Von den Mallos de Riglos durch die Sierra de Guara

Trekking durch die spanischen Vorpyrenäen

(September / Oktober 2022)

Die Bergketten am Fuß der Pyrenäen sind bei uns als Wanderrevier noch unbekannt. Neben spanischen Naturfreunden trifft man hier aber viele Franzosen an, die zum Klettern, Canyoning oder Mountainbiken auf die sonnenverwöhnte Südseite der Pyrenäen herüberkommen. Die Gipfel erreichen hier mit maximal 2.078 m am Tozal de Guara nur eher bescheidene Höhen, dafür erschließt das weitgehend gut ausgebaute und markierte Wanderwegenetz zahlreiche außergewöhnliche Landschaften. Es gibt bizarre Felsgebilde, tiefe Schluchten, verlassene Weiler, idyllische Dörfer und eine hervorragend erhaltene Festungsanlage.

In knapp drei Wochen sind wir von den imposanten Kletterfelsen über dem winzigen Ort Riglos und den angrenzenden Höhenzügen quer durch die Sierra de Guara gewandert. Dabei haben wir etwa zur Hälfte im Zelt und ansonsten in Gasthäusern in den Ortschaften übernachtet. Der Charme dieser teilweise noch sehr ursprünglichen Dörfer trägt zum Reiz dieser abwechslungsreichen Tour bei. Außerdem wird man regelmäßig große Gänsegeier im Flug oder in den unzugänglichen Felsen beobachten können, die in der Region die größten Kolonien in ganz Europa bilden.

Allgemeine Informationen

Beste Reisezeit

Frühjahr und Herbst

Abgesehen von Gipfeltouren bewegt man sich in Höhen zwischen 500 und 1200 m, sodass die Wandersaison schon früh beginnt und spät endet. Viele Touren sind sogar im Winter möglich. Wegen hoher Wasserstände können einige Bachquerungen in der feuchteren Jahreszeit jedoch Schwierigkeiten bereiten. In den Hochlagen liegt im Winter Schnee. Im Hochsommer können die hohen Temperaturen unangenehm sein.
 

Schwierigkeit

Die Wanderrouten verlaufen in der Regel auf einfachen Pfaden, Wegen und Pisten. Auf einigen Etappen sind Bachquerungen ohne Brücken erforderlich. Einige wenige Touren erfordern erhöhte Trittsicherheit (Barranco de Mascún) oder sind als leichte Klettersteige mit Sicherungen versehen (Ermita de San Martín und Las Escaleras bei Lecina).

 

Verkehrsverbindungen

Der Startpunkt unserer Tour in Riglos ist mit einer zweimal täglich verkehrenden Bahnanbindung auf der Strecke Zaragozo - Huesca - Canfranc zu erreichen.

Das Ende unseres Trekkings war in Angües, wo mehrmals täglich Busse der Gesellschaft Avanza auf der Strecke Barbastro - Huesca halten.

 

Unterkünfte

siehe hierzu die Etappenbeschreibungen

 

Literatur

Ein wirklich hilfreicher Wanderführer zu Trekkingtouren in der Region ist mir nicht bekannt.

 

Karten

Reino de los Mallos; 1:25:000; Verlag PRAMES; Die Karte deckt die ersten Etappen zwischen Riglos und Nueno ab. Recht detailliert, aber mehrere eingezeichnete Wege waren in der Realität nicht auffindbar.

Sierra de Guara; 1:25.000; Verlag SUA EdizioakKartografia; Gute Darstellung, viele vor Ort ausgeschilderte Wanderrouten korrekt eingezeichnet, aber auch vereinzelte Ungenauigkeiten. So ist zum Beispiel die großartige Runde durch den oberen Barranco des Mascún bei Rodellar nicht vollständig kartiert. Das Papier ist zudem sehr dünn und nicht reiß- und wetterfest.

Zur Orientierung vor Ort ist es empfehlenswert, sich gute Online-Karten (z.B. MapsMe) der Region auf seinem Smartphone zu installieren.

 

Links

turismosomontano.es: Viele praktische Tipps und Routenbeschreibungen (Wandern, Trailrunning, Canyoning, MTB) für den spektakulären Ostteil der Sierra de Guara.

La Sierra de Guara, mi perro y yo: Eine private Homepage mit vielen Wander- und Canyoning-Touren in der Sierra de Guara (spanisch).

Die Etappen unserer Reise

(Falls beim Abspielen der Videos Probleme auftreten, empfiehlt es sich, direkt zu YouTube zu wechseln. Hier der Link für die komplette Playlist.)

17. und 18.09.2022 Ankunft in Zaragoza und Stadtbesichtigung

Zaragoza ist durch die gute Bahnanbindung an Barcelona und Madrid als Zwischenstation bei der Anreise in die Pyrenäen zu empfehlen. Die Hauptsehenswürdigkeiten wie Basilika Pilar, Kathedrale, Rosario de Cristal und Aljafería sind einen Besuch wert. Ansonsten fehlte uns bei unserem Aufenthalt etwas die Atmosphäre anderer spanischer Städte.

Unterkunft: Hotel Hispania - Stadthotel direkt in Zentrum; kein Luxus, aber dem günstigen Preis sehr angemessen; einfaches Frühstück

19.09.2022 - Rundwanderung zu den Mallos de Riglos

Mit der Bahn erreicht man Riglos von Zaragoza über Huesca sehr einfach (bei unserer Anreise gab es aufgrund von Bauarbeiten einen Schienenersatzverkehr ab Huesca).

