Wanderungen zu den Meteora-Klöstern

Auf stillen Wegen durch eine beeindruckende Felsenlandschaft

(Juli 2022)

Im Anschluss an unser Trekking in der Zagori sind wir noch mit dem Bus von Ioannina nach Kalambaka gefahren und für drei Nächte im angenehmen Dorf Kastraki am Fuß der Meteora-Felsen geblieben. Der Ort ist eine perfekte Basis für Tageswanderungen und Ausflüge zu den spektakulären Klöstern. Bei zwei Tagestouren besuchten wir jeweils drei Klöster und hatten aus unterschiedlichen Perspektiven immer neue Ansichten der sehr gut unterhaltenen Baudenkmäler. Die Wanderwege führen oftmals durch dichten Wald, wo man den Touristenrummel an den Klöstern schnell hinter sich lässt. Abends kann man den erlebnisreichen Tag in den freundlichen und preiswerten Tavernen von Kastraki mit Blick auf die Felsszenerie ausklingen lassen.

Allgemeine Informationen

Beste Reisezeit

Frühjahr und Herbst

Die Wanderungen und Besichtigungen der Klöster sind ganzjährig möglich. Im Hochsommer können die hohen Temperaturen jedoch sehr belasten, dann ist ein früher Aufbruch zu empfehlen.

 

Schwierigkeit

Die Wanderungen verlaufen auf naturbelassenen Pfaden und Waldwegen sowie kurzen Straßenabschnitten und weisen keine besonderen Schwierigkeiten auf. Lediglich der Abstieg vom Kloster Agios Antonios nach Kalambaka ist steil und etwas rutschig, sodass Trittsicherheit erforderlich ist.

 

Verkehrsanbindung

Kalambaka verfügt über einen Bahnanschluss in Richtung Athen und Thessaloniki (jeweils mit Umstieg in Paleofarsalos).

Überregionale Busverbindungen bestehen ab der nahegelegenen Stadt Trikala. Der Bus aus Ioannina hält auf seiner Fahrt nach Trikala in Kalambaka.

Das nur drei Kilometer von Kalambaka entfernte Dorf Kastraki kann man in einer halben Stunde zu Fuß erreichen. Alternativ bieten Taxis ihren Dienst an.

 

Unterkünfte und Einkaufsmöglichkeiten

In der Kleinstadt Kalambaka gibt es eine große Anzahl an Hotels und Pensionen sowie Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten.

Wesentlich stimmungsvoller und ruhiger ist das Dorf Kastraki, wo man hauptsächlich kleine Privatunterkünfte und einige schöne Tavernen findet. Am Hauptplatz gibt es einen Mini-Markt mit eingeschränktem Angebot.

 

Karten

Meteora (NAKAS ROAD Cartography; 1:10.000); eine gute Karte mit schönem Kartenbild, nahezu allen Wegen und auf sehr widerstandsfähigem Papier gedruckt. Vor Ort in Souvenirgeschäften erhältlich.

Ergänzend sollte man sich eine Offline-Karte auf der Grundlage von Open Street Maps auf das Smartphone laden.

 

Besuch der Klöster

Die Klöster haben jeweils einen oder zwei gestaffelte Ruhetage, an denen keine Besichtigung möglich ist. Man sollte sich daher vor dem Besuch z.B. im Internet über die aktuellen Öffnungszeiten informieren.

Der Eintrittspreis für jedes Kloster beträgt 3 Euro.

Die Kleiderordnung wird unterschiedlich streng gehandhabt. Grundsätzlich müssen aber die Schultern bedeckt sein und kurze Hosen sind nicht erlaubt.

Unsere Wanderungen zu den Meteora-Klöstern

Tour 1: Zu den Klöstern Agia Triada, Agios Stephanos und Rousanou (10 km)

