Vordere Sächsische Schweiz
Herbstwanderungen zwischen Felsmonumenten und zu Elbpanoramen
(05.-11. November 2024)
Die Sächsischen Schweiz bietet auf kleinem Raum eine große Vielfalt an Eindrücken zwischen wilden Felslandschaften und stillen Wäldern und Wiesen. Im Spätherbst waren die Wanderwege abgesehen von Highlights, wie an der Bastei, recht ruhig und die bunten Blätter der Laubbäume gaben der Szenerie einen besonderen Reiz. Von unserem Standquartier in Königstein konnten wir alle Touren gut mit Bus und Bahn erreichen. So hatten wir gleichzeitig entspannende und spannende Wandertage in einer der ungewöhnlichsten Mittelgebirgslandschaften Deutschlands.
Allgemeine Informationen
Beste Reisezeit
Frühjahr bis Herbst (bei entsprechender Witterung auch im Winter möglich)
Schwierigkeit der Wanderungen
Die von uns unternommenen Wanderungen weisen teilweise Schwierigkeiten in Form von langen Stufenpassagen, Engstellen und leichter Kletterei auf. Trittsicherheit und gutes Schuhwerk (insbesondere bei Nässe) sind erforderlich.
Verkehrsanbindung
Durch die S-Bahn im Elbtal, Busse und Elbfähren sind alle Wanderungen gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
Unterkünfte und Einkaufsmöglichkeiten
Wir haben die Touren von einem Standquartier (FeWo) in Königstein aus unternommen. Königstein verfügt über einige Restaurants (außerhalb der Saison teilweise geschlossen) einen kleinen Bäckerladen und einen großen EDEKA-Supermarkt.
Karten
Vordere Sächsische Schweiz; Sachsen Kartographie; 1:15.000. Die Karte deckt (ausgenommen das Bielatal) genau unseren Aktionsradius ab.
Ergänzend sollte man sich eine Offline-Karte auf der Grundlage von Open Street Maps auf das Smartphone laden.
Besichtigung der Altstadt von Pirna
Das knapp 40.000 Einwohner zählende Pirna wird oft als „Tor zur Sächsichen Schweiz“ bezeichnet. Ein Bummel durch das historische Zentrum um den Marktplatz und die Stadtkirche St. Marien lohnt ebenso wie der Aufstieg zum Schloss Sonnenstein mit seiner wechselvollen Geschichte.
Wanderung von Rosenthal nach Leupoldishain
Diese Streckenwanderung führt zu einigen weniger bekannten Felsattraktionen abseits des Elbtals. Mit dem Bus fahren wir von Königstein nach Rosenthal (Haltestelle Schule) und wandern über offene Felder an den Rand des oberen Bielatals. Auf einem markierten Wanderpfad geht es vorbei an einigen Aussichtspunkten oberhalb der Abbruchkante bis zu den Herkulesfelsen mit den bei Kletterern beliebten Steinsäulen. Hier steigen wir an den Fuß der Felsen ab und winden uns auf dem gelb markierten Forststeig durch ein wilde Szenerie aus Schluchten und Engstellen. Etwas sanfter erreichen wir die ersten Häuser von Bielatal und steigen zum Aussichtsfelsen Nachbar hinauf. Von hier geht es weiter auf dem Forststeig durch weniger spannende Wald- und Wiesenlandschaft vorbei an einer Trekkinghütte zur Siedlung Raum und weiter auf Straße zu einer Waldsiedlung. Durch diese geradeaus auf einen Waldweg, auf dem wir zur Landstraße S169 (Bushaltestelle Abzweig Labyrinth) kommen. Auf der anderen Seite tauchen wir wieder in den Wald ein, passieren den Aussichtspunkt des Berhardstein und folgen weiter der Beschilderung zum Labyrinth. Hier gönnen wir uns den Spaß, dem durch Nummern markierten Rundweg durch die kleinräumige Wunderwelt der bizarren Felsen zu folgen. Ein großer Spaß für Jung und Alt! Dann geht es weiter den gelben Zeichen des Forstwegs folgend am Fuß spektakulärer Felswände, bis wir die Naturbühne Leupoldishain erreichen. Von hier lohnt ein kleiner Schlenker durch den Bärs Grund und zum Stelzenkegel, bis man die letzten Meter zum Ziel in Leupoldishain in Angriff nimmt. Von hier besteht wieder regelmäßig Busverbindung nach Königstein.