Am Nachmittag machen wir ein Wanderung zur Geierkolonie in der Paredón d'os Güitres und auf dem Rundweg durch die Mallos oberhalb von Riglos.

Unterkunft: Refugio de Riglos - Günstig am Ortseingang gelegene Unterkunft mit Berghütten-Charakter. Einfache Doppel- und Mehrbettzimmer. Abendessen und Frühstück waren ok, aber nicht die Highlights unserer Reise.

20.09.2022 - Von Riglos nach Loarre (16,1 km / +580 Hm / -450 Hm / ohne Abstecher zum Mirador)

Die gesamte Etappe ist als Camino Natural gut markiert und weist keine Schwierigkeiten auf. Von Riglos geht es auf gutem Weg unter den Felstürmen der Mallos allmählich aufwärts zum Collado Santo Román. Von dort führt eine Piste nach Süden zu einer Wegekreuzung, wo sich der ausgeschilderte Abstecher zum Mirador de los Buitres anbietet. Auf dem Rückweg sollte man den etwas undeutlichen Pfad entlang der Abbruchkante mit weiten Blicken in die Hoya de Huesca nehmen. Anschließend folgt ein langer Abschnitt auf Piste, bis ein schöner Waldpfad in das kleine Dorf Loarre hinabführt. Hier lohnt der Besuch der Dorfkirche St. Esteban (Eintritt wird mit Ticket für das Schloss von Loarre verrechnet).

Unterkunft: El Callejon de Andrese - altes, liebevoll eingerichtetes Natursteinhaus in Loarre; ordentliches Frühstück. In Loarre gibt es einen Bäcker aber kein Lebensmittelgeschäft.

Für ein einfaches Abendessen bietet sich Salón Social Bar Lobarre am Dorfplatz an.

21.09.2022 - Von Loarre zur Quelle A Paúl d'Aniés (8,0 km / +670 Hm / -150 Hm / ohne Abstecher zur Ermita)

Von Loarre steigen wir auf teilweise ausgeschilderten Wegen am Campingplatz vorbei zum Castillo de Loarre hinauf. Trotz des steten Touristenstroms lohnt die Besichtigung dieser äußerlich sehr gut erhaltenen Festungsanlage.

Anschließend suchen wir den Pfad hinab zum Wanderweg PR-HU 109, auf dem wir erst auf Piste, dann auf schönem Waldweg zur immer offenen, aber nicht sehr einladenden Schutzhütte Paúl d'Aniés ansteigen. Gut 100 m dahinter liegt am breiten Forstweg die eingezäunte, gefasste Quelle mit Sitzgelegenheiten. Gegenüber gibt es ebene Grasflächen, die sich gut zum Zelten eignen.

Wir machen noch einen Abstecher (insgesamt knapp 2 Stunden) auf zum Teil steilen und steinigen Pisten zur malerisch in eine Felswand gebaute Kapelle Ermita Virgen de la Peña (leider nicht immer zur Besichtigung geöffnet).

Unterkunft: Zelt an der Quelle A Paúl d'Aniés

22.09.2022 - Von der Quelle A Paúl d'Aniés zur Quelle Fuen Feners (16,1 km / +620 Hm / -540 Hm / ohne Besteigung der Peña de Gratal)

Wir folgen dem breiten Forstweg aufwärts zur Collada Calbe und dann dem Fahrweg über den langgestreckten Bergrücken der Sierra Caballera (1563 m), wo uns leider tiefhängende Wolken die Aussicht verwehren, bis zur Wegekreuzung am Collado de los Pozos. Hier kann man eine große restaurierte Schneegrube besichtigen und am daneben angelegten Rastplatz eine Pause machen. Von hier geht es auf dem Camino Natural weiter und wir kommen hinter einem Sattel zu einem etwas abseits des Weges liegenden Aussichtspunkt. Etwas später verlassen wir den Camino Natural nach rechts auf einen weiteren Fahrweg, der uns zur Fuente de Feners bringt. Die Quelle wird in einem kleinen Ziegelgebäude gefasst und bietet ganzjährig reichlich klares Wasser. In der Nähe finden wir ein kleines ebenes Fleckchen zum Zelten.

Als es am Nachmittag aufklart, steige ich noch auf steilem, aber unschwierigem Pfad auf den Gipfel der Peña de Gratal. Von hier bieten sich weite Blicke auf die Hoya de Huesca und zur Sierra de Guara.

Unterkunft: Zelt an der Quelle Fuente Feners

23.09.2022 - Von der Quelle Fuen Feners nach Santa Eulalia de la Peña (14,9 km / +470 Hm / -810 Hm)

Ein breiter Fahrweg verläuft durch den Osthang der Peña de Gratal. Am Sattel zwischen dem Hauptgipfel und dem Tozal Chico können wir auf den schmalen Pfad abzweigen, der an der Westflanke des Nebengipfels herabführt und wieder auf den Fahrweg trifft. Diesem folgen wir dann bis zur Wegekreuzung oberhalb des Gehöfts Paridera de Bernazal. An der Kreuzung müssen wir aufpassen, den richtigen Weg am Hang entlang einzuschlagen, der bald in den Einschnitt des Barranco San Julián einschwenkt. Nachdem eine Seitenschlucht durchquert wurde, erreicht man bald die in den Felshang gebaute Ermita San Julián (Quellwasser und Möglichkeit zum Biwackieren). Auf etwas überwachsenem Pfad steigen wir in den Talgrund ab, wo man den kurzen Abstecher zu den beeindruckenden Engstellen der Gorgas de San Julián nicht verpassen sollte. Danach folgt man dem ausgeschilderten Weg nach Nueno vorbei an einer Neubausiedlung und dem Friedhof des Dorfes. In Nueno besteht Einkehrmöglichkeit in der einfachen, modernen Bar-Restaurant Nonum. Eine Unterkunftsmöglichkeit oder ein Lebensmittelgeschäft bietet das unspektakuläre Dorf aber nicht.

