Durch die schroffen Berge der Madonie
Von Gratteri nach Petralia Sottana (4 Tage)
Vor dem Aufbruch in die Berge der Madonie sollte man sich einige Stunden für die Besichtigung der vielbesuchten, aber trotzdem stimmungsvollen Altstadt von Cefalù reservieren. Wer ein wenig Ruhe sucht und spektakuläre Blicke mag, dem sei die Besteigung des Burgberges empfohlen, von dem man direkt auf das Dach des Domes schauen kann.
Mit dem Linienbus fahren wir in das Bergdorf Gratteri hinauf. Nach Süden verlassen wir den Ort und wandern durch eine schöne Schlucht vorbei an der Grotta Grattara auf eine kleine Hochebene hinauf. Wir übersteigen Weidezäune, um den Sendemast auf dem Sattel nördlich des Pizzo Dipilo zu erreichen. Vor dem eigentlichen Abstieg nach Isnello machen wir einen Abstecher zum Monte Grotta Grande mit seinen schwindelerregenden Blicken auf die Dächer von Isnello. Nun steigen wir in Serpentinen in das große Dorf hinab, und verlassen es zunächst auf einer Straße, dann auf Piste und peilen dabei den deutlichen Einschnitt des Vallone del Trigna im östlich gelegen Massiv des Pizzo Carbonara an. Weglos gehen wir über Wiesen in das Tal hinauf und müssen eine Felsstufe kletternd überwinden, bis wir wieder einen Pfad finden, der durch niedrige Bäume und Büsche führt. An einer Quelle erreichen wir erschöpft nach dem langen Wandertag ein Hirtenlager und bauen in der Nähe unser Zelt auf.
Den kleinen Talkessel verlassen wir auf steilem Pfad nach Süden und kommen bald auf besserem Weg zum Crocce dei Monticelli. Hier halten wir uns rechts und wenig später wieder rechts, um zunächst im niedrigen Bergwald, später auf dem kargen Grat zum Gipfel des Pizzo de Carbonara hinaufzusteigen. Hier stehen wir auf dem mit 1.979 m höchsten Punkt der Madonie. Von hier geht es zur kleinen Skistation am Piano Battaglia hinunter. Die Unterkunft im Rifugio ist uns hier zu teuer, so dass wir zum kleinen Stausee nahe der tiefer gelegenen Feriensiedlung weitergehen und dort etwas abseits einen schönen Platz für das Zelt finden.
Am nächsen Tag queren wir auf schönem Waldweg zur Piste unterhalb des Czo. Piombino und folgen ihr bis zum trockengefallenen Lago di Piano Cervi. Am Wegesrand stehen zahllose Alpenveilchen in voller Blüte und das Talbecken wird von schönen Blumenwiesen bedeckt. In südlicher Richtung gehen wir durch ein enges Tal, in dem uns freundliche Hirten frischen Ricotta-Käse zum Probieren anbieten. Wir gehen nun durch schöne Berglandschaft zur Straße, die nach Polizzi Generosa führt. Nach einigen Metern auf der Straße zweigen wir auf eine Schotterpiste ab, die in einer weiten Kehre in das Vallone Madonna degli Angeli hinaufführt. An einer Schutzhütte der Forstverwaltung, die leider verwahrlost ist, können wir unser Zelt aufstellen und etwas weiter die Piste bergauf gibt es einen guten Brunnen.
Durch das Tal kann man eine schöne Rundwanderung machen, die durch Felslandschaft und zu den letzten Exemplaren der vom Aussterben bedrohten Nebrodi-Tanne führt.
Weiter geht es auf der Piste bergauf und schließlich auf schmalem Pfad auf den Monte San Salvatore. Leider ist das Wetter schlechter geworden. Eine graue Wolkenschicht verdeckt die Sonne und weitere Wolken hängen im Tal. Vom Gipfel steigen wir steil nach Süden zum Sattel hinab und machen einen Abstecher zur Kapelle Madonna dell Alto. Zurück am Sattel folgen wir dem deutlichen Weg nach Petralìa Sottana hinab. Hier nehmen wir uns ein Zimmer im geschmackvoll restaurierten Hotel Madonie im Ortskern und machen anschließend noch einen Bummel durch den schön am Hang gelegenen historischen Ort.
Für die Weiterfahrt in die Monti Nebrodi nehmen wir am nächsten Morgen einen Bus nach Nicosia und fahren von dort nach einigen Stunden Aufenthalt in Richtung Mistretta weiter.
Allgemeine Informationen
Übernachtung |
Etwas Besonderes ist die Übernachtung im Nonnenkloster direkt in der Altstadt von Cefalù. Für den gebotenen Standard nicht ganz billig, aber sehr ruhig und schöne Blicke von der Dachterrasse. Während des Trekkings haben wir gezeltet. |
Karten | Carta dei sentieri e del paesaggio CEFALÙ - MADONIE 1:50.000; Azienda Autonoma Provinciale per l´Incremento Turistico di Palermo (Wir haben uns die Karte kostenlos von der Tourismusinformation der Region Palermo schickenlassen. Derzeit soll sie für 1 Euro bei der Park-Information im Corso Ruggero in Cefalù erhältlich sein.) |
Links | Naturpark Madonie |