Übersichtskarte
Album der Tour (Durch Klicken auf die Bilder gelangt man in die manuelle Navigation)
Wanderung durch den Uttewalder und Liebethaler Grund
Diese klassische Tour entspricht der ersten Etappe des Malerwegs in entgegengesetzter Richtung. Startpunkt ist die sehr überschaubare Stadt Wehlen mit ihrem schönen Marktplatz, den man vom Bahnhof nach der Überfahrt mit der Elbfähre erreicht. Etwas abseits des Zentrums findet man in der Pirnaer Straße eine sympathische Bäckerei, falls man noch Proviant für die Wanderung benötigt. Vom Marktplatz empfiehlt es sich steil zu den Resten der Festung (2024 Restaurierungsarbeiten) hinaufzusteigen. Von dort hat man herrliche Tiefblicke auf den Marktplatz und die Elbe. Auf der elbabgewandten Seite steigt man wieder ab und taucht auf dem Fahrweg in den Taleinschnitt des Wehlener Grund ein. Bald wechselt man auf die andere Bachseite und geht auf dem Wanderweg parallel zum Fahrweg. Schon bald weist ein Wanderschild auf den Abzweig in den Teufelsgrund hin – ein Abstecher den man keinesfalls verpassen sollte. Die kurze und sehr kurzweilige Runde führt durch die Teufelsschlüchte (mit engen Durchschlupfen und der dunklen Kraxelpassage durch die Heringshöhle) und die tief eingeschnittene Teufelskammer. Für uns war dieser Abschnitt der spannendste der gesamten Wanderung. Schließlich kommt man wieder zum Hauptweg und folgt diesem in der breiteren, aber ebenfalls eindrucksvollen Uttewalder Grund. Kurz nach dem Waldgasthaus passiert man das Uttewalder Tor, wo der Weg unter eingeklemmten Felsbrocken hindurchführt. Durch das Felsental des Uttewalder Grundes führt ein bequemer Wanderweg in einen Vorort von Lohmen. Über unspektakuläre Felder mit weiten Blicken erreicht man nahe einer Straßenkreuzung den Einstieg in die Lohmener Klamm. Wir haben die Route durch das Tal der Wesenitz und durch Lohmen gewählt. Alternativ kann man der Ausschilderung des Malerwegs folgen. Im Liebethaler Grund führen beide Routen wieder zusammen. Das letzte Wegstück entlang des kleinen Flusses ist nun insbesondere durch Ruinen von Mühlen, alte Kraftwerke und das monumentale Richard-Wagner-Denkmal interessant. Direkt an einem ehemaligen Steinbruch (heute Klettergarten) trifft man am Ortsrand von Liebethal auf die Bushaltestelle mit Verbindungen nach Pirna.
Übersichtskarte
Album der Tour (Durch Klicken auf die Bilder gelangt man in die manuelle Navigation)
Wanderung zur Bastei und über die Honigsteine
Diese Wanderung besteht aus zwei sehr unterschiedlichen kleinen Runden. Zunächst geht es vom Kurort Rathen entlang des Amselsees zum Einstieg der Schwedenlöcher. Auf einem aufwändig angelegten Steig wandern wir ohne Schwierigkeiten durch die Felsklüfte hinauf zur Pavillonaussicht, die einen ersten Blick in den Felskessel des Wehlgrund bietet.Diesen umrunden wir nun entgegen dem Uhrzeigersinn und kommen vorbei am Parkplatz zu den nicht gerade einfühlsam in die Natur gesetzten Bauten des Basteihotels und der übrigen Besuchereinrichtungen. Die Aussichtspunkte der näheren Umgebung eröffnen spektakuläre Ausblicke in den Wehlgrund und ins Elbtal, auch wenn wir diese meist mit zahlreichen anderen Ausflüglern teilen. Über die historische Basteibrücke gelangen wir zum Abstiegsweg nach Rathen.
Die kurze, aber etwas anspruchsvolle (leichte Kraxelei, kurze leicht ausgesetzte Passagen) Runde über die Honigsteine bringt uns in eine deutlich einsamere Felsszenerie, die haupsächlich von Kletterern aufgesucht wird. In Rathen folgen wir zunächst der Straße nach Waltersdorf und beginnen an der Feuerwehr den Aufstieg zum Felsmassiv der Honigsteine. Der gut ausgebaute Treppensteig führt vorbei am Türkenkopf zum Sattel zwischen Honigsteinkopf und Feldsteinen. Hier bewegen wir uns nicht mehr auf ausgewiesenen Wanderwegen, sondern auf entsprechend markierten Zustiegsrouten für Kletterer. Vom Sattel geht es in nordöstlicher Richtung über Felspassagen (leichte Kletterei) und schmale Pfade (kurzzeitig auf einem Felsband leicht ausgesetzt) zu einer Rinne unterhalb des Maiturms. Diese erfordert zum letzten Mal leichte Kletterei, dann ist ein breites Felsband erreicht, dass durch schöne Felsszenerie nach Norden führt. Wenn der Pfad nach rechts abknickt, geht es durch einen kurzen Einschnitt hinauf auf den breiten bewaldeten Bergrücken, aus dem beliebte Kletterfelsen herausragen. An deren Fuß gelangen wir bequem zum Beginn des Abstiegsweges unter der Honigsteinnadel. Es sei jedoch noch ein kleiner Abstecher auf dem Grat zur gewaltigen Felsformation der Lokomotive (mit Felsentor) empfohlen. Der Abstieg ist anfangs steil, der mit Stufen versehene Waldpfad stellt aber keine besonderen Ansprüche. Wir stoßen auf den breiten Pionierweg, verlassen die Zustiegswege für Kletterer und wandern hinab zum Amselsee. Hier haben wir die Wahl zwischen beiden Uferwegen (der östliche ist naturnäher und weniger begangen), die uns beide wieder nach Rathen bringen.