Wir unterqueren die östlich des Ortes verlaufende Autobahn auf einer Straße und biegen kurz darauf auf den beschilderten Wanderweg nach Santa Eulalia de la Peña ab, der durch zumeist aufgelassene Terrassenfelder ansteigt. Eine knappe halbe Stunde bevor wir Santa Eulalia de la Peña erreichen, wählen wir eine ebene Stelle unter einem großen Baum als Lagerplatz. Da es im gesamten Aufstieg keine Quelle gibt, gehen wir noch bis in den Ort hinauf, um am Dorfbrunnen Wasser zu holen. Ansonsten gibt es keine Unterkünfte oder verlässlich geöffneten Einkehrmöglichkeiten in dem winzigen Ort.

Abends zieht ein heftiger Gewittersturm auf und eine knappe Stunde müssen wir das Gestänge im Zelt abstützen und gegen die Naturgewalten kämpfen. Letztendlich überstehen wir und das Zelt die Nacht glimpflich.

Unterkunft: Zelt am Weg von Nueno nach Santa Eulalia de la Peña

24.09.2022 - Von Santa Eulalia de la Peña zum Barranco de San Martín (14,1 km / +670 Hm / -810 Hm)

Erst jetzt sind wir offiziell im Parque Natural de la Sierra y Cañones de Guara. Am oberen Ortsrand beginnt der ausgeschilderte Wanderweg zum Mirador Salto de Roldán, der einen beeindruckenden Blick (zum Fotografieren am Besten am Nachmittag) in die Schlucht des des Río Flumen bietet. Der Bach zwängt sich spektakulär durch zwei riesige Felstürme. Um dorthin hinabzusteigen, gehen wir auf der Piste nach Süden bis zu einem Parkplatz, wo der Abstieg auf steilem und teilweise etwas rutschigem Pfad beginnt. Am Grund der Schlucht angekommen, muss man den auch im Herbst noch reichlich Wasser führenden, knietiefen Bach teilweise durchwaten. Hierfür sind Sportschuhe o.ä. hilfreich. Auf der anderen Seite verläuft der Pfad einige Zeit stromaufwärts, bevor der lange Anstieg auf gut ausgebautem Weg zum Col de Fronton Buesa ansteht. Wir folgen dem breiten Weg in östlicher Richtung und haben weite Blicke in die Ebene der Hoya de Huesca. Der Weg quert später den breiten Barranco de la Cobeta und erreicht einen Wanderparkplatz an einer Schotterpiste. Wir folgen der Beschilderung in Richtung San Julián de Banzo. Kurz vor dem Ort geht es auf einer weiteren Piste nach Norden, der Beschilderung zum Barranco und der Ermita de San Martín de la Valdonsera folgend. Nach einem weiteren Parkplatz verengt sich der Weg und verläuft im Grund des Barranco zur Puerta del Cierzo, einer Engstelle zwischen steilen Felswänden. Die in der Karte hier eingezeichnete Quelle liefert kein besonders gutes, stehendes Wasser, das wir in Ermangelung an Alternativen trotzdem nutzen. Auf der Suche nach einem geeigneten Platz für das Zelt steigen wir an der Wegegabelung, wo links der Weg zur Ermita abzweigt, sehr steil nach rechts aufwärts, bis wir nach 20 Minuten an einem Sattel mit schöner Sicht auf die Felsen des Barrancos einen großen ebenen Wendeplatz am Ende einer Forstpiste finden.

Unterkunft: Zelt oberhalb der Puerta del Cierzo

25.09.2022 - Vom Barranco de San Martín zum Embalse de Vadiello (13,2 km / +690 Hm / -740 Hm / ohne Aufstieg zur Ermita de San Martín)

Am Morgen machen wir noch die sehr lohnende Tour zur Ermita de San Martín de la Valdonsera. Dazu steigen wir zunächst wieder zum Abzweig ab, folgen dann dem ausgeschilderten Aufstiegsweg durch Wald aufwärts. Bald hat man die Wahl zwischen dem etwas längeren aber einfacherem Sentiero de los Burros oder der links abzweigenden, nicht ausgeschilderten Route über den Pas de la Vineta, die kurze gesicherte Felspassagen aufweist, die erfahrenen Wanderern aber keine Probleme bereiten sollten. Auf einem Sattel treffen beide Wege wieder zusammen und es folgt ein gut gesicherter Abstieg im Fels in den Barranco de San Martín. In diesem geht es aufwärts zur abgelegen in den Fels gebauten Einsiedelei, neben der ein kleiner Wasserfall über einen Überhang hinabfällt - ein sehr stimmungsvoller Ort.

Zurück an unserem Lagerplatz folgen wir ausgeschilderten Fahrwegen und zuletzt Straßen durch einsame, aber nicht mehr ganz so aufregende Landschaft bis zur Staumauer des Embalse de Vadiello. Über diese kommen wir zur Piste über dem Südufer des großen und von den Felstürmen der Mallos de Liguerri überragten Reservoirs. Wir folgen der Piste bis zum allseitig offenen Unterstand Santa Cruz, in dessen Umfeld sich ebene Flächen zum Zelten finden. Wasser holen wir uns auf einem Nachmittagsspaziergang von der eine gute halbe Stunde entfernten, gefassten Quelle Fuensanta.

