wandern wir taleinwärts, bis er unter einem querenden Bergbach hindurchführt. Hier schwenken wir auf den lokalen Wanderweg SL-A 78, der zunächst sanft, dann immer steiler durch den bewaldeten Hang zum Sattel am Gipfel des Penabon (2113 m) hinaufführt. Hier treffen wir auf ein großes Rudel von Steinböcken, die in die steilen Felsen klettern, als wir uns nähern. In wenigen Minuten erreichen wir den Gipfelsporn mit seiner grandiosen Aussicht auf das Tal und die schneebedeckte Bergkette. Vom Sattel steigen wir nun nach Norden auf einen abwechslungsreichen Bergpfad mit schönen Blicken ab und kommen schließlich im Talgrund zur Ruine der Molino Altera. Von hier kehren wir auf gutem Weg nach Trevélez zurück und lassen uns abends im Restaurant La Fragua, ein paar Schritte vom Hotel entfernt, verwöhnen.

17. März 2011: Tagestour im oberen Tal des Río Trevélez

Auf dem SL-A 79 wandern wir den Río Trevélez vorbei an der Ruine der Molino Altera talaufwärts. Durch den Regen der vergangenen Tage und die freilaufenden Rinder ist der Weg teilweise nass und matschig. Die steilen Hänge des Tals verdecken den Blick auf die umliegenden Gipfel, sodass die Umgebung zunächst wenig spektakulär ist. In der Folge überqueren wir den Fluss mehrfach auf Brücken, bevor es in engen Kehren steil zu einem kleinen Bergrücken hinaufgeht. Hier erreichen wir die Schneegrenze und haben eine schöne Sicht auf den Talschluss bei El Horcajo. Wir lassen uns kurz zum Picknick nieder, doch schon bald treibt uns der kalte Wind zurück. Zunächst gehen wir auf den Hinweg wieder ins Tal hinab, doch an einer Brücke verlassen wir den markierten Weg und wechseln auf die Westseite des Bergflusses. Der deutliche Pfad steig steil zu einem ersten cortijo (Hirtenhütte) hinauf. An diesem schwenkt der Pfad nach Süden und führt am Hang entlang zu einem querenden Weidezaun. Wir steigen hinüber und gehen zu den Gebäuden des Cortijo de las Encinillas hinab. Vom rechten Steinhaus verläuft ein guter Weg in den Barranco des Río Culo de Perro hinab, den wir überqueren. Es geht kurz wieder bergan und dann auf schönem Panoramaweg eben am Hang entlang mit weiten Ausblicken in das Tal des Río Trevélez und auf die gegenüber liegende Bergkette. Von rechts stößt schließlich die Route von den Siete Lagunas auf unseren Weg, der sich bald nach Trevélez hinabsenkt.

18. März 2011: Von Trevélez nach Capileira

Im oberen Ortsteil verlassen GR 240 (Sendero Sulayr) und GR 7 gemeinsam das Dorf und führen mit schönen Blicken zurück am Hang hinauf. Der GR 240 ist durch schwere Erdrutsche gerade gesperrt, so dass wir an der Weggabelung auf den GR 7 ausweichen. Dieser ist schöner, führt aber tief in den Barranco de Bina hinab (die Bachquerung ist eine improvisierte wackelige Brücke aus Baumstämmen) und aus diesem wieder zur Piste des GR 240 hinauf. Anders als auf der im Internet veröffentlichten Karte gehen wir auf der Piste einige Minuten nach links und steigen dann auf deutlichem Pfad weiter den Hang hinauf. Plötzlich steht eine mächtige Wildsau mit einem Rudel Jungtiere vor uns. Nachdem sie uns heftig angegrunzt hat, sind wir froh, als die Familie das Weite sucht. Nun wandern wir immer weiter die kargen Hänge hinauf, auf denen Krokusse als erste Frühlingsboten wachsen. Auf etwa 2200 m erreichen wir einen Bergrücken und der Weg verflacht. Nun geht es im waldigen Gelände auf meist geschlossener Schneedecke etwas mühsam weiter. An einem verfallenen cortijo treffen wir auf eine Herde großer männlicher Steinböcke. Auf einer verschneiten Piste wandern wir nun allmählich zum Rastplatz Hoya del Portillo hinunter. Von dort führen uns Pfade bald wieder in schneefreie Höhen abwärts. Als wir die Straße zum Refugio Poqueira erreichen, eröffnet sich uns ein herrlicher Blick auf die weißen Berge der zentralen Sierra Nevada. Zügig geht es nun auf Pfaden und Sträßchen nach Capileira hinab, wo wir im bereits bekannten Mesón Hostal Poqueira wieder ein Zimmer nehmen.