Wir steigen auf steilen Sträßchen zum südöstlichen Ortsrand von Kastraki hinauf. Wir folgen ein kurzes Stück der Straße in Richtung Kalambaka und biegen bald auf einen Pfad ab, der auf einen kahlen Rücken mit schöner Aussicht auf Kastraki hinaufführt. Weiter geht es auf dem Pfad am Fuß der Felswand, in der verlassene Einsiedlerhöhlen zu erkennen sind, in den nächsten Taleinschnitt. Hier befinden sich die hoch in den Felsen gebauten, nicht zugänglichen Klöster Agios Antonios und Nikolaos Bandovas. Vom Ende der Zufahrtsstraße gehen wir weiter auf dem zunächst steil ansteigenden Pfad unterhalb des Klosters Nikolaos Bandovas über einen kleinen Sattel. Der Abstieg nach Kalambaka ist dann teilweise weglos, sehr abschüssig und etwas rutschig. Bald jedoch erreichen wir einen querenden Weg, dem wir nach links zur großen Kirche der Heiligen Jungfrau Maria (Virgin Mary) folgen. Weiter geht es am Stadtrand in nordöstlicher Richtung zum Beginn eines schönen Wanderweges, der uns in weitem Bogen zum bereits sichtbaren Kloster Agia Triada hinaufbringt. Nach dessen Besichtigung nehmen wir die Straße (oder teilweise die unterhalb verlaufenden Wegspuren), um zum nahen Kloster Agios Stephanos zu gelangen.

Anschließend geht es zurück auf der Straße, bis wir nah einem Kilometer eine Verzweigung erreichen. Hier biegen wir links auf den bergab verlaufenden Wanderweg ab, der uns durch dichten Wald zu einer Haarnadelkurve einer Straße unterhalb des Klosters Rosanou bringt. Über die Straße und einen steilen Treppenweg machen wir einen Abstecher zum Kloster. Zurück an der Haarnadelkurve nehmen wir den in westlicher Richtung talauswärts verlaufenden Wanderweg. Wieder geht es durch dichten Laubwald, bis wir im linken Hang zu einem Sattel mit schöner Sicht auf das Kloster Varlaam aufsteigen. Kurz unterhalb des höchsten Punktes kann man einen Abstecher zu Holzplattformen in einem Felseinschnitten machen, die als Monks Prison bekannt sind. Vom Sattel steigen wir zwischen beeindruckenden Felswänden auf gutem Pfad nach Kastraki hinab.

Tour 2: Zu den Klöstern Ypapanti, Megalo Meteoro, Varlaam und Agios Nikolaos (9 km)

Wir verlassen Kastraki nach Norden und überqueren die Zufahrtsstraße zu den Meteora-Klöstern. Auf der anderen Seite können wir einen kurzen Abstecher zur Doupiani-Kapelle machen. Das Sträßchen macht eine Linkskurve, an deren Ende wir weglos nach rechts einigen Steinmännern folgend über eine kahle Felskuppe steigen. Anschließend stoßen wir wieder auf einen deutlichen Weg, der eine Fahrstraße quert und bald in dichten Laubwald eintritt. Immer am Fuß der steilen Felswände zu unserer Rechten wandern wir auf dem angenehmen Waldweg vorbei an knorrigen Baumstämmen in nördlicher Richtung. Kurz nachdem wir ein Bachtal durchquert haben, schwenkt der Weg nach Osten und stößt auf eine Fahrstraße. Rechts über uns wird das restaurierte, aber unzugängliche Kloster Ypapanti in der Felswand sichtbar. Um einen besseren Blick auf das Kloster zu bekommen folgt man der Straße zu ihrem Ende und steigt in einer weiten Kehre zu einem Rücken auf, wo sich am Standbild eines Mönchs ein schöner Blick auf das Kloster eröffnet. Zurück am Straßenende gehen wir auf einem deutlichen Fußweg steil den Hang hinauf. Der Weg wendet sich nach Süden und bringt uns zu Felsplateaus, die einen weiten Blick in die Landschaft gewähren. Weiter geht es auf dem Weg über einen kleinen Sattel, hinter dem die Klöster Varlaam und Megalo Meteoro in Sicht kommen. Oberhalb der Straße wandern wir zunächst zu letzterem. Nach der Besichtigung nehmen wir den am Straßenende zunächst deutlich bergab führenden Fußweg. An einer Verzweigung gehen wir geradeaus hinauf zum Kloster Varlaam. Der Abstieg folgt anschließend von der Verzweigung auf dem Treppenweg durch den bewaldeten Steilhang hinab zur Straße. Dieser folgen wir wenige hundert Meter rechts abwärts zum Parkplatz unterhalb des Klosters Agios Nikolaos. Das kleinste der sechs zugänglichen Klöster wird nach einem steilen Anstieg erreicht. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite führt dann ein Pfad hinab zu einem Bachbett, wo man auf einen querenden Wanderweg trifft, dem man nach rechts durch dichten Wald zurück nach Kastraki folgt.