Unterkunft: Zelt östlich des Embalse de Vadiello

26.09.2022 - Vom Embalse de Vadiello nach Nocito (16,2 km / +1.090 Hm / -1.000 Hm)

Wir überqueren wieder die Staumauer und gehen bis zum langen Tunnel zurück, durch den wir nach rechts auf die beschilderte Wanderroute des Camino Natural nach Nocito gelangen. Die Orientierung ist in der Folge einfach, die Etappe ist jedoch lang und anstrengend. Der vor wenigen Jahren verbesserte Wanderweg verläuft in stetem Auf und Ab durch steile Felsflanken und bietet großartige Blicke über die Schluchtlandschaft des Río Guatizalema. Nachdem ein Sattel unter dem Felsturm El Proyectil überschritten ist, geht es steil zum Grund des Barranco hinab, wo der Bach gequert werden muss. Die Querungen waren im Herbst auf Trittsteinen unproblematisch, könnten bei höherem Wasserstand aber ein Durchwaten des kühlen Wassers erfordern.

Anschließend steigt der Weg im gegenüberliegenden, nun bewaldeten Hang noch einmal heftig an. Die Schlucht ist hier weniger spektakulär, aber die Blicke über die Höhenzüge der Sierra de Guara sind weiterhin faszinierend. Dann geht es wieder in den Talgrund hinab und in der Folge wird der Bach mehrmals überquert. Die Steinplatten und Wasserbecken bieten sich dabei für kurze Pausen an. Schließlich stößt man auf einen Fahrweg, dem man nach Nocito folgt. Rechts kommt allmählich der Tozal de Guara, mit 2.078 m der höchste Gipfel der Bergkette, ins Blickfeld. Die Vegetation auf der Nordseite der Sierra de Guara ist spürbar grüner und üppiger als nur wenige Kilometer weiter südlich.

Schließlich erreicht man das winzige Dorf Nocito in einem weiten Hochtal. Es ist das letzte Dorf mit touristischer Infrastruktur in dem langen Tal.

Unterkunft: Es gibt mehrere Übernachtungsmöglichkeiten in Nocito. Wir hatten das Casa Ortas Albas gewählt (dazu gehören der Campingplatz, ein benachbartes Haus mit mehreren Zimmern, eine Bar-Restaurant und ein kleiner Lebensmittelladen, der bei Nachfrage in der Bar öffnet) und waren sehr zufrieden. Das Zimmer war komfortabel und das Essen bei Halbpension sehr gut (allerdings keine Wahlmöglichkeit). Kontakt am Einfachsten über Facebook.

27.09.2022 - Rundwanderung von Nocito durch den Barranco de la Pillera

Eigentlich hatten wir die große Überschreitung des Tozal de Guara als Rundtour von Nocito geplant. Am Morgen steckte der höchste Berg der Sierra de Guara jedoch in dichten Wolken, woran sich bis zum späten Nachmittag nichts änderte. Daher entschieden wir uns für die Wanderung in den Barranco de la Pillera, durch den auch die Anstiegsroute zum Tozal de Guara verläuft. Die idyllische Schlucht kann nicht ganz mit anderen Canyons der Region mithalten, ist aber einen Besuch durchaus wert. Man kommt zu einem großen Wasserbecken, das nach Regenfällen von einem Wasserfall gespeist wird, ein schöner Ort für eine Rast. Der markierte Weg endet wenig später an der Fuen de Guaril. Der weiterführende Pfad ist aber problemlos zu gehen und bietet Möglichkeiten für verschieden Rundtouren. Wir sind noch bis zu den spärlichen Überresten der verlassenen Siedlung Can de Used gewandert und von dort nach Nocito zurückgekehrt.

Unterkunft: s.o.

28.09.2022 - Von Nocito nach Bara bzw. Río Alcanadre am Eingang der Gorgas Negras (14,7 km / +470 Hm / -490 m)

Der Wanderweg von Nocito nach Bara ist durchgehend gut markiert und weist keine Schwierigkeiten auf. Nach einem Anstieg zum Santuario de San Urbez (mit Refugio mit Unterkunft für Wanderer; im Winter geschlossen) kommt man zu den fast vollständig unbewohnten Ortschaften Bentué de Nocito und Used. Danach verläuft der Weg einige Zeit in schönem Kiefernwald und man passiert den Wasserfall Salto de la Tosca, der nach einem niederschlagsarmen Sommer bei unserer Tour aber trocken war. Das große Wasserbecken unterhalb lädt trotzdem zu einer Pause ein. Im Dorf Bara sind noch einige Häuser bewohnt und die Kirche auf einem Hügel ist sehr malerisch. Eine Bar oder Unterkünfte sucht man aber vergeblich. Am westlichen Ortsrand beginnt der beschilderte Wanderweg zu den Gorgas Negras. Er verläuft zunächst hoch über dem Río Alcanadre und führt schließlich zum breiten Bach an der Einmündung des Río Used hinab. Direkt an einem Wegweiser gibt es hier eine ebene Stelle mit Platz für ein Zelt. Die zuvor ausgeschilderte Quelle haben wir nicht gefunden, sodass wir uns mit dem Wasser der Bäche begnügen mussten. 

