Parco delle Alpi Marittime

Das im Vergleich zum westlich angrenzenden französischen Nationalpark Mercantour verhältnismäßig kleine Schutzgebiet des Parco delle Alpi Marittime verfügt über eindrucksvolle Alpenlandschaften mit einer reichen Tierwelt. Dieses war auch der Grund, warum König Vittorio Emanuele II nach einem Besuch des Valle Gesso und seiner Thermen im Jahr 1855 von der Region derart begeistert war, dass in den folgenden Jahren ein königliches Jagdreservat errichtet wurde. Davon zeugen noch heute breite Pflasterwege durch das Hochgebirge und stattliche Jagdhäuser in den Tälern. Den umliegenden Ortschaften brachte die Jagdleidenschaft des Königs Arbeit und bescheidenen wirtschaftlichen Aufschwung und die reiche Tierwelt wurde durch das Jagdprivileg des Königs vor Wilderei geschützt. Neben seltenen Greifvögeln wie Steinadler und Bartgeier ist die Bergwelt mit den zahlreichen Seen auch Heimat großer Gämsen- und Steinbockpopulationen. Gerade den Steinbock, den "König der Felsregionen", hofften wir zum Schluss unserer Reise noch intensiv beobachten zu können und wurden nicht enttäuscht.

Die höchsten Gipfel der Seealpen liegen im Naturpark - die mehrgipfelige 3.297 m hohe, schroffe Argentera. Nicht weit entfernt erhebt sich an der Grenze zu Frankreich mit dem Mont Clapier der südlichste 3.000er der Alpen. Am Monte Gelas fristen die südlichsten Alpengletscher wohl ihre letzten Jahre.

Anfang Juli 2013 lag jedoch noch so viel Schnee, dass einige hohe Pässe für uns nicht begehbar waren. Daher führte uns unsere Route von Limonetto auf der GTA in zwei Tagen zunächst nach Entraque. Von dort nahmen wir ein Taxi ins Valle Gesso oberhalb von Terme di Valdieri und stiegen zu den Laghi di Fremamorta auf. Von hier ist die Besteigung des schönen Aussichtsgipfels Cima di Fremamorta (2.731 m) ein einfacher Morgenausflug. Auf den gut ausgebauten Militärwegen erreichten wir mittags das Rifugio Questa und später den Lago Valscure, unseren letzten Zeltplatz. Am Vormittag des folgenden Tages stiegen wir durch das herrliche Hochtal des Valle del Valasco mit dem fortartigen ehemaligen Jagdschloss (inzwischen renoviert und als Hotel/Berghütte betrieben) nach Terme di Valdieri ab, wo mittags Busanschluss nach Cuneo besteht.