19. März 2011: Tagestour in das Tal des Río de Toril

Von Capileira unternehmen wir eine Tagestour in das obere Tal des Río Poqueira. Zunächst gehen wir auf dem PR-A 69 in den verlassenen Ort La Cebadilla, der beim Bau des nahegelegen Kraftwerks entstand. Vom Kraftwerksgebäude steigen wir auf schönem Pflasterweg (PR-A 68) in Serpentinen bergan und zweigen kurz darauf nach links zum Tal des Río Toril ab. Wenig später erreichen wir wieder die große Druckrohrleitung des Kraftwerks und überqueren sie auf einer Brücke. Nun führt der Pfad bequem und weitgehend eben in das Tal des Toril hinein. Erste abgerutschte Stellen sind zunächst kein ernsthaftes Hindernis. Bald erreichen wir einige cortijos und hinter ihnen hat ein mächtiger Erdrutsch den Weg mitgerissen. Der Hang erscheint uns zu instabil, um ihn zu queren. So steigen wir etwas beschwerlich durch niedriges Buschwerk den Hang hinauf, bis wir einen hochgelegenen parallelen Weg erreichen, der auf einer Wasserleitung verläuft. (Zu diesem hätte man auch entlang der Druckrohrleitung aufsteigen können.) Der Weg verläuft in Richtung Talende, wo er plötzlich endet. Wir steigen auf Pfadspuren auf dem schmalen Bergrücken rechts an einer Ruine vorbei steil bergab, bis wir den ursprünglichen Weg erreichen und diesem nach rechts zum Río Toril folgen, den wir durchwaten. An seinem Ufer machen wir eine ausgiebige Mittagspause. Hier beginnt der Wasserkanal der Acequia Nueva, an dem wir gemütlich auf der südliche Talseite mit schönen Ausblicken entlangschlendern. Als wir wieder das Haupttal erreichen, zweigt der PR-A 68 ab und führt nach El Cebadilla hinab. Wir gehen aber weiter an der nun ursprünglicher und wilder wirkenden Wasserleitung entlang. Leider führt sie durch Beschädigungen in einigen Abschnitten kein Wasser mehr. Eine Steilstelle müssen wir auf einem Pfad unterhalb umgehen. Wenig später ist zweimal wieder der Hang weggerutscht, doch hier kommen wir mit etwas Kraxelei weiter. Als wir zwei kurz auf einander folgende cortijos erreichen (der erste links, der zweite rechts der Leitung), halten wir nach einem grau verputzten Gebäude unterhalb der Leitung Ausschau. Zu ihm steigen wir hinab und erreichen über Felder und Weiden bald einen Fahrweg. Auf diesem gehen wir nach rechts, bis wir auf den markierten GR 240 stoßen, der von vorne kommt und an einer Markierung auf einen Pfad abzweigt. Den Zeichen folgen wir nun hinab in die Schlucht des Río Poqueira, überqueren ihn auf einer Brücke und folgen dem Weg hinauf nach Capileira. 

20. März 2011: Kleine Wanderung durch das untere Poqueira-Tal

Am Vormittag unseres Abreisetages unternehmen wir noch eine Kurzwanderung durch die Dörfer des unteren Poqueira-Tals. Auf dem nicht markierten Pfad unterhalb der Straße wandern wir von Capileira nach Bubión hinüber. Von der Durchgangsstraße gehen wir durch die steilen Gassen des Ortes zur Kirche hinab und auf dem nun markierten Weg weiter nach Pampaneira, dem untersten der drei Dörfer. Wir werfen einen Blick in die prächtige Kirche. Eigentlich hatten wir geplant, auf dem Wanderweg am gegenüberliegenden Hang und über die Puente Molino nach Capileira zurückzukehren. Doch Hangrutsche haben jenseits des Río Poqueira die Wege teilweise verschwinden lassen, sodass wir die richtige Route nicht finden und schließlich nach Pampaneira umkehren und auf dem Hinweg wieder nach Capileira hinaufsteigen. Die Blicke auf die weißen Dörfer und die dahinterliegenden verschneiten Berge unter strahlendem Frühlingshimmel entschädigen uns für die Enttäuschung der abgebrochenen Tour zum Schluss unseres Treks durch die Alpujarra.