An dieser Stelle beginnen die Canyoning-Touren durch die Gorgas Negras, ein tiefes Wasserbecken zwischen Felswänden versperrt jedoch den weiteren Weg in die Schlucht, wenn man nicht entsprechend ausgerüstet ist.

Unterkunft: Zelt am Río Alcanadre südlich von Bara

29.09.2022 - Von Bara bzw. Río Alcanadre am Eingang der Gorgas Negras nach Rodellar (14,6 km / +820 Hm / -980 m / mit Abstecher zum Gipfel der Sierra Lupera)

Etwas oberhalb des Wegweisers queren wir den seichten Río Alcanadre, folgen ihm etwas stromaufwärts, bis ein guter Weg nach Osten ansteigt. Auf diesem kommen wir zum verlassenen Dorf Nasarre mit der kleinen Dorfkirche. Auf dem Weg in Richtung Rodellar zweigt etwas später der beschilderte und gut markierte Pfad zur Sierra Lupera ab. Der Aufstieg (ca. 45 min) auf den Gipfel der Peña Ruaba (1.425 m) lohnt wegen der weiten Blicke. Wieder zurück auf dem Hauptwanderweg gelangen wir schon bald zum Steingrab Dolmen Losa Mora.

Anschließend senkt sich der Weg in die Schluchten nördlich von Rodellar. Ein letzter Anstieg bringt uns in das hübsche, auf einem Felssporn gelegene Dorf, das vom Kletter- und Canyoning-Tourismus lebt. Es gibt einige Unterkünfte, Bars und einen Campingplatz mit gut sortiertem Lebensmittelgeschäft.

Unterkunft: Refugio Kalandraka - Unkomplizierte Unterkunft mit jungem Kletterpublikum; wir hatten hier für zwei Nächte eine kleine, ruhig gelegene Steinhütte mit Küchenzeile und Bad sowie toller Lage direkt über der Schlucht gebucht und uns dort selbst versorgt - sehr zu empfehlen!

30.09.2022 Rundwanderung durch den Barranco des Mascún (Fajas Mascún y Raisín)

Diese 7 bis 8-stündige Rundwanderung von Rodellar durch den Barranco de Mascún gehört zu den größten Erlebnissen unserer gesamten Reise. Sie hat einige etwas ausgesetzte Passagen auf Felsbändern (Fajas), die erfahrenen und schwindelfreien Wanderern aber keine Probleme bereiten sollten.

Von Rodellar steigt man zunächst zwischen Steinmauern auf ausgeschildertem Wanderweg in den Weiler Cheto hinauf. Von hier folgt man stets dem gut ausgeschilderten und markierten Fernwanderweg in Richtung Paúles de Sarsa (der Weg ist in der Karte nicht verzeichnet, jedoch in MapsMe). Der Weg steigt stetig an, verläuft durch einige Seitenschluchten und bietet später großartige Blicke in den Barranco de Mascún und bis zur Kette der zentralen Pyrenäen. Wir glaubten schon, den Einstieg in den oberen Barranco des Mascún verpasst zu haben, doch dann zeigt ein Wegweiser (Saltador de la Lañas por Faja Mascún) deutlich den Abzweig vom Fernwanderweg an. Ein kurzer Abstieg führt zur ersten Passage auf einem breiten Felsband, das am Wasserfall Saltador de la Lañas (bei unserer Tour trocken) endet. Die wunderbare Felslandschaft an den großen Wasserbecken bietet sich für eine ausgiebige Rast an. 

Dann muss man nach Steinmännern Ausschau halten, die auf den Anschluss auf der gegenüberliegenden Faja Raisín hinweisen. Wieder geht es auf etwas schmaleren Felsbändern durch die steile Schluchtwand mit atemberaubenden Blicken in das wilde Felschaos voller Türme, Bögen und anderer Launen der Natur. Der Weg wendet sich aus der Schlucht hinaus und kommt zu einer Verzweigung. Geradeaus könnte man auf einfachen Wegen nach Otín wandern. Nach links gelangt man jedoch auf den dritten Abschnitt der Fajas, dieses Mal weniger ausgesetzt, aber mit mindestens ebenso aufregenden Aussichten.

Schließlich kommt man über einen Sattel und sieht auf das verlassene Dorf Otín. Von dort führt ein guter Wanderweg nach Süden erst abseits der Schlucht, dann wieder am Rand des tief eingeschnittenen Barrancos zurück nach Rodellar.

Eine Beschreibung der großartigen Tour findet man als Trail-Run auf der Homepage von turismosomontano.es. Unsere Wanderung bestand nur aus der Schleife nördlich von Rodellar, die wir entgegen dem Uhrzeigersinn gegangen sind, was m.E. besseres Licht für schöne Fotos bedeutet.

Unterkunft: s.o.

01.10.2022 - Von Rodellar nach Bagüeste (bzw. Río Balcez) (14,9 km / +770 Hm / -570 Hm)

Diese Etappe führt zu mehreren verlassenen Ortschaften und in eine der einsamsten Gegenden der Sierra de Guara.

Von Rodellar steigen wir nach Norden wieder in die Schlucht hinab, folgen dann zunächst dem Bachbett in den Barranco de Mascún und nehmen den gut ausgeschilderten Weg hinauf nach Otín. Wieder haben wir tolle Blicke auf die Felstürme in der Schlucht. Dann erreichen wir durch kleine Waldstücke das verlassene Dorf Otín. Am nördlichen Ortsrand bietet die Fuente de Otín (Handpumpe) noch einmal frisches Wasser für den Rest der Etappe. Der gut markierte Weg bringt uns als nächstes nach Letosa, ein mitten im Wald gelegenes, ebenfalls verlassenes Dorf. Lediglich freilaufende Kühe treffen wir hier an. Weiter geht es nach Bagüeste, das mit seiner weithin sichtbaren Kirchenruine auf einem Bergrücken liegt, von dem aus bei klarer Sicht die zentralen Pyrenäengipfel deutlich zu erkennen sind. Wir folgen nun dem Weg in Richtung Las Bellostas, halten uns an einer Verzweigung rechts und kommen zu uralten Steineichen am Weg. Bald darauf senkt sich der Weg in das tiefe Tal des Río Balcez hinab. Kurz bevor wir ihn erreichen, kommen wir zu einer beschilderten Gabelung. Der Hauptweg führt nach links weiter nach Las Bellostas. Die hier ausgeschilderte Quelle haben wir nicht gefunden. Wir gehen stattdessen geradeaus zum kleinen Fluss, den wir auf Trittsteinen bequem überqueren. Auf den ebenen Wiesenflächen am anderen Ufer suchen wir einen Platz für das Zelt.

Unterkunft: Zelt am Río Balcez

02.10.2022 - Vom Río Balcez nach Paúles de Sarsa (16,0 km / +660 Hm / -750 Hm)

Östlich des Flusses verläuft eine beschilderte Variante des Wanderwegs nach Las Bellostas. Wir nehmen jedoch den nicht markierten Weg, der zu einem Sattel des östlich vor uns liegenden Bergrückens hinaufführt. Dort treffen wir wieder auf einen ausgeschilderten Weg, dem wir nach rechts (Süden) in Richtung der Peña de Surta folgen. Stetig ansteigend erreichen wir den Fuß des von dieser Seite unbezwingbar erscheinenden Felsgipfels. Ein beschilderter Weg weist uns die Route durch eine wilde Felswand zum Osthang des Berges, über den der höchste Punkt auf 1.350 m leicht erklommen werden kann. Die Aussicht zur Kette der Pyrenäen und in die Schlucht des Río Balcez ist hervorragend.

Nach diesem Abstecher geht es weiter auf dem Weg am Grat entlang nach Süden, den direkten Abstiegsweg nach Sarsa de Surta lassen wir unbeachtet. Der steinige Weg verläuft meist etwas unterhalb der Kammhöhe und mündet schließlich in eine von Sarsa de Surta heraufkommende Piste. Dieser folgen wir etwa 400 m abwärts und machen dann rechts einen Abstecher in einen unmarkierten Pfad, der uns in etwa 10 min zum vergitterten Eingang der Cueva Drolica führt. Das Gittertor lässt sich öffnen und mit guter Taschenlampe kann man die Höhle mit schönen Tropfsteinen erkunden.

Wir kehren zur Piste zurück und folgen ihr nach Sarsa de Surta. Etwas unterhalb der Kirche des kleinen, aber gepflegten Ortes verlassen wir die Dorfstraße und biegen rechts auf den nach Paúles des Sarsa beschilderten Wanderweg ein. Zunächst auf Asphalt, dann auf schmalem Pfad geht es durch einen Einschnitt hinab ins weite Tal, wo wir hinter einer Steinbrücke auf die Straße treffen, auf der wir nach Paúles de Sarsa gelangen.

Am Nordende des ländlichen Dorfes liegt die Unterkunft Casa de Cóndor, wo wir ein Zimmer reserviert haben. 

Unterkunft: Casa El Cóndor - sehr uriges Gasthaus in einem uralten Bauernhaus mit viel Atmosphäre. Komfortable Zimmer und Halbpension mit gutem Abendessen (bei uns Grillfleisch und -wurst vom offenen Kamin) und reichhaltigem Frühstück.

03.10.2022 - Von Paúles de Sarsa nach Lecina (11,9 km / +660 Hm / -750 Hm) und Nachmittagstour zu den Grottes de Barfaluy

Von Paúles de Sarsa wandern wir auf dem Landsträßchen in den nahen Weiler Santa María de la Nuez mit dem (leider verschlossenen) Wallfahrtskomplex.

Dann folgen wir dem Wanderweg (zunächst Fahrweg, dann schöne Waldwege) in südlicher Richtung. Der Weg senkt sich schließlich in Kehren in das Tal des Río Vero (im Herbst weitgehend trocken). Am gegenüberliegenden Hang bringt uns ein steiler Anstieg hinauf ins Barrio Alto von Almazorre mit der schönen Kirche auf einer Hügelkuppe. Von hier geht es durch Olivenhaine in den unteren Ortsteil, den wir auf dem Wanderweg in Richtung Lecina verlassen. Wieder senkt sich der Weg zum Río Vero, wo wir auf die restaurierte Wassermühle Molino de Almazorre stoßen. Weiter geht es auf breiten Wegen gut ausgeschildert und markiert durch Felder und kleine Waldstücke, bis wir uns zwischen Trockensteinmauern dem schmucken Ort Lecina nähern. Trotz der vielen restaurierten Häuser wirkt das Dorf etwas ausgestorben. Und außer dem Dorfplatz, der Kirche und der knorrigen, angeblich tausendjährigen Steineiche gibt es dann doch recht wenig zu sehen.