Übersichtskarte
Album der Tour (Durch Klicken auf die Bilder gelangt man in die manuelle Navigation)
Wanderung zur Festung Königstein und zum Pfaffenstein
Auf dieser Rundwanderung von Königstein kommen wir zu einer der größten Bergfestungen Europas, auf ruhigen Pfaden über einen dicht bewaldeten Tafelberg (Quirl) und zum von Kletterern und Wanderfreunden viel besuchten Pfaffenstein. An der Kirche von Königstein beginnt der Aufstiegsweg zur Festung Königstein (Malerweg). Für die Besichtigung der weitläufigen Festung und der Ausstellungen sollte man mindestens 2-3 Stunden einplanen. Anschließend steigen wir auf Pfaden und Wanderwegen zur großen Papierfabrik im Tal ab. Neben der Zufahrt zum Werksgelände nehmen wir den zum Quirl ansteigenden Weg und stoßen bald auf den gelb markierten Forststeig, dem wir nun auf schmalen Pfaden über das bewaldete Plateau des Quirl folgen. An seinem Südostende eröffnet eine Felskanzel einen tollen Blick zum Pfaffenstein, unserem nächsten Ziel, das wir auf schönen Waldwegen erreichen. Am Fuß der Felswände haben wir zwei Aufstiegsoptionen, wir entscheiden uns für den Klammweg. Gut ausgebaut verläuft er durch eine tiefe Felsspalte zum Gasthaus auf dem Pfaffenstein hinauf. Es empfiehlt sich, den ausgebauten Steigen zum Aussichtspunkt an der Barbarine zu folgen, auch wenn hier in der Regel auch viele andere Wanderer unterwegs sind. Zurück an der Gaststätte steigen wir nach Norden auf dem Treppensteig in Richtung Pfaffendorf ab. Jenseits des Dorfes geht es entlang einer Baumreihe zum Waldrand aufwärts, von wo wir auf einem Panoramaweg zur Schönen Aussicht über Königstein wandern.
Übersichtskarte
Album der Tour (Durch Klicken auf die Bilder gelangt man in die manuelle Navigation)
Wanderung über den Rauenstein und zu den Bärensteinen
Diese Wanderung verbindet den interessanten Kammweg über den Rauenstein mit längeren Passagen durch Wiesen und Felder zum Schlösschen von Thürmsdorf und noch einmal eindrucksvollen Felsgebilden am Kleinen Bärenstein. Los geht es am Bahnhof Kurort Rathen, von wo der Wanderweg sofort durch einen bewaldeten Hang an den Fuß des Laasenturms aufsteigt. Weiter geht es zum langgestreckten Rauenstein. Von seiner Ostseite wandern wir auf einem Treppenweg zur beliebten Berggaststätte hinauf. Hier beginnt der etwa einen Kilometer lange Kammweg, der in stetem Auf und Ab mit einigen ungefährlichen gesicherten Passagen über den bewaldeten Bergrücken verläuft. Unterwegs gibt es von mehreren Felskanzeln schöne Ausblicke. Sanft geht es auf der Westseite abwärts und man trifft auf einen breiten Wanderweg, dem man nach Osten folgt. Kurz darauf lohnt am Pudelstein der kurze Abstecher zu einer malerischen Felsaushöhlung. Zurück auf dem Hauptweg geht es geradewegs in den kleinen Ort Weißig. Man durchquert das Dorf vorbei an der alten Schule und nimmt einen Wanderweg (Malerweg), der am Rand weiter Felder hoch über der Elbe verläuft. Leider verwehrt ein Vegetationsstreifen die Aussicht auf das Flusstal. Am Biedermann-Mausoleum knickt der Weg nach Westen ab und man kommt schon bald in den Ort Thürmsdorf mit seinem kleinen Schloss (2024 umfangreiche Restaurierungsarbeiten) mit einem gegenüberliegenden Café (im Winter geschlossen). Durch den Schlosspark führt der Wanderweg zum Kleinen Bärenstein, wo jenseits der Landstraße zunächst das düstere Felsgewölbe des Diebskellers für Erstaunen sorgt. Am Fuß eindrucksvoller Klippen geht es nun weiter zum eigentlichen Aufstieg zum etwas unspektakulären Gipfel des Kleinen Bärensteins. Beim Abstieg halten wir uns etwas unterhalb des Gipfels links und steigen auf gut ausgebautem Steig (nicht beschildert) durch das tunnelartige Schwedenloch zur Straße ab. Hier geht es auf einem Forstweg (Hermann-Schneider-Weg) nach Norden durch schönen Wald zum Fuß des Großen Bärenstein und um seine östlichen Felstürme (meist hinter Bäumen versteckt) herum. Wenn man den Wald verlässt kann man direkt zum Bahnhof Stadt Wehlen hinabgehen, oder noch schmalen Pfaden nach Westen folgen, wo man auf den Malerweg trifft, der uns ebenfalls angenehm zum Bahnhof leitet.