Am Nachmittag machen wir noch eine sehr lohnende Runde zu Felszeichnungen in der Schlucht des Río Vero. Dazu verlassen wir Lecina nach Süden und folgen der Beschilderung zu den Abrigos de Barfaluy. Wir kommen an einer alten Zisterne vorbei und tauchen bald in dichten Buschwald ein. An einer Verzweigung halten wir uns zunächst nach rechts und kommen bald zu den Felswänden, in denen sich die Grotten von Barfaluy befinden. Auf Stahlleitern klettert man zu den mit Eisengittern geschützten, mehrere Jahrtausende alten Felszeichnungen, die man oft erst nach geduldiger Suche entdeckt.

Zurück an der Verzweigung halten wir uns auf dem in die Schlucht hinabführenden Pfad (von oben nicht beschildert), der uns sofort zu weiteren Felsüberhängen mit Zeichnungen bringt. Der weitere Abstieg ist als leichter Klettersteig mit großzügigen Sicherungen (Halteseile, Trittstufen und Laufstege) angelegt und führt auf spektakuläre Art in den Grund der wilden Schlucht. Hier halten wir uns auf dem guten Weg stromaufwärts und kommen nach einem Anstieg über einen Panoramaweg zu einer Brücke über den Río Vero. Diese überqueren wir nicht, sonder folgen in nördlicher Richtung dem Pfad zurück nach Lecina.

Unterkunft: El Rincón de Arán - angenehmes Gasthaus in altem Gehöft am Ortsrand mit sehr komfortablen Zimmern. Das Essen war hier etwas unter dem Niveau vergleichbarer Unterkünfte. Insgesamt aber eine sehr angemessene Unterkunft, insbesondere für Wanderer. 

04.10.2022 - Von Lecina nach Alquézar (11,6 km / +750 Hm / -890 Hm)

Die scheinbar kurze Etappe füllt aufgrund der Höhenmeter den Großteil eines Tages und bietet zahlreiche landschaftliche Höhepunkte.

Von Lecina geht es zunächst nach Süden hinab ins Tal des Río Vero. Wir überqueren die Brücke über den Fluss nicht, sondern bleiben über dem Westufer, steigen zu einer Felsstufe hinauf und schließlich in weiten Kehren in die tiefe Schlucht hinab. Nachdem wir mehrmals den seichten Bach überquert haben, bietet sich ein kurzer Abstecher zur an den Felsen errichteten Ermita de San Martín an. Kurz darauf wechselt der Weg wieder auf das Ostufer und beginnt den Anstieg in ein steiles Seitental des Barranco. Wenn der Weg verflacht, zweigt links der sehr lohnende Abstecher zu den Abrigos de Mallata (Felszeichnungen) und zum nahen Mirador mit tollem Blick in die Schlucht mit den von Felshöhlen übersäten Felswänden.

Zurück am Abzweig gehen wir weiter, bis wir fast die Asphaltstraße zwischen Colugno und Lecina erreicht haben und biegen dann rechts auf den nach Alquézar beschilderten Wanderweg ab. Dieser steigt im Hang noch etwas an und trifft auf einen querenden Weg, auf dem wir rechts in das Tal des Río Vero absteigen. Den kurzen Abstecher zum Abrigo de Arpan fanden wir nicht sehr lohnend und auch am Abrigo del Trucho konnten wir keine sehenswerten Zeichnungen entdecken.

Nun folgt noch einmal ein Anstieg zu einem Höhenrücken, von wo es schließlich steil abwärts auf steinigem Pfad zur Puente de Villacantal geht. Die alte Steinbogenbrücke zwischen den gewaltigen Felswänden ist ein inspirierender Anblick.

Ein letzter langer Anstieg zieht sich in mäßiger Steigung mit herrlichen Blicken in die Schlucht des Río Vero zu einem Bergrücken oberhalb von Alquézar empor. Nun ist es nur noch ein kurzer Abstieg, bis wir das von einer festungsähnlichen Kirche überragte Bilderbuchdorf erreichen. In Alquézar gibt es mehrere Unterkünfte, Restaurants und einen kleinen Lebensmittelladen. Der Besuch der Colegiata de Santa Maria am höchsten Punkt des Ortes ist sehr empfehlenswert.

Unterkunft: Casa Jabonero - Ein freundliches Hostal mitten in dem touristischen, aber trotzdem sehr stimmungsvollen Ort. Wir hatten ein günstiges Budget-Zimmer gewählt, das zwar nicht sehr groß, für unsere Ansprüche aber völlig ausreichend war. Das im Zimmerpreis enthaltene Frühstück ist gut und reichhaltig. Das Restaurant bot als einzige Option ein sehr gutes und preiswertes Menu (mehrere Vor- und Hauptspeisen sowie Desserts zur Auswahl; Wein und Wasser inklusive). Insgesamt eine unbedingt empfehlenswerte Unterkunft. 

05.10.2022 - Rundwanderung von Alquézar nach Asque und Colugno (13,6 km / +700 Hm / -700 Hm / zzgl. Abstecher zum Abrigo de Regacens ca. 1 Std.)

Die meisten Besucher von Alquézar unternehmen die kurze Wanderung auf dem mit Laufstegen ausgebauten und kostenpflichtigen Steig der Ruta de las Pasarelas (Tickets im Ajuntamiento von Alquézar). Dort sind häufig auch große Gruppen von Schülern und Familien mit Kindern unterwegs.

Wir entschieden uns für die ruhigere Rundwanderung nach Asque und Colugno. Dazu steigt man durch Olivenhaine mit mächtigen alten Ölbäumen nach Süden zur Puente de Fuendebaños ab (Rückweg der Ruta de las Pasarelas). Dann folgt man dem gut ausgebauten und markierten Camino Natural und gelangt zu einer schattigen Bank mit schöner Aussicht auf Alquézar. Weiter geht es durch Felder, Mandel- und Olivenbäume nach Asque. Am Dorfplatz kann man in einer freundlichen Bar einkehren. Durch einen Barranco mit der abenteuerlichen Puente del Diablo wandern wir noch in das größere, aber unspektakuläre Dorf Colugno hinüber. Zurück in Asque nehmen wir den nach Nordwesten aus dem Ort hinausführenden Wanderweg. Der Fahrweg verläuft erneut durch Olivenhaine. An einem restaurierten, bienenkorbförmigen Hirtenunterstand zweigt der Stichweg zum Abrigo de Regacens ab, der nach etwa einer halben Stunde erreicht ist. Die Landschaft ist deutlich reizvoller als die Felszeichnungen, die wir in dem vergitterten Überhang vergeblich suchen. Zurück am Hirtenunterstand senkt sich der Fahrweg bald hinab zur Puente de Villacantal, von wo wir auf dem bereits vom Vortag bekannten Weg wieder nach Alquézar aufsteigen.

Unterkunft: s.o.

06.10.2022 - Von Alquézar zur Fuente de Támara (17,8 km / +530 Hm / -680 Hm)

Die vorletzte Etappe verläuft am Südrand der Sierra de Guara durch landwirtschaftlich geprägtes Terrain und führt abschließend noch in ein reizvolles Flusstal mit einer kräftigen Quelle.

Wir verlassen Alquézar vorbei am Wohnmobil-Stellplatz nach Westen und biegen in der ersten Linkskurve auf einen Fahrweg ab, der uns durch Olivenhaine und Felder zum kleinen Dorf Radiquero bringt. Hier geht es weiter auf dem Camino Natural, den wir nahe der Fuente de la Cananella aber verlassen, um in südwestlicher Richtung nach Alberuela de la Liena zu gelangen. Wir wandern durch das langgestreckte Dorf und nehmen neben der Festungsruine und der benachbarten Kirche den Weg hinab ins tief eingeschnittene Flusstal, das wir auf einem schmalen Metallsteg queren. Wir überqueren die Straße, passieren eine Viehtränke in einem Wäldchen und kommen bald erneut zur wenig befahrenen Straße, der wir ein Stück folgen. In der nächsten Kurve gehen wir geradeaus auf dem breiten Fahrweg weiter, der uns in weitem Bogen nach Bierge mit der auf einer Hügelkuppe gelegene Kirche führt. Wir verlassen den Ort nach Norden auf einem Sträßchen zum Salto de Bierge, einem breiten Wasserfall, der im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel ist. Hier beginnt der gut markierte Wanderweg zunächst als Fahrweg, später als Pfad, auf dem wir hoch über dem Tal des Río Alcanadre zur Fuente de Támara wandern. Hier bildet der Bach schöne Wasserbecken und Quellen an beiden Ufern bieten frisches Wasser. In der Nebensaison und außerhalb der Wochenenden ist hier wenig los und an einem kleinen Rastplatz mit Holztisch und Bänken schlagen wir am Abend das Zelt auf.

Unterkunft: Zelt an der Fuente de Támara

07.10.2022 - Von der Fuente de Támara nach Angüés (15,4 km / +430 Hm / -390 Hm)

Auf dem Weg nach Angüés mit Busverbindung nach Huesca oder Barbastro wandern wir zum Großteil durch kleine Dörfer und den landschaftlich nicht mehr ganz so reizvollen Rand der Hoya de Huesca.

Von der Fuente de Támara steigen wir auf steinigem Wanderweg nach Nordwesten aus dem Tal des Río Alcanadre heraus. Bald kommt der festungsartige Felsriegel der Falconera in Sicht. Wir queren durch lichten Wald südlich davon zu einem Wanderparkplatz und erreichen auf einem Sträßchen bald darauf den winzigen Ort Morrano mit einigen alten Steinhäusern und malerischen Holztüren, an denen Tierpfoten böse Kräfte abhalten sollen. Auf einem Fahrweg geht es weiter nach Süden. Wir durchqueren das tiefe Tal de Río Calcón und steigen hinauf in das Dorf Casbas de Huesca mit dem ehemaligen Kloster Monasterio de Nuestra Señora de la Gloria (Besichtigung nur an bestimmten Tagen möglich). Weiter geht es zumeist auf Feldwegen parallel der Landstraße A-1228 nach Angüés. An der Durchgangsstraße befindet sich neben einer belebten Bar die Bushaltestelle für die Fahrt nach Huesca (Fahrzeiten).

Am Nachmittag machen wir noch einen Bummel durch das sympathische Städtchen Huesca mit seiner besonders am Abend bevölkerten Fußgängerzone und besichtigen die Hauptsehenswürdigkeiten. Das kombinierte Ticket für die prächtige Kathedrale (mit gut gestaltetem Museum und Turmbesteigung) und die Kirche San Pedro el Viejo mit Kreuzgang ist das Geld durchaus wert.

Unterkunft: Un Punto Chic – moderne, günstige Dependence des wenige Schritte entfernten Hotel Posada de la Luna mit einfachen Zimmern und etwas kühler Atmosphäre. Die Lage ist gut, nur wenige Gehminuten von der Innenstadt